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„Extreme Notsituation“Auf Mallorca gilt Vorwarnstufe: Das ist die Lage auf der Urlaubsinsel

Zum Themendienst-Bericht von Manuel Meyer vom 11. Oktober 2021: Banyalbufar ist berühmt für seine Terrassenlandschaft.

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Die Sommerferien stehen kurz bevor, viele Urlauberinnen und Urlauber zieht es dann auch wieder in Scharen nach Mallorca. Doch dort haben die Gemeinden mit einem großen Problem zu kämpfen. Nun gibt es erste Konsequenzen.

von Paulina Meissner  (mei)

Sommer, Sonne, Strand und Meer – so stellen sich viele Reisende den perfekten Urlaub auf Mallorca vor. Doch während die hohen Temperaturen und die knallende Sonne für die meisten Touris einen wahren Segen darstellen, macht die andauernde Trockenheit der Insel zunehmen zu schaffen.

Besonders einzelne Regionen haben zu kämpfen – denn ihnen geht schlichtweg das Wasser aus. Nun gibt es erste Konsequenzen.

Mallorca: Gemeinden haben mit akutem Wassermangel zu kämpfen

Wie unter anderem die „Mallorca Zeitung“ berichtet, wird in Banyalbufar ab dem 15. Juli 2024 der Hahn zugedreht. Zwischen 16 und 23 Uhr sitzen die Menschen also wortwörtlich auf dem Trockenen.

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Den Schritt hat die Gemeindeverwaltung nicht leichtsinnig gefasst. Es handele sich vielmehr um eine „extreme Notsituation“ und man werden die öffentliche Wasserversorgung daher so lange beschränken, bis sich die Lage verbessere.

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Zuletzt wurden Lastwagen eingesetzt, die Wasser in das Dorf im Tramunatana-Gebirge bringen sollte. Doch damit war das Problem nicht gelöst. Die Versorgung durch die Lkw sei nicht ausreichend und letztendlich zu teuer, um den hohen Bedarf in den Sommermonaten zu befriedigen, so hieß es aus dem Rathaus. Bereits zuvor hatten die Behörden den Wasserkonsum pro Tag und Person auf 75 Liter beschränkt. Zum Vergleich: In Deutschland lag der durchschnittliche Wasserverbrauch pro Kopf und pro Tag 2022 bei etwa 128 Liter.

Mallorca: Baleareninsel ruft Vorwarnstufe aus

Die Gemeinde Banyalbufar ist aktuell am stärksten von den Restriktionen betroffen. Doch auch in anderen Ortschaften gibt es bereits erste Maßnahmen. So gelten in Estellencs und Bunyola unter anderem Verbote für das Befüllen von Pools oder die Gartenbewässerung. Ähnlich reagiert haben die Gemeinden Lloret de Vistalegre, Montuïri, Algaida, Porreres, Ariany, Costitx und Santa Eugènia. Der Konsum pro Person wird hier auf 150 Liter pro Tag beschränkt. Wer sich nicht an die Regeln hält, dem drohen Konsequenzen. So behalten sich die Behörden vor, bei Nicht-Einhaltung das Wasser vorübergehend abzudrehen.

Auf der Insel gilt die Vorwarnstufe. Die Pegelstände liegen mit 52 Prozent (Stand Mai 2024) sieben Punkte unter denen des Vorjahrs. Joan Calafat, Leiter des balearischen Wasserwirtschaftsamts Abaqua, erklärt gegenüber der „Mallorca Zeitung“: „Was wir gerade in der Tramuntana und im Pla erleben, könnte überall drohen, wenn wir keine Maßnahmen ergreifen.“

Einer der Hauptgründe für den steigenden Wasserverbrauch ist der Tourismus-Boom auf der Insel. Doch Calafat merkt an, dass auch der Einsatz von Wasserschläuchen gegen den hartnäckigen Sahara-Staub auf der Insel zu einem erhöhten Verbrauch geführt habe.

Die aktuellen Maßnahmen helfen akut, seien laut Calafat aber keine geeignete, langfristige Lösung. Er halte es für sinnvoller, den Druck im Leitungsnetz insgesamt zu reduzieren. Ansonsten drohe die Gefahr, dass sich der Wasserkonsum einfach nur auf andere Tageszeiten verlagere.

Man erwarte, dass die Pegel auf Mallorca während der Hauptsaison um etwa zehn Prozentpunkte weiter absinken, so erklärt Calafat. Für Mallorca bedeute dies ein Wert von 42 Prozent. „Das ist eine komplizierte, aber kontrollierte Situation“, betont Calafat. Die Insel stünde damit immer noch besser da als ihre Nachbarinsel Ibiza. Dort stehe man jetzt schon bei 36 Prozent. Die Lage bleibt angespannt.