Goldener Herbst am BodenseeDie besten Ferientipps für die ganze Familie

Hier kommt die ganze Familie auf ihre Kosten: Unterwegs im nördlichen Teil des Bodensees zwischen Friedrichshafen und Konstanz.

von Nicole Adami

Der vom Rhein gespeiste Bodensee liegt zwischen Deutschland, Österreich und der Schweiz und bietet allein durch diese Konstellation eine wunderbare kulturelle Vielfalt. Wir waren im nördlichen Teil zwischen Friedrichshafen und Konstanz unterwegs – und zeigen, was die deutsche Seite im Herbst bereithält.

Der Herbst zeigt sich am Bodensee von seiner schönsten Seite: Goldene Äpfel und das bunt gefärbte Laub der Weinreben leuchten entlang des östlichen Seeufers in den schönsten Tönen. Wer mag, kann die Landschaft vom Rad aus bewundern, aber auch eine Schiffsfahrt oder kleinere Spaziertouren garantieren traumhafte Ausblicke.

Bodensee: Wo die Steinzeit wieder lebendig wird

Blütenpracht: Die Insel Mainau ist eine der Top-Sehenswürdigkeiten am Bodensee. Zur jetzigen Jahreszeit ist der dortige Dahliengarten mit über 11000 bunt blühenden Dahlien ein besonderer Genuss, der sich von den sonst dominierenden Gold- und Rottönen des Herbstlaubs abhebt. Aber auch die spätblühende, weiß-leuchtende Herbst-Margerite oder die violett-getüpfelten Krötenlilie erfreuen hier das Auge, bevor der Winter Einzug hält.

Wo die Deutschen am liebsten Urlaub machen, siehst du oben im Video.

Wer von der östlichen Seeseite kommt, z. B. von Überlingen, Friedrichshafen oder Meersburg, kann mit einem Bodensee-Schiff der „Weißen Flotte“ direkt an der Insel Mainau anlegen – die kurzweilige Überfahrt ist an milden Herbsttagen ein Traum! Tickets gibt es ab 35,20 Euro pro Person, ein Tagesticket ohne Schifffahrt kostet 26,50 Euro, Ermäßigungen möglich.

EXPRESS-Extra-Tipp – Ravensburger Spieleland: Ein Highlight für Kinder ist das Ravensburger Spieleland, das von Friedrichshafen am Bodensee mit dem Auto in nur 20 Minuten erreicht ist. Über 70 Attraktionen in acht Themenwelten lassen Kinderherzen höher schlagen.

Ravensburger Spieleland

Spaß für die Kleinen (und die Großen, die sich freuen können wie ein Kind: Das Ravensburger Spieleland.

Neu ist in diesem Jahr u. a. die „EnBW Energiewelt“, wo auf 1500 Quadratmetern kleine Flüsse, Schleusen, Schaufelräder, Pumpen und sogar ein echtes Wehr bespielt werden können, die „woom-Bike-Area“ mit ihrem Übungsparcours für Lauf- und Fahrräder oder der kindgerechte 3D-Kurzfilm „Turtle Vision“ in der Filmarena. Wer hier übernachten möchte, kann dies seit 2024 auch in einem kunterbunten Schwedenhäuschen direkt am Parksee tun (ab 270,75 Euro pro Nacht, max. 5 Personen). Ein Tag reicht tatsächlich kaum aus, um wirklich alle Attraktionen in Ruhe auszuprobieren!

Pfahlbautenmuseum: Die Pfahlbauten von Unteruhldingen sind Gegenstand des ältesten archäologischen Freilichtmuseums Deutschlands. Im Sommer wurde die neue Ausstellungshalle eröffnet, die Originalfunde aus dem Leben vor 6000 bis 3000 Jahren zeigt. Spektakulär ist das neue 360-Grad-Panoramakino: Durch die Multimediashow nimmt man an einem virtuellen Bodensee-Tauchgang teil und erfährt sehr anschaulich, wie die Menschen ihre Behausungen einst ins Wasser bauten. Im Anschluss an den Film gelangt man in die Dörfer der Stein- und Bronzezeit, wo unterschiedliche Lebensformen der Menschen aus drei Jahrtausenden lebendig werden. Eintritt: 12 Euro für Erwachsene, Kino inklusive.

Ritter-Feeling: Die älteste bewohnte Burg Deutschlands thront malerisch über dem gleichnamigen Ort Meersburg. Burgeintrittspreis: Erwachsene 12,80 Euro, Kinder ab 6 Jahren 8 Euro.

Spazierweg mit Seeblick: Der Kressbronner Bauernpfad schlängelt sich auf 2,5 Kilometern Länge durch idyllische Obstplantagen und Weinberge oberhalb des Bodensees. Auch mit Kindern kann er leicht in einer knappen Stunde gelaufen werden. Info-Tafeln vermitteln Wissenswertes über die regionale Landwirtschaft; entlang des Weges laden ein Kletterturm und der Naschgarten zum Verweilen ein. Tipp: In der Tourist-Info Kressbronn oder im nahegelegenen Gasthaus „Max & Moritz“ kostenlos einen Forscherrucksack ausleihen. Mit Lupe, Fernglas und Co. wird die Wanderung für kleine Entdecker zum unvergesslichen Erlebnis.

Meersburg am Bodensee

Ausblick von der Meersburg auf die Unterstadt und den Obersee.

Nicht verpassen: Was wäre ein Urlaub am Bodensee ohne Schifffahrt? Aufgrund seiner schieren Größe wird er auch das „Schwäbische Meer“ genannt. Die weiten Wasserflächen, die sich bis zum Horizont erstrecken, bestehen aus zwei miteinander verbunden Teilen: dem Obersee sowie dem kleineren Untersee, der sich entlang des Hochrheins verschmälert. Während eine Rundfahrt mit der Bodenseeschifffahrt BSB über den großen Obersee (z. B. ab Lindau, Kressbronn, Friedrichshafen oder Meersburg) zu den klassischen Routen gehört, ändert sich die Landschaft, sobald man über den Untersee in Richtung Stein am Rhein fährt.

Toll ist im Herbst ein Ausflug zur idyllischen Gemüse-Insel Reichenau: während der Erntezeit ist sie ein besonders farbenfrohes Erlebnis. Von Kreuzlingen oder Konstanz kommend, legt dort auch die „Schweizerische Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein“ an. Buchbar sind ebenfalls Vogelschau-Fahrten (mit Leih-Ferngläsern), die zur Insel Reichenau führen. Tipps für Regentage: Ideal sind das Zeppelin- oder Dornier-Museum, beide in Friedrichshafen. Während sich ersteres ausgiebig mit der Luftschifffahrt beschäftigt, widmet sich zweiteres generell der Faszination Luft- und Raumfahrt. Flugzeuge aller Art sowie Satelliten und Exponate aus dem Weltall lassen kleine und große Besucherinnen und Besucher staunen.

Hier sind die Affen los: Noch bis 3. November kann man auf dem Affenberg Salem knapp 200 aufgeweckte Berberaffen wie in freier Wildbahn erleben. Sie turnen durch einen rund 20 Hektar großen Wald, wagen sich teils recht nah an ihre Beobachter heran. Besonders Mutige können ihren Besuch mit einer Tour auf dem zwölf Meter hohen Baumwipfelpfad abrunden, den Affen mit Glück von den Baumkronen aus zuwinken. Erwachsene zahlen 12,50 Euro, Kinder ab 5 Jahren 8,50 Euro (plus 5 Euro für den Tree-Walk).

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Übernachten: Wer das Rundum-Sorglos-Paket schätzt, ist in der „Traube am See“ in Friedrichshafen-Fischbach bestens aufgehoben: komfortable Zimmer in zentraler Lage mit guter Verkehrsanbindung, modernes Hallenbad, angenehme Fitness- und Wellnesslandschaft, toller Garten in Seenähe sowie hervorragende Küche (DZ ab 72 Euro pro Person inklusive Frühstück). Unkonventioneller ist das „KoOno“ bei Konstanz auf der anderen Seeseite: Hier steht alles unter dem Motto Hawaii! Auf Wunsch bekommt man eine „Hot Stone“-Massage oder wird mit Blumenkette begrüßt. Die Küche: rauchiges „Hawaiian BBQ“ und exotisch-würziges „Ahi Poke“ verzaubern den Gaumen, als Dessert gibts Key Lime Pie oder eine Mango-Chili-Panna-Cotta (DZ ab 105 Euro, inkl. Frühstück).

Das nervt: Die Fahrt runter bis zum Bodensee mit mehreren Staustrecken.

Das bleibt: Lust darauf, alle Seiten des Bodensees zu erkunden.

Goldener Herbst am Bodensee: So komme ich hin

Die schnellste Zugverbindung von Köln nach Friedrichshafen beträgt mit dem Zug rund fünf Stunden – mit etwa 38 Verbindungen pro Tag. Mit dem Auto fährt man vom Rheinland aus rund sechs Stunden und 20 Minuten – bei freier Fahrt.