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Flair, Kultur und BärenfleischTipps für Slowenien, das unterschätzte Schätzchen

Slowenien ist wunderschön – und (noch) ein Geheimtipp. Wir waren da und haben euch Tipps von Bergpanorama bis Bärenfleisch mitgebracht.

von Laura Schmidl

„Slowenien? Da fahren wir immer auf der Fahrt nach Kroatien durch. Sieht nett aus.“ So oder so ähnlich lautete die übliche Reaktion auf den Plan, nach Slowenien zu reisen. Doch das kleine Land – es ist kleiner als NRW – hat viel zu bieten und ist mehr als einen Zwischenstopp wert. Ein Land zum Verlieben!

Berge, Seen, Höhlen, Täler, Städte und Meer: Slowenien ist vielseitig, charmant und gnadenlos unterschätzt. Nur 2,1 Millionen Einwohner zählt das Land, das in seiner jetzigen Form erst seit 1991 existiert, zuvor Teil von Jugoslawien war. Perfekt ist Slowenien sowohl für einen Roadtrip, aufgrund der kurzen Entfernungen aber auch für einen aktiven Urlaub mit vielen Tagesausflügen.

Slowenien: Alte Höhlen und „Europas grünste Stadt“

Am einfachsten geht das mit (Miet-) Auto, es gibt aber auch Tagestouren mit Bussen und in Gruppen (bei GetYourGuide etwa). Dafür quartiert man sich am besten in oder um Ljubljana ein.

  1. Ljubljana entdecken: Die Hauptstadt, zu deutsch Laibach, ist ein uriges, sympathisches Fleckchen. Die Altstadt ist weitläufig und schon seit 2007 autofrei, was das Flanieren durch die mittelalterlichen Straßen und am Fluss Ljubljanica entlang entspannt macht. In der Stadt verteilt wachen Drachenstatuen an Brücken und Häusern. Überall säumen Bäume und Pflanzen die Wege, was ihr den Titel als „Europas grünste Stadt“ eingebracht hat. Einen tollen Blick hat man vom Laibacher Schloss aus. An vielen Stellen gibt es Brunnen und Trinkbrunnen, am Prešerenplatz gar eine Sprenkleranlage, die an heißen Tagen Regen simuliert. Vor allem abends lohnt ein Spaziergang am Fluss entlang, denn auch unter der Woche sind die vielen Restaurants und Bars dort gut gefüllt mit fröhlichen Menschen – die in Ljubljana übrigens ohnehin sehr freundlich und auffallend gut gekleidet sind. Straßenmusiker und -künstler versprühen Romantik. Eine einzigartige Atmosphäre.
Reisereport Slowenien

EXPRESS-Redakteurin Laura Schmidl im Soča-Tal. Das Wasser ist so klar. Und auch im Sommer eiskalt!

  1. Die Höhlen von Postojna: Etwa 45 Autominuten von Ljubljana entfernt liegt das Höhlensystem von Postojna mit der größten Schauhöhle Europas. Hinein geht es ratternd mit einer 140 Jahre alten Bahn, die bereits nach wenigen Metern beeindruckende Blicke auf Jahrmillionen alte Stalagmiten und Stalaktiten offenbart. Weiter geht es zu Fuß. Der Ticketpreis (knapp 30 Euro für Erwachsene) ist zwar nicht günstig, aber sein Geld absolut wert. Der Besuch der Höhlen (Dauer: 1,5 Stunden) ist ein Muss. Achtung: In der Grotte sind es ganzjährig 10 Grad.
  2. Bled: Der Bleder See bietet Postkartenidylle: Blaues Wasser, viel Grün, eine kleine Insel mit einem Kloster. Dorthin gelangt man entweder via Bootstaxi (Pletna). Oder, und das ist die lustigere, aber anstrengendere Variante, mit einem gemieteten Ruderboot. Die Insel selbst ist winzig, beherbergt eine Kirche. Im Park-Café direkt an der Seepromenade kann man sich mit Cremeschnitten („Kremšnita“) stärken: Blätterteig, Vanillecreme, Sahne – mächtig-lecker! Gibts auch anderswo, aber im „Kavarna Park“ wurde sie (angeblich) erfunden.

Nur einen Katzensprung von Slowenien entfernt: Rovinj in Kroatien – Istriens malerisches Juwel

  1. Region Bohinj: Hier gibt es den großen Bohinjer See, der an vielen Stellen zum Schwimmen im kristallklaren Wasser einlädt und eingebettet ist zwischen Bergen. Das angrenzende Gebiet lässt sich per Fahrrad oder zu Fuß erkunden. Hoch hinaus geht es mit der Seilbahn auf den Berg Vogel – im Winter zum Skifahren, im Sommer zum Wandern. Die steile Fahrt mit der Gondel ist ein kleines Abenteuer, bietet aber einen großartigen Ausblick und auf knapp 1500 Metern herrscht meditative Ruhe.
  2. Triglav Nationalpark: Der Triglav-Nationalpark, benannt nach dem höchsten Berg Sloweniens, bietet viel Natur und Platz zum Wandern und Radfahren. Ein Erlebnis ist der Wasserfall Peričnik, hinter dem man hindurchgehen kann. Im Gegensatz zum bekannteren Savica-Wasserfall ist Peričnik kostenlos, dabei aber genauso schön. Nicht abschrecken lassen von der Einordnung als „schwierige Route“ für den Weg zum Wasserfall: Zwar geht es über steile Treppen und unebenes Gelände, der Weg ist aber vom Parkplatz aus ziemlich kurz und für jedes Fitnesslevel machbar, gesunde Beine vorausgesetzt.
Ljubljana in Slowenien

Ljubljana ist wohl eine der schönsten europäischen Städte und verdient mehr Aufmerksamkeit.

  1. Trip über den Pass: Wer mit dem Auto fährt, kann den spannenden Weg über den kurvigen Vršičpass auf bis zu 1611 Meter Höhe nehmen. Vorher (von Ljubljana kommend) einen Stopp am See Jasna einlegen. Am anderen Ende wartet das Soča-Tal mit dem gleichnamigen Fluss, der für seine türkise Farbe und glasklares Wasser weltberühmt ist. Hartgesottene baden im eiskalten Wasser.
  2. Ab ans Meer: Ganz anderes Feeling als die Berge bietet die 46 Kilometer lange Adriaküste. Mediterranes Flair bietet das träumerische Küstenstädtchen Piran – wer Glück hat, kann vom Ufer aus sogar Delfine vor dem Piraner Hafen sehen! Im benachbarten Portoroz kann man im ruhigen Meer baden.
  3. Essen und Trinken: In Ljubljana kann man auch an zentralen Stellen der Altstadt zu Preisen essen, die in etwa so sind wie in Deutschland. Außerhalb wird es günstiger. Die slowenische Küche ist deftig und fleischlastig, in Ljubljana gibt es auch einige Fine-Dining-Restaurants mit Michelin-Empfehlung, außerdem viele Patisserien.
  4. Tipps in Ljubljana: Leckere Pizza gibts bei „Pops Pizza“ an der Promenade, köstliches Eis und Törtchen bei „Vigò“. Ungewöhnlich: Weil es hier viele Bären gibt, wird in Slowenien Bärenfleisch gegessen, etwa als Salami. Gewöhnungsbedürftig und teuer, gilt aber als Delikatesse. Zu empfehlen sind slowenische Weine, hier gibt es neben rot und weiß auch die Variante orange.

Urlaub in Slowenien: So kommt ihr ins traumhafte Urlaubsland

  1. Das nervt: Teils hohe Parkgebühren, auch in Wandergebieten – besser außerhalb parken und einen Fußmarsch in Kauf nehmen. Genaue Planung (via Google Maps) hilft.
  2. Das bleibt: Die Erinnerung an ein zu Unrecht unterschätztes, vielfältiges Land, ein echtes Juwel. Und die Sehnsucht, zurückzukehren und noch mehr zu entdecken.

Von Köln aus sind es fast 1000 Kilometer bis Ljubljana, mit dem Auto knappe 11 Stunden Fahrtzeit. Direktflüge von Köln oder Düsseldorf gibt es nicht, aber von Frankfurt am Main (Flugzeit: 1 Stunde, 15 Minuten). Pauschalreise mit Flug und Hotel ist hier fast immer günstiger als beides separat zu buchen.