Sicher: Antwerpen hat beeindruckende Kirchen, architektonisch tolle Wohn- und Geschäftshäuser in der Altstadt, mit Rubenshaus, dem MAS-Museum am Strom und Co. auch tolle Kunstmuseen.

Wer sich in der Stadt aber mal einfach treiben lassen will, der sollte sich von seinem Bauch leiten lassen. Denn hier gibt es nur allzu viele Delikatessen, die gekostet werden wollen. Und zugleich kann man in süße und sündhaft luxuriöse Geschichte(n) eintauchen.

Sehenswürdigkeiten in Antwerpen: Diamanten, Architektur und Schokolade

Teure Steine: Bevor der Magen knurrt, schaut man erstmal im nagelneuen Diamantenmuseum vorbei (Eintritt: 10 Euro). Die Exponate sind okay, aber die Erklärungen zu Diamantengewinnung, -verarbeitung, -qualitätsbestimmung sowie zur Schleifertradition in Antwerpen sind wirklich sehr gut und lehrreich. Die bekommt man aber nur mit dem (kostenlosen) Audioguide.

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Süße Welten: Die „Chocolate Nation“ konzentriert sich auf die belgische Schoki-Tradition. Das private Museum beleuchtet den Weg der Kakaobohne bis zur fertigen Tafel oder Praline. Wer das Kölner Schokoladenmuseum kennt, kann trotzdem vorbeischauen, man langweilt sich nicht und kann mehr als zehn Sorten probieren.

Für experimentierfreudige Naschkatzen: Pralinenläden gibt es viele in Antwerpen. Wenn man nur Zeit für einen hat, geht man zu Dominique Persoone in seine „The Chocolate Line“ (Meir 50). Der ist Schoko-„Extremist“, wurde gerade zum „Chocolatier of the year 2023“ gekürt und macht die verrücktesten Sachen (hat für die Rolling Stones z. B. Schoki entwickelt, die man sich in die Nase schießt). Seine Pralinen sind kleine Kunstwerke (pro Stück etwas über 1 Euro). Tipp: die Kalamansi-Pinienkern-Praline mit rotem Lack – Hammer!

Essen und Trinken: Wer von delikaten Törtchen, Pralinen und Schoko einen Süßigkeiten-Overkill hat, kann sich entweder ein nettes Restaurant am Grote Markt suchen (Klassiker mit belgischer Küche, super Ambiente und viel Bier ist das „Elfde Gebod“, Hauptgerichte mittags ab ca. 17 Euro) oder man probiert sich durch die unzähligen Imbisse. Und wenn man dann noch Platz für was Süßes hat, geht man in der Meirbrug zum kleinen Waffelstand und gönnt sich ein Stück Teighimmel mit Sahne (5 Euro).

Antwerpen: Vintage-Shopping in der Einkaufsstraße Meir

Shopping: Kann man in Antwerpen hervorragend, alle Ketten sind vorhanden, aber es gibt auch kleine Vintageläden. Die Umgebung macht den Unterschied: Hier gibt es Geschäfte unter anderem in einem alten vergoldeten Ballsaal und einem Palais (beides an der Einkaufsstraße Meir). So hat man nicht nur in den Geschäften selbst was fürs Auge und kann Sightseeing und Shopping wunderbar verbinden.

Übernachten: Das „Hotel Rubens“ liegt direkt hinter dem Grote Markt (DZ ab 170 Euro/Nacht), was praktisch ist, weil man alles fußläufig erreichen kann und die Straßenbahnen in direkter Nähe abfahren. Wer mit dem Auto kommt, sollte aufpassen! Ab dem 1. August 2023 dürfen im Stadtzentrum von Antwerpen nur noch Anwohner mit Parkausweis und Sondergenehmigung auf der Straße parken. Infos über Parkplätze und -zonen in Antwerpen gibt es hier.

Das nervt: Mit dem Auto in die Stadt reinfahren. Baustellen über Baustellen. Wirklich nichts für schwache Nerven, am besten vor Ort nur mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren.

Das bleibt: Die Sehnsucht nach guten Pralinen. Die Mitbringsel sind garantiert schnell weggefuttert.

Antwerpen in Belgien: So komm' ich hin

Vom Rheinland aus fährt man mit dem Auto in ca. zweieinhalb Stunden nach Antwerpen. Wichtig zu wissen: Die Innenstadt ist Umweltzone, man muss sein Auto vorab im Netz (lez.antwerpen.be) oder vor Ort an Automaten anmelden. Die Anreise mit dem Zug (ein Umstieg in Brüssel, ab 30 Euro pro Strecke) ist wahrscheinlich wesentlich entspannter.