Fliegen mit Hund – ist das möglich? Wir verraten, wann Hunde mit ins Flugzeug dürfen und was es dabei alles zu beachten gibt.
Urlaub mit VierbeinerDarf der Hund mit ins Flugzeug?
Mit dem Flugzeug kommt man mittlerweile überall hin und es kommt nicht selten der Wunsch auf, seinen geliebten Vierbeiner mit in den Urlaub zu nehmen. Doch leider ist das nicht immer möglich und das Fliegen ist für Hunde zudem eine enorme Stresssituation.
Ein Flug mit Hund lässt sich allerdings nicht immer vermeiden, beispielsweise bei einem Umzug ins Ausland. Doch wie kann man das Fliegen mit Hund möglichst stressfrei für den Vierbeiner gestalten? Wir verraten, wann und wie es möglich ist, den Hund mit ins Flugzeug zu nehmen. Außerdem haben wir Tipps, wie Sie das Fliegen für Ihren Hund entspannt gestalten können.
Fliegen mit Hund: Hier dürfen Vierbeiner mit an Bord
Jede Fluggesellschaft hat ihre eigene Regelung, was das Fliegen mit Hund betrifft und nicht immer ist der Transport von Haustieren möglich. Ausschlaggebend sind meist die Größe, das Gewicht und manchmal auch die Rasse des Hundes, die entscheidet, ob und wie ein Hund mitfliegen darf. Grundsätzlich transportieren die gängigen Airlines aber alle Hunde, dazu zählen zum Beispiel:
- Air France
- British Airlines
- Condor
- Delta Airlines
- Emirates
- Eurowings
- Iberia
- KLM
- Korean Air
- Lufthansa
- TUIfly
- Turkish Airlines
- Pegasus Airlines
- United Airlines
Diese Hunderassen dürfen teilweise nicht mitfliegen
Einige „Listenhunde“, also Hunde, die nach der deutschen Rasseliste als gefährlich eingestuft wurden (beispielsweise Rottweiler oder Bullterrier), unterliegen beim Fliegen strengeren Regeln, zum Beispiel muss die Transportbox stabiler sein und darf kein Plastik enthalten. Manche Airlines verbieten die Mitnahme solcher Hunderassen sogar komplett.
Auch Hunderassen mit flachen Nasen wie Möpse, Bulldoggen oder Boxer dürfen bei manchen Airlines nicht mitfliegen, weil diese Rassen schlechter Luft bekommen und so die Temperatur- und Stressanfälligkeit bei einem Flug zu risikoreich ist. Ebenso dürfen trächtige Hunde nicht immer mitreisen. Deswegen sollten Sie sich vor dem Flug ausreichend bei Ihrer Airline informieren.
Von den Regeln überwiegend ausgeschlossen sind Personen, die einen Begleithund haben, also einen medizinischen Assistenzhund benötigen. In der Regel dürfen diese bei jeder Airline in der Kabine mitfliegen und das auch oft kostenlos.
Fliegen mit Hund: Vor dem Flug Einreisebestimmungen für Hunde checken
Wichtig ist es außerdem, die Einreisebestimmungen des Ziellands zu beachten: Darf der Hund überhaupt mit an den Zielort reisen? In einigen islamisch geprägten Ländern sind Hunde nämlich teilweise verboten, weil sie als unrein gelten. Länder wie Australien oder Neuseeland haben hingegen sehr strenge Einreise- und Quarantäneregelungen für die Einfuhr von Haustieren, sodass vorher Impfungen und Tests notwendig sind und die Tiere nach Einreise zunächst in eine Quarantäneeinrichtung müssen.
Zudem sollten Sie informiert sein, welche Regeln im Umgang mit Hunden im Zielland gelten. In Italien herrscht zum Beispiel auch eine Maulkorbflicht. Das Auswärtige Amt ist dabei eine gute Informationsquelle.
Diese Einreisebestimmungen gelten innerhalb der EU:
- EU-Heimtierausweis
- Gültige Tollwutschutzimpfung (mind. 21 Tage vor Abreise)
- Kennzeichnung durch Mikrochip (Chip-Pflicht) oder ggf. Tätowierung
- Nur für Finnland, Irland, Nordirland, Malta und Norwegen: Behandlung gegen Bandwürmer
Darf ich meinen Hund mit in die Kabine nehmen oder muss er in den Frachtraum?
Die Antwort darauf hängt von dem Gewicht des Hundes ab. Je nach Airline dürfen kleine Hunde bis 6 oder 8 Kilogramm mit in die Flugkabine, allerdings gelten dort auch strenge Regeln – einfach einen Sitzplatz für den Hund mitzubuchen ist also nicht drin.
Während des Flugs muss der Hund in einer stabilen und sicheren Transportbox bleiben und darf diese nicht verlassen. Die Box muss außerdem auf dem Boden stehen. Die meisten Fluggesellschaften geben für die Transportbox eine Größe von 55 x 40 x 23 cm vor, bei manchen Airlines muss der Vierbeiner aber in einer Tasche verstaut werden (in die also nur sehr kleine Hunde hereinpassen). Informieren Sie sich vor dem Flug am besten bei Ihrer Airline.
Fliegen mit Hund im Frachtraum
Größere und schwerere Hunde müssen im Laderaum mitfliegen. Dafür muss sich der Hund in einer stabilen und beißfesten Transportbox befinden, in welcher der Vierbeiner stehen und sich drehen kann. Außerdem ist vorgeschrieben, dass die Box luftdurchlässig, aber wasserundurchlässig ist, falls sich der Hund erleichtern muss. Am besten legt man auf dem Boden einen saugfähigen Badezimmerteppich mit Gummimatte aus, darüber kann man dann immer noch eine weiche Decke platzieren. Zudem wird an der Box auch ein Napf mit Wasser befestigt.
Manche Fluggesellschaften fordern, dass die Box den internationalen Bestimmungen für den Transport von Tieren entsprechen soll. Dazu lässt man sich am besten in einem Tierfachgeschäft beraten. Einige Airlines bieten auch passende Transportboxen zum Verleih oder zum Verkauf an.
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Die richtige Vorbereitung fürs Fliegen mit Hund
Fliegen ist für Hunde eine extreme Stresssituation. Man kann aber Vorkehrungen treffen, die den Hund auf den Flug vorbereiten und ihm so etwas den Stress nehmen können. So kann man den Hund bereits einige Wochen vor dem Flug vorsichtig an die Transportbox gewöhnen.
Dazu stellt man die Box in der Wohnung auf und lässt den Hund sie erkunden. Die Box soll als Ruheort wahrgenommen werden, an dem sich der Vierbeiner zurückziehen kann. Man kann ihm auch immer wieder mal Futter in der Box geben. Zur anfänglichen Gewöhnung empfiehlt es sich auch, Decken oder Kleidungsstücke mit dem eigenen Geruch in die Box zu legen.
Wenn der Hund sich an die Box gewöhnt hat, kann man anfangen, sie zwischendurch kurz zu verschließen. Das kann man schrittweise steigern, bis der Hund einige Minuten alleine und ruhig in der Box sitzen kann.
Fliegen mit Hund: Das richtige Verhalten vor dem Flug
Kurz vor dem Flug ist es wichtig, den Hund auf die bevorstehende Situation vorzubereiten. Man sollte eine große Runde Gassi gehen, damit er sich erleichtern und auspowern kann, damit er während des Flugs recht müde und ruhig ist. Vor dem Flug kann man auch noch ein paar Intelligenz- oder Gehorsamkeitsübungen machen – das lastet den Hund aus, sodass er während des Fluges leichter abschalten kann.
Man kann dem Hund auch noch ein Shirt oder einen Pullover von sich mit in die Transportbox legen, damit er von etwas Vertrautem umgeben ist. Von Kauknochen und Co. ist abzusehen, weil sich der Hund daran verschlucken kann. Am wichtigsten ist es, Ruhe auszustrahlen, denn die eigene Nervosität überträgt sich sehr schnell auf den Hund.
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Kann ich meinem Hund vor dem Flug Beruhigungsmittel geben?
Oft kommt vor der Reise die Frage auf, ob man dem Hund ein Beruhigungsmittel verabreichen sollte. Wenn Sie das in Betracht ziehen, sollten Sie unbedingt mit Ihrem Tierarzt darüber sprechen und es abklären lassen.
Die meisten Tierärztinnen und -ärzte raten aber davon ab. Der Grund: Zwar werden die Tiere körperlich in einen Dämmerzustand versetzt, aber sie können immer noch die Umgebung und den Lärm wahrnehmen, darauf jedoch nicht reagieren. Das ist für den Hund eine extrem belastende Situation.
Außerdem kann es sein, dass der Hund durch das Beruhigungsmittel während des Flugs einen Kreislaufzusammenbruch erleidet. Da die Tiere im Frachtraum nicht betreut werden, kann keiner einschreiten und helfen – das kann also schnell böse enden. Aus diesem Grund verbieten es viele Airlines sogar, dass Haustieren vor dem Flug Beruhigungsmittel verabreicht werden. Beruhigende Mittel auf pflanzlicher Basis hingegen können nach tierärztlicher Absprache schon eher verabreicht werden.
Das kostet ein Flug mit Hund
Die Kosten, die bei einem Flug mit Hund anfallen, variieren sehr stark von Fluggesellschaft zu Fluggesellschaft. Nimmt man seinen Hund mit in die Flugkabine, kann man mit 40 bis 110 Euro rechnen, der Transport im Frachtraum ist deutlich teurer und kann bis zu 200 Euro kosten. Dazu kommen noch die Kosten für die Transportbox, die man ausleiht oder kauft, falls man keine eigene hat. Und nicht zu vergessen: eventuelle Kosten für Impfungen, Quarantäne oder ähnliches.
Wie stressig ist ein Flug für Hunde?
Ein Flug ist für Hunde sehr stressig und ist im besten Fall immer zu vermeiden. Vor allem die Situation im Frachtraum mit den niedrigen Temperaturen, dem wenigen Licht, dem Lärm und der ungewohnten Umgebung stresst den Hund enorm. Außerdem können sie auch wie wir Menschen einen schmerzhaften Druck auf den Ohren während des Fluges bekommen, allerdings findet bei Hunden kein Druckausgleich statt.
Der Besitzer oder die Besitzerin muss also immer abwägen, ob diese Strapazen die Sache wert sind, und ob es nicht vielleicht eine andere Lösung gibt. In einigen Städten gibt es Hundepensionen, die während eines Urlaubs den Hund in ihre Obhut nehmen, und auch Hundesitter können sich einige Tage um den Hund kümmern.