Kreuzfahrt-KlassikerRom, Ibiza, Marseille: Städtetrip fürs kleine Budget

Die MSC Seaside liegt in einem Mittelmeerhafen vor Anker.

Imposant, auch wenn sie vor Anker liegt: Die „MSC Seaside“ – eines der modernsten und größten Kreuzfahrtschiffe im Mittelmeer.

Kreuzfahrten haben wieder Fahrt aufgenommen. Wir stellen einen günstigen Mittelmeer-Klassiker für Einsteiger vor. Leinen los für tolle Tipps und Eindrücke!

von Uwe Fibelkorn  (uf)

Oooooh Yessss! So beginnt Kreuzfahrtdirektor Giovanni Panciulo stets seine Durchsagen an die Gäste. EXPRESS.de fuhr mit auf der „MSC Seaside“ durchs westliche Mittelmeer.

Fünf Städtetrips in mediterrane Metropolen auf einer einwöchigen Reise – oooh yesss! Kostet zwischen 600 und 800 Euro pro Person (im Ferienmonat August ist’s allerdings teurer) mit dem Kreuzfahrtschiff. Im Sommer wie im Winter.

Kreuzfahrt auf der „MSC Seaside“: Genuss-Reise im Mittelmeer

Das Schiff: Die 2017 in den Dienst gestellte „MSC Seaside“ ist mit einer Länge von 323 Metern und einer Breite von 41 Metern eines der größten, modernsten und auch architektonisch interessantesten Kreuzfahrtschiffe in Europa.

Besonderheit: 12.000 Quadratmeter Freifläche, perfekt für das Klima des Mittelmeerraums, um sein Frühstück im Buffetrestaurant auf Deck 8 im Freien bei Meeresrauschen und aufgehender Sonne einzunehmen. Den Sundowner gibt’s an der Miami Beach Bar oder im Freibereich der Sportsbar.

Die Route: Auf der klassischen westlichen Mittelmeerroute steuert die „MSC Seaside“ von Genua aus die Städte Civitavecchia (Rom), Palermo, Ibiza-Stadt, Valencia und Marseille an, bevor es nach Genua zurückgeht. Genua ist Haupt-Einstiegsort, aber man kann die Kreuzfahrt auch an allen anderen Stationen beginnen und beenden.

Ausflugstipps: Auf dem Schiff gebuchte Ausflüge sind recht teuer. Bucht man an jedem angelaufenen Hafen einen, übersteigen die Kosten insgesamt schon mal locker den Preis für die gebuchte Kreuzfahrt! Deshalb gut abwägen: Von den Häfen Genua, Palermo und Ibiza aus sind die Innenstädte mühelos zu Fuß erreichbar, man benötigt da nicht unbedingt einen Ausflug.

Unbedingt machen: Ein Muss ist es, Rom zu sehen! Die ewige Stadt liegt mehr als eineinviertel Stunde Bus- oder Zugfahrt vom Hafen Civitavecchia entfernt. Wer noch nie da war, der sollte vielleicht lieber einen der angebotenen Ausflüge mit den Sehenswürdigkeiten Spanische Treppe, Trevi-Brunnen, Kolosseum und Vatikan buchen.

Am Trevi-Brunnen unbedingt eine Münze über die Schulter ins Wassser werfen! Der Brauch will es, dass man dann auf jeden Fall noch mal nach Rom zurückkehrt. Wirft man zwei Münzen, verliebt man sich angeblich in Rom...

Der Trevi-Brunnen in Rom.

Tou­ris­ten­ma­gnet Trevi-Brun­nen in Rom: Wir sind nicht die Einzigen, die eine Münze ins Wasser werfen wollen.

Extra-Tipp für Clevere: Viele erfahrene Kreuzfahrer gehen in Civitavecchia auf eigene Faust vom Schiff zum Bahnhof und fahren mit einem dort gekauften Hin- und Rückfahrtticket nach Rom (9 Euro oder 12 Euro inklusive Metro-Nutzung in der Stadt). Am besten steigt man gleich am Bahnhof St. Petri aus, der in Sichtweite des Petersdoms liegt. Oder am Bahnhof Roma Termini (der eigentliche Hauptbahnhof). Aber es gilt bei eigenmächtigen Ausflügen zu beachten: Man ist selbst für die rechtzeitige Rückkehr zum Schiff verantwortlich. Der Kapitän wartet nicht!

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Auch unbedingt machen: Ein Bummel zu Fuß durch die sehenswerte Innenstadt von Valencia mit ihren schönen Gassen, schnuckeligen Cafés und kleinen Lädchen. Alternativ (und mit Kindern vielleicht interessanter): Ein Besuch des L’Oceanografic, des größten Aquariums Europas (Eintrittspreis ab 31,90 Euro).

Das nervt: Der Versuch, den Reisenden in vielen Häfen überteuerte Shuttlebus-Tickets vorab zu verkaufen. Beispiel Marseille: Ein auf dem Schiff gekauftes Busticket für die Fahrt ins recht weit vom Hafen gelegene Stadtzentrum kostet mehr als 10 Euro. Geht man jedoch ca. einen Kilometer Richtung Hafenausgang, kommt man an eine Bushaltestelle, von der man mit einem von einer Shopping-Mall kostenlos eingesetzten Pendelbus in die Nähe des alten Hafens in der City gelangen kann. So was wird (natürlich) auf dem Schiff dezent verschwiegen ...

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Das bleibt: Man wird von der Menge der Eindrücke – jeden Tag in einer anderen europäischen Metropole – schier überwältigt. Richtig einordnen kann man das Erlebte oft erst zu Hause, wenn man die Mengen von geschossenen Handyfotos und Selfies bearbeitet und die schöne Reise mit allem Erlebten dabei Revue passieren lässt.

Mittelmeer-Kreuzfahrt: So kommen Sie zum Einsteigen nach Genua

Von den Flughäfen Köln/Bonn und Düsseldorf fliegt man am besten nach Mailand-Malpensa (z. B. mit Lufthansa ab 71 Euro oneway ohne Aufgabegepäck). Vom Airport aus setzt die Reederei Zubringerbusse ein (Kosten: 30 Euro), die direkt vors Schiffsterminal in Genua fahren.

Das Gepäck, das man am Flughafen Mailand in den Bus gibt, findet man später auf der eigenen Schiffskabine wieder. Heißt: Man braucht sich um nichts mehr zu kümmern.