„Insel der Götter“Penis-Snacks und schlüpfrige Sehenswürdigkeiten

Jeongbang-Wasserfal in Südkorea

Über Stock und Stein geht's zur traumhaften Bucht am Jeongbang-Wasserfall.

Der wohl beste Fisch der Welt, schlüpfrige Sehenswürdigkeiten und ebensolche Souvenirs: Willkommen auf der „Insel der Götter“, wo alles ein bisschen anders (und entspannter) läuft.

von Marie Schäfers  (mjs)

Korea. Weit weg, den meisten Menschen hierzulande allenfalls bekannt durch die Fußball-WM 2002 (gemeinsamer Ausrichter mit Japan), die Olympischen Spiele 2018 und K-Pop-Stars wie Bangtan Boys oder Rapper Psy mit seinem „Gangnam Style“. Schade, denn das Land hat schöne, bei uns noch völlig unbekannte Urlaubsdestinationen zu bieten.

Schon mal von der „Insel der Götter“ gehört, von Jeju südlich der koreanischen Halbinsel? Hier kann man wandern, baden, schlemmen - und sich mächtig wundern. Die Insel ist ein beliebtes Ziel für Verliebte und Frischvermählte, alles ist sehr entspannt und nicht so hektisch wie in den großen Städten Koreas. Und die Natur ist wunderschön.

„Insel der Götter“: Wandern und Romantik

Wandern und Co.: Eine Tour um den Mount Halla (1950 Meter hoch) sollte man machen, den Gipfelsturm sollten sich aber nur ganz Fitte zutrauen. Die Cheonjiyeon Wasserfälle sind ein tolles Fotomotiv. Feste Schuhe anziehen, es geht über Stock und Stein.

Den Seongsan Ilchubong (Sonnenaufgangs-Gipfel), einen hübschen Vulkan, kann man auch bei Sonnenuntergang besuchen - sehr romantisch. Unesco Weltnaturerbe (und beeindruckend) sind die Lavasäulen von Manjanggul.

„Insel der Götter“: Penis-Snacks und Sex-Park

Staunen und Lernen: Über die Grenzen Koreas hinaus ist Jeju vor allem für „Love Land“ (Eintritt: ca. 8 Euro) bekannt. Ein Park zum Thema Sex mit expliziten Plastiken, Penissnacks und kuriosen Exponaten, die einem schon die Schamesröte ins Gesicht treiben. Aber Lachanfälle sind auch garantiert, ein Riesenspaß.

Love Land-Themenpark in Südkorea

Noch harmloses Kunstwerk in „Love Land“. Den Park darf man erst ab 20 Jahren betreten. Eltern hätten sonst auch verdammt viel zu erklären...

Schwimmen: Hamdeok Beach bietet Ruhe und türkisblaues Wasser, Remmidemmi gibt es am Hyeopjae Beach, da posen die hippen jungen Koreaner. Geheimtipp: In der Nähe der Cheonjiyeon Wasserfälle gibt es einen versteckten Pfad, der zu einem Lavapool führt, in dem man gut Schnorcheln kann. Die Damen an der Tour-Info verraten einem, wie man hinkommt, wenn man konkret danach fragt.

Übernachten: Seogwipo im Süden der Insel ist der ideale Ausgangspunkt für Ausflüge in alle Richtungen der Insel. Das „Ocean Palace Hotel“ bietet große und schicke Apartments mit toller Aussicht für unfassbar kleines Geld (ca. 50 Euro pro Nacht fürs Doppelzimmer). Das ist wirklich ein Zuhause auf Reisen.

Fischplatte in Korea

Ein üppiges und sehr aus ausgefallene Frischmenü erwartet den Gast im „Twins Sashimi“ in Seogwipo. Das ist nur ein Gang von vielen. Rohen Fisch sollte man aber schon mögen.

Essen: Vom Hotel aus kann man auf ein Fisch-Restaurant in einem mehrgeschossigen Gebäude blicken. Da steppt jeden Abend der Bär. Also nichts wie hin. Der Sohn des Besitzers des „Twin Sashimi“ spricht sehr gut Englisch, alle sind super freundlich. Empfehlung des Hauses: Das Menü für zwei Personen (80 Euro).

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Insider-Tipp: Die Platte mit frischem rohen Fisch schmeckt, man ist eigentlich schon satt und denkt sich: „Na gut, für 40 Euro pro Person, war's okay, aber mehr auch nicht“. Und dann wird erst richtig aufgefahren: Sechs weitere Gänge plus Beilagen plus Dessert. Was für ein Gelage! Dieses Festmahl sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen. Für alle, die keinen Fisch mögen: In der Stadt warten mehrere große Barbecue-, Veggie- und Pizzaläden, die auch erstklassig sind.

Trinken: Der Jeju-eigene Hallasan Mountain Soju (Reisschnaps) ist berüchtigt, probieren ist aber Pflicht. Gesünder (und wohlschmeckender) ist der Saft der Hallabong, einer Mandarinenart. Süß und fruchtig.

„Insel der Götter“ Phallus-Steine und kuriose Urlaubsbilder

Shoppen: Ein nettes Mitbringsel sind die Steinfiguren aus schwarzer Lava „Dol harubang“. Sie haben Ähnlichkeit mit einem Phallus, sollen für Gesundheit und Fruchtbarkeit sorgen.

Das nervt: Die bergige Insel hält manchmal buchstäblich schlechtes Wetter fest.

Das bleibt: Kuriose Geschichten und Urlaubsbilder.