Einst war Sizilien die Kornkammer Europas. Zitrusfrüchte wuchsen in Hülle und Fülle auf den fruchtbaren Böden. Doch statt blühender Landschaften gibt es heute Dürren, Waldbrände, Sturzfluten – dazu ein hochexplosiver Vulkan. Die beliebte und größte Urlaubsinsel im Mittelmeer wird vom Klimawandel heftig getroffen.

Seit Jahren erwärmt sich die Insel um 20 Prozent schneller als der globale Durchschnitt. Eine Katastrophe für die Einheimischen, Urlauber und Urlauberinnen: Sizilien könnte zur Wüste werden!

Sizilien trocknet aus: Dürrefolgen treffen auch Touris

Auf Sizilien wurde im Sommer 2021 mit 48,8 Grad Celsius der höchste jemals in Europa gemessene Wert erreicht.

Die Folge: einst blühende Felder sind vertrocknet und zeigen deutliche Anzeichen einer Wüstenbildung. Ein Phänomen, dass sich nach Aussagen von Christian Mulder, Professor für Ökologie an der Universität Catania, bis 2030 auf ein Drittel des sizilianischen Territoriums ausbreiten könnte.

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Neben dem Klimawandel ist auch die mangelhafte Infrastruktur ein großes Problem. Viele Landwirte bemängeln, dass die Behörden das Problem der Wüstenbildung viel früher hätten angehen müssen. In einigen Gebieten Siziliens, wie beispielsweise im Osten der Insel, sind die Niederschläge im vergangenen Jahr im Vergleich zu den letzten zwanzig Jahren um sechzig Prozent zurückgegangen. Dennoch sind zahlreiche Bewässerungsleitungen und Wassersysteme veraltet. Eine dringend notwendige Modernisierung erfolgte bis heute nicht.

Die Folgen der Dürre und mangelnden Infrastruktur treffen auch Urlauber und Urlauberinnen. Wegen akuter Wasserknappheit wurden im Juli 2024 bereits Reisende abgewiesen. Im vergangenen Jahr fielen Wasser- und Stromversorgung aus – bei Temperaturen jenseits der 45 Grad.

Bereits Anfang des Jahres wurden von den lokalen Behörden Wassersperren für eine Million Menschen in fast 100 Gemeinden verhängt. Einen ausführlichen Einblick in die dramatischen Folgen des Klimawandels für Sizilien gibt es im Video oben. (susa)