Wegen Kreuzfahrt-TourisLaute Pfiffe und Buh-Rufe: Wütende Menge stürmt antike Bibliothek

Die antike Celsus-Bibliothek in der türkischen Stadt Ephesus.

Die antike Celsus-Bibliothek in der Türkei ist ein echter Touri-Magnet. Ein spezielles Event eines Reiseveranstalters sorgte jetzt für Unmut bei zahlreichen Urlaubern und Urlauberinnen.

Jedes Jahr strömen Millionen von Touris in die antike Stadt Ephesos in der türkischen Region Izmir. Eines der Highlights dort ist die Bibliothek-Anlage Celsus, welche nun allerdings für einen kompletten Abend gesperrt wurde. Der Grund sorgte für massive Proteste der anwesenden Besucher und Besucherinnen.

von Frederik Steinhage  (ste)

Der 17. Juni ist für Anhänger und Anhängerinnen des Islam ein ganz besonderes Datum, da dort das Opferfest Al-Adha gefeiert wird. Grade für dieses besondere Datum wurde die antike Bibliothek Celsus in der türkischen Stadt Ephesos für eine komplette Nacht gesperrt; zumindest für die überwiegende Mehrheit der Anwesenden.

Schon an „normalen“ Tagen ist die antike Anlage ein echter Touri-Magnet, durch den Feiertag wurde die Lage vor Ort noch zusätzlich verschärft. Schnell fielen den Anwesenden die Absperrbarrikaden auf, welche das Gelände umschlossen.

Die italienische Insel Capri musste nun einen Touri-Stopp ausrufen. Hier erfährst du den Grund.

Nach Informationen des türkischen Archäologie-Portals „Arkeofili“ hing dies mit einem Event eines privaten Reiseveranstalters zusammen, der die Örtlichkeit für ein Festessen für eine seiner Reisegruppen gebucht hatte. Dies stieß den restlichen Besuchern und Besucherinnen überaus sauer auf und sorgte für chaotische Zustände.

Anwesender Tourist: „Mit lautem Protest überwanden wir die Barriere“

Nachdem die Menge herausgefunden hatte, dass es sich um ein Event für eine Kreuzfahrtschiffsgruppe handelte, begannen sie lautstark gegen die Sperrung zu protestieren. Zunächst gab es nur Pfiffe und Buh-Rufe, später überwand die Menge die Barrikade und stürmte die Veranstaltung.

In der Anlage selbst wurden zahlreiche Tische für das, vom Veranstalter angekündigte, Festessen gedeckt.

Hier kannst du dir selbst ein Bild von der Situation machen:

Ein Besucher und Zeuge der Situation beschrieb die Situation gegenüber dem Archäologie-Portal wie folgt: „Mit lautem Protest überwanden wir die Barriere. Anschließend strömte die ganze Menge hinein und setzte den Protest fort. Die Touristen, die durch die Buh-Rufe gestört wurden, verließen daraufhin das Essen“

Um die enormen Touristenströme besser kontrollieren zu können, wurden die Öffnungszeiten bis spät in die Nacht verlängert. Dies soll zu einer Entzerrung der Stoßzeiten führen.