Wer 2023 in den Urlaub fliegen möchte, wird deutlich tiefer in die Tasche greifen müssen als in den Jahren zuvor. Denn zahlreiche Airlines haben Preiserhöhungen angekündigt. Eine deutsche Airline hat ihre Preise extrem angezogen.
Urlaub wird teurerFlugkosten steigen 2023 deutlich an – Preis-Explosion bei deutscher Airline
Der diesjährige Sommer hat ganz klar gezeigt, wie reiselustig die Deutschen sind: Trotz verlorener Koffer, zahlreicher Verspätungen und Flugannullierungen sowie sehr unterschiedlichen Corona-Regelungen an Bord und in den Zielländern, wollten viele Deutsche endlich wieder ein paar ruhige Tage ganz woanders verbringen.
Doch jetzt stehen Urlauberinnen und Urlauber, die sich nach zwei Jahren Corona-Pandemie auf unbeschwerte Ferien gefreut haben, vor dem nächsten Problem: Die wegen des Ukraine-Kriegs gestiegenen Rohölpreise verteuern inzwischen auch Kerosin in bislang unbekanntem Ausmaß, berichtet der ADAC.
Urlaub wird teurer: Flug-Preise bis zu 200 Euro höher
Und so müssen Flugreisende bei ihrem Urlaub 2023 teilweise deutlich höhere Preise bezahlen als in den Vorjahren – gegenüber 2022 liegen die Flugpreise um bis zu 46 Prozent höher. Im Vergleich zu 2021 sieht es noch gravierender aus: Bei der deutschen Airline Lufthansa sowie Swiss International haben sich die Preise sogar ungefähr verdoppelt.
Die Schweizer Airline hat die Preise von 2021 bis 2023 um 112,9 Prozent angehoben und ist damit Spitzenreiter der Idealo-Auswertung. Knapp dahinter rangiert Lufthansa mit 93,3 Prozent auf Platz zwei. Je nach Strecke und Buchungsklasse müssen Fluggäste dort auf Langstreckenflügen wegen der gestiegenen Treibstoffpreise ab sofort zwischen 20 und 200 Euro mehr bezahlen.
Bei Flügen innerhalb Europas würden die Tarife in der Economy-Class pauschal um zehn Euro und in der Business-Class um 30 Euro steigen. Dies erklärte ein Lufthansa-Sprecher dem ADAC auf Anfrage.
Es gibt aber auch gegenläufige Entwicklungen!Der ADAC hat eine Liste zu Preissteigerungen nach Airlines aufgestellt. Hier sind Flugtickets der „TAP Air Portugal“ und des türkischen Billigfliegers „Pegasus Airlines“ gegenüber 2022 um mehr als 20 Prozent günstiger, bei Pegasus fliegen Reisende sogar im Vergleich zu 2021 noch günstiger (sechs Prozent).
Bundesbankvorstand erwartet weniger Ausgaben für Reisen
„2023 wird sicher kein Selbstläufer werden“, sagte der Präsident des Reiseverbandes DRV, Norbert Fiebig, auf dem Hauptstadtkongress in Berlin. Die entscheidende Frage sei, „wie viel die Leute noch im Portemonnaie haben werden“.
Doch hinsichtlich der ansteigenden Preise malte Bundesbankvorstand Johannes Beermann ein düsteres Bild. Mit Blick auf das kommende Reisejahr sagte er: „Alle Zeichen stehen auf Rezession“.
Beermann zeigt sich jedoch optimistisch: „Der Wille zu Reisen ist da – die Politik darf die Nachfrage nicht abwürgen.“ Aber auch die Reisewirtschaft dürfe die Augen nicht vor den aktuellen Entwicklungen verschließen: „Steigende Kosten werden trotz aller Bemühungen der Reiseveranstalter teilweise zu steigenden Preisen führen, da geht perspektivisch kein Weg dran vorbei“.
Optimismus überwiegt
„Für 2023 überwiegt bei mir noch Optimismus, aber das Konsumklima muss gehalten werden“. Die Gaspreisbremse sei ein gutes Signal zur Entlastung der Menschen. Jetzt würde es auf die genaue Ausgestaltung ankommen, so Norbert Fiebig, Präsident des Reiseverbandes DRV.
Urlauberinnen und Urlauber müssen sich Fiebig zufolge auch auf steigende Preise bei Veranstalter-Reisen einstellen. „Mittel- und langfristige kann sich die Reiseindustrie nicht von der inflationären Entwicklung abkoppeln.“