Nix mehr mit Mallorca...Heißt es schon bald: Ballermann ade – Goldstrand olé?
Palma/Varna – Sehen und gesehen werden. Ob Jürgen Drews oder Mickie Krause – wer in der Partyschlager-Szene was auf sich hält, lief am Sonntag beim „Opening“ des „Megapark“ am Ballermann über den Roten Teppich.
Doch Beobachter berichten, die Atmosphäre sei „gemütlicher“ als sonst gewesen. Denn eine andere Location läuft der Partyhochburg peu a peu den Rang ab...
Heißt es schon bald: Ballermann ade – Goldstrand olé?
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Dass die Mallorquiner mehrheitlich keinen Bock mehr auf den deutschen „Sauftourismus“ mit seinen Negativschlagzeilen haben und lieber Luxushotels wie auf Ibiza an ihren Ständen wollen, ist lange bekannt – und darum wird der Ballermann auch gern totgesagt.
Doch zunehmende Lizenzierungs-Vorschriften, Teilsperrungen – wie im Megapark und Razzien wirken sich nun spürbar auf die Tourismus-Zahlen aus.
So bleiben die Zahlen für die Balearen nach jahrelangem Wachstum konstant, die Buchungen für das weiter entfernte Bulgarien nehmen stark zu.
Auch Party-König Drews kennt die Probleme am Ballermann – und kann sich auf Nachfrage nicht zu einem Bekenntnis durchringen: „Ich bin kein Prophet“, so Drews. „Ich weiß nur, solange ich kann und solange ich Spaß habe, trete ich weiter im Megapark auf.“
,,Bulgarien ist die Zukunft!”
Aber wie lange wird das noch sein? Andere Künstlerkollegen haben den Cut bereits vollzogen - und ziehen in diesem Sommer von der Playa nach Südost-Europa gen Goldstrand um. „Die harte Party auf Malle, so wie ich sie kenne, ist Geschichte“, erklärt Matthias Distel, alias „Ikke Hüftgold“, dem EXPRESS.
„Da sollen jetzt nur noch schöne und reiche Menschen hin. Jeder wie er es braucht! Ich brauche jedenfalls normale Leute, die auch mal Fünfe gerade sein lassen, auf unsere Musik feiern und ein Bier mit mir trinken. Bulgarien ist deshalb auch die Zukunft für deutsche Partymusik“.
Jahrelang hat der „Dicke Titten, Kartoffelsalat“-Sänger mit Kumpel Lorenz Büffel und Ex-Pornoqueen Mia Julia Brückner am Ballermann polarisiert, im vergangenen Sommer brach der Exzentriker die Zelte dort ab, schlägt sie nun in „Bulle“ auf.
Experte setzt auf Bulgarien
Denn: „Dort wird jeder Gast noch wie ein König behandelt und nicht wie Sondermüll! Jeder, der auf Mallorca schon mal zum Feiern war, kann diese radikale Kehrtwende der Regierung kaum verstehen. Es gibt kaum eine friedlichere Feierszene als die Schlagerleute.“
Im „Partystadl“ und „Dolphin“ am Goldstrand sowie in der „Partyhütte“ am Sonnenstrand ließe es sich mindestens genau gut - und vor allem günstiger feiern, meint auch Sänger-Kollege Büffel („Johnny Däpp“): „Während Malle immer teurer wird, die Party-Beschränkungen immer strenger werden, darf man in Bulgarien unter freiem Himmel feiern“.
Für den Kölner Tourismus-Experten Achim Höhler sind die Kosten das Haupt-Argument für Bulgarien-Bucher: „Ich weiß, dass Bulgarien gut gebucht ist. Mallorca ist teuer und wirkt an den Stränden für manche überfüllt. Das schreckt womöglich den einen oder anderen ab. In Bulgarien sind die Preise dagegen günstiger. Dort sind die Lohnstrukturen nun mal andere.“
„Der einzige Nachteil, den ich sehe, ist das längere Anreisen“, findet Party-Sänger Jürgen „Honk“ Kadel. Dazu sei die Infrastruktur noch nicht mit der auf Mallorca vergleichbar.
Der Kampf der Party-Hochburgen – er bleibt spannend.