Dicke Haut und „Silberfell“: Wir stellen pfiffige und pflegeleichte Pflanzen vor, die Hitze und Trockenheit trotzen.
Sei schlau, pflanz' grau!Pflegeleichte Pflanzen für Sonnenbalkone und trockene Gärten
Sie sind die „grauen Eminenzen“, beziehungsweise die mit dem „dicken Fell“: Pflanzen, die Sonne und Trockenheit trotzen und trotzdem im Beet oder auf dem Balkon was hermachen.
Gibt's nicht? Gibt's doch! Wir stellen einige dieser Pflanzen vor und sagen, mit welchen Gewächsen sie sich gut kombinieren lassen. Denn oft spielen sich die hitzeschlauen grauen Allrounder nicht in den Vordergrund, sondern bereiten anderen wie dem farbenfrohen Sonnenhut die Bühne und geben Beeten Struktur.
Pflanze, die der Hitze trotzen: Wollziest, Wermut, Katzenminze
Grau ist alle Theorie? Mag sein, aber in der Praxis zu grauen Gewächsen zu greifen, macht durchaus Sinn. Denn die Sommer werden wohl immer wärmer werden und so viel Regen, wie bisher in diesem Jahr gefallen ist, dürfte nicht die Regel werden.
Grundsätzlich machen Hobbygärtnerinnen und Gartenfreunde mit Pflanzen, die entweder silbriges oder vergleichsweise dickes Blattwerk haben, nichts falsch. Denn so wie uns Sonnencreme und langärmelige Kleidung vor Sonnenbrand schützen, setzen Pflanzen auf Silberhaar oder dicke Blätter als „Hitzeschild“.
Super im Staudenbeet, weil sie durch ihre silberne Farbe tolle Harmonie in verschiedenfarbig blühende Pflanzen bringen oder das Blattgrün anderer Gewächse gut kontrastieren, sind beispielsweise:
- Stacheldrahtpflanze
- Currykraut
- Beifuß
- Silbergarbe
- Wermut
- Extra-Tipp: Das eher niedrig wachsende graue Heiligenkraut eignet sich gut als Beeteinfassung.
Als im wahrsten Sinne des Wortes „heiße Kombi“ dazu empfehlen sich violett-, rosa- oder blaublühende Pflanzen wie:
- Katzenminze
- Glockenblume
- Steppensalbei
- Nelken – wie die knallpinke Karthäuser-Nelke
Wenn wir schon von den „grauen Eminenzen“ sprechen, darf er nicht vergessen werden: der Wollziest. Er hat ovale Blätter, die zum Schutz vor Hitze und der damit verbundenen Verdunstung wichtiger Flüssigkeit derart dicht behaart sind, dass sie sich anfühlen wie ganz zarter, weicher Flaum.
Kein Wunder, dass er deswegen auch Hasen- oder Eselsohr genannt wird. Wollziest ist ungiftig, kann daher bedenkenlos von Kindern bewundert und „gestreichelt“ werden.
Die kleinen rosa Blüten der Staude, die gar nicht genug von praller Sonne bekommen kann und deshalb auch für Steingärten geeignet ist, sind von Juni bis August eine Nahrungsquelle für Nützlinge wie Bienen. Sie braucht weder besondere Pflege noch Dünger, nach der Blüte einmal „ausputzen“ fertig!
Wollziest, der seine Blätter über den Winter behält, ist der perfekte Begleiter für:
- Rosen
- Frauenmantel
- Lavendel
- Bergenien (auch Wickelwutz genannt)
Toll für Balkon-Gärtner: Wollziest fühlt sich auch im Kübel wohl. Wenn nebendran noch Bienenweiden wie eine schmucke Salvie oder ein Blutweiderich stehen –perfekt! Egal ob Beet oder Balkon: Wichtig fürs Auge ist in jedem Fall, dass das Grau der Pflanzen mit farbigen Einsprengsel kombiniert wird, denn ein ausschließlich mit grauen und silbrigen Pflanzen bestücktes Beet wirkt schnell trist, öde und ungepflegt.
Sedum und Hauswurz: Mit dicken Blättern dick im Geschäft
Wem das nun zu viel des guten Grau war, kann fürs Sonnenbeet auch zu Alternativen greifen: Immer noch schwer angesagt (und so facettenreich!) ist Sedum in all seinen Ausprägungen sowie Hauswurz – auch Steinrose, Gewöhnliche Hauswurz, Dach-Hauswurz, Echte Hauswurz oder Donnerwurz genannt.
Die Wurze bilden bisweilen bizarre Blütengebilde aus und sind dabei denkbar anspruchslos, trotzdem Sonne und Trockenheit. Genau wie Sedum, bei dem die meisten sicher gleich an die wohl berühmteste Vertreterin, die Fetthenne, denken. Rund 500 pflegeleichte und erfrischend anspruchslose Sedum-Arten gibt es: von kriechend bis hängend, von hochwachsend bis mittelgroß, mit Blüten von Gelb bis Rosa. Zu den beliebtesten Sorten zählen:
- Große Gold-Fetthenne: mittelhohe Sorte, blüht goldgelb
- Scharfer Mauerpfeffer: flach, blüht gelb
- Hohe Fetthenne: blüht im Spätsommer als kompakte Staude, ist bienenfreundlich
- Oktober-Fettblatt: hoher Wuchs, blüht spät im Herbst
Kombinieren lassen sich Fetthennen beispielsweise gut mit Lampenputzergras und Chinaschilf, Wolfsmilchgewächsen, Sonnenhut oder Steppen-Salbei.