Rundreise auf ElbaMacchia und Käfig-Gondeln: Insel-Feeling mal anders

Altstadt von Portoferraio auf Elba

Die Altstadt von Portoferraio auf der italienischen Insel Elba besticht durch seine mediterrane Architektur – inklusive der Burganlagen und Leuchttürme.

Eine wahre Perle im Tyrrhenischen Meer ist die italienische Insel Elba. Wir waren auf Rundreise – und haben Tipps gesammelt.

von Nicole Adami

Elba ist weltweit als die Insel bekannt, auf der Napoleon Bonaparte die zehn Monate seines Exils verbrachte – dabei verdient das Eiland auch aufgrund vieler anderer Attribute Aufmerksamkeit. So ist es ein ideales Reiseziel für Wassersportler, Wanderfreunde und Mountainbiker, besticht aber auch mit mediterraner Macchia (typisches, immergrünes mediterranes Gehölz) und mittelalterlichen Bergdörfern.

Das Schöne an Elba: Die Insel ist sowohl mit dem Flugzeug als auch dem Schiff schnell und einfach erreicht. Von Piombino am toskanischen Festland bis zur Inselhauptstadt Portoferraio dauert es mit der Fähre nur rund eine Stunde. Alles Sehenswerte liegt nah beieinander, also kann man Elba trotz der 147 Kilometer Küstenlinie leicht in einer Woche bereisen.

Elba: Eldorado für Cabriofahrer und Mountainbiker

Beste Aussicht: Über viele Jahrhunderte hinweg wurden die in den Bergwerken bei Rio nell’Elba abgetragenen Erze vom Nordosten der Insel zum Hafen von Portoferraio transportiert. Heute begeistern Teilstrecken der Route vor allem Cabrio-Fahrer, die die Ausblicke auf die Küste genießen. Besonders toll: die schmale Landstraße hinauf zur Ruine des einst imposanten Kastells von Volterraio.

Unter dem Meer: Das mit 250.000 Litern Meerwasser gefüllte Acquario dell’Elba (Eintritt: 12 Euro; Kinder ab 3 Jahren: 8 Euro) ist das zweitgrößte Meeresaquarium Italiens: 80 Wasserbecken mit rund 150 Tierarten der heimischen Unterwasserwelt gibt es hier.

Elba: Käfig-Gondeln, Orchideen und betrunkener Kuchen

Besonderheit: Die Fahrt in einer der 54 offenen „Käfig-Gondeln“ hinauf auf Elbas höchsten Berg – den Monte Capanne – ist ein Abenteuer (Hin- und Rückfahrt 18 Euro). Die Kabinen sind nur für je zwei Personen zugelassen, die Fahrt dauert 18 Minuten und lässt tolle Blicke über die mediterrane Macchia sowie Granitfelsen zu.

Flora & Fauna: Elba ist für Trekking-Fans und allgemein Naturliebhaber ein dankbares Reiseziel. Auf zahlreichen Wegen kann man Wildschafherden oder Orchideen von seltener Schönheit entdecken. Zwischen den Bäumen der Steineichenwälder finden Kenner im Herbst mehr als 200 verschiedene Pilzsorten, u. a. die begehrten Steinpilze.

Inselküche: Am traditionellsten isst man im östlichen Inselteil, woher auch „Panzanella all’Elbana“ (oder auch „Capon di galera“) stammt, ein Brotsalat mit Fisch und Gemüse (aßen früher Bergleute und Seemänner). Weitere Spezialitäten: die Fischsuppe „Caccuico“, das „Panficato Gigliese“ genannte Feigenbrot sowie die als „Schiaccia Briaca“ („betrunkener Kuchen“) bekannte Elba-Süßspeise.

Elba: Pumps haben hier nichts zu suchen

Übernachten: Gleichnamig mit dem wohl schönsten Sandstrand Elbas, thront das 4-Sterne-Hotel „Biodola“ über der pittoresken Badebucht (DZ ab 168 Euro). Familienfreundliche, großzügige Zimmer, Panoramapool sowie eine schöne Aussichtsterrasse für den Aperitivo laden zum Entspannen ein. Für den kleinen Geldbeutel gibt es in der gleichen Bucht einen gut ausgestatteten Campingplatz.

Vorm Urlaub wichtig! Optimal den Koffer packen – mit erprobten Tricks und Kniffen

Hauptstadt entdecken: Portoferraio ist mit seinem Naturhafen, den Verteidigungsanlagen, dem Leuchtturm am Forte Stella sowie der von Napoleon bewohnten „Villa dei Mulini“ auf jeden Fall einen ausgiebigen Besuch wert. Gutes Schuhwerk ist aber auf den vielen Steinstufen hinauf zum oberen Teil der Stadt notwendig.

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Zum Flanieren: Porto Azzurro hat den zweitgrößten Hafen und schmückt sich mit Segelschiffen und Motorjachten. An der angrenzenden Piazza Matteotti befinden sich viele Lokale, von wo aus man das Treiben beobachten kann. Die hübsche Altstadt und der Fußweg durch einen wilden Kakteengarten hoch zum Forte di Longone (wird heute als Gefängnis genutzt), eignen sich zum ausgiebigen Flanieren.

Porto Azzurro auf Elba

Porto Azzurro lädt mit seinem pittoresken Hafen zum Flanieren ein.

Schön für Kinder: Im Nationalpark „Toskanischer Archipel“ befindet sich der „Schmetterlingspfad“. Hier kann man mehr als 50 frei lebende Schmetterlingsarten ausfindig machen.

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Das nervt: Elbas Straßen verlaufen teils sehr kurvig über zahlreiche Hügel und Bergkuppen. Wer länger im Auto fahren will, muss unebene Wegstrecken aushalten.

Das bleibt: Insel-Feeling trotz der unmittelbaren Nähe zum italienischen Festland!

Elba: So komme ich hin

Direktflüge gibt es nicht, aber man kann von Düsseldorf oder Köln über Florenz, Pisa oder Mailand zum Flugplatz Marina di Campo auf Elba kommen.

Mit dem Auto fährt man rund 14 Stunden (Zwischenstopp mit Übernachtung einplanen). Die Fähre von Piombino nach Portoferraio kostet für eine Familie mit Kind mit Moby ca. 70 € (abhängig von Personenzahl im Auto und Wagengröße). Ein anderer Anbieter ist „Toremar“ (ähnliche Preise).