Wer nach Spiekeroog reisen will, wusste oft nicht genau, wann er ankommt. Zwischenzeitlich ist der Verkehr vom Festland auch überhaupt nicht möglich. Eine neue Fähre, der „WattnExpress“ soll bald für genaue Fahrtzeiten sorgen.
Problem wird behobenGrundlegende Änderung für Touristen auf deutscher Insel
Die Ostfriesische Insel Spiekeroog will künftig weitgehend unabhängig von den Gezeiten erreichbar sein und gibt dazu den Neubau einer Schnellfähre in Auftrag.
Der neue „WattnExpress“, auf dem bis zu 50 Passagiere Platz finden, soll im beladenen Zustand nur rund 70 Zentimeter Tiefgang haben. „Damit wird ein nahezu tideunabhängiger Fährverkehr zwischen Festland und Insel möglich“, teilten die Nordseebad Spiekeroog GmbH und die Ems Maritime Offshore GmbH (EMO) in einer gemeinsamen Mitteilung am Dienstag (30. November) mit.
Die neue Fähre soll in den kommenden Monaten in Singapur und Indonesien gebaut und dann mit einem Spezialschiff nach Bremerhaven transportiert werden. Die Auslieferung ist für Juli 2022 geplant.
Spiekeroog: Neue Fähre ermöglicht feste Abfahrtszeiten
Im flachen Wattenmeer sind die größeren Passagierfähren zu den Inseln Wangerooge, Spiekeroog, Baltrum und Juist abhängig von den Gezeiten Ebbe und Flut und verkehren daher stets zu unterschiedlichen Zeiten. Der „WattnExpress“ soll künftig unabhängig von der Tide zu festen Abfahrtszeiten zwischen Spiekeroog und Neuharlingersiel auf dem Festland verkehren.
Außerdem soll das zusätzliche Angebot auch die Fahrzeiten verkürzen. Mit der Schnellfähre soll eine Überfahrt knapp 20 Minuten dauern, statt bislang rund 45 Minuten. Allerdings ist für die schnellere Beförderung auch ein Aufschlag beim Fahrpreis geplant.
„WattnExpress“ wird wie „Nordlicht II“ in Singapur und Indonesien gebaut
Die Nordseebad Spiekeroog GmbH, die bereits die bestehenden Fähren betreibt und die Ems Maritime Offshore GmbH, eine Tochter der Emder Reederei AG Ems, beauftragen die neue Schnellfähre gemeinsam. Das Investitionsvolumen beläuft sich ihren Angaben zufolge auf einen unteren, einstelligen Millionenbetrag.
Erst vor wenigen Wochen hatte die AG Ems ihren neuen Katamaran „Nordlicht II“ für den Verkehr nach Borkum und Helgoland in Empfang genommen. Auch dieses Schiff war in Singapur und Indonesien gebaut worden. (dpa)