Aldi liefertDer Service hat jedoch einen Haken für Kunden in Deutschland
Köln – Milch, Gemüse, Dosen, Mehl, Getränke: Der Einkauf wird schnell zur schweren Last und raubt auch noch Zeit. Warum nicht einfach nach Hause liefern lassen? Der Online-Handel mit Lebensmitteln boomt während der Corona-Pandemie. Nun will auch Aldi nachziehen. Doch das hat noch einen Haken für deutsche Kunden.
- Aldi testet Lieferservice bereits in Spanien und Portugal
- Der Verkauf läuft über eine App, die Bestellung soll innerhalb von 30 Minuten erfolgen
- Auch in Deutschland will der Discounter seinen Online-Handel ausbauen: Doch wann ist es soweit?
Aldi liefert: Doch bislang kann man in Deutschland keine Lebensmittel bestellen
Der Discount-Riese testet dafür in Spanien und Portugal. Der Haken: Bislang gibt es jedoch kein konkretes Datum, ab wann man in Deutschland Lebensmittel und Getränke bequem online nach Hause bestellen kann. Ob es also noch Wochen, Monate oder gar Jahre dauert, bis man Nudeln, Salat und Wurst online bei Aldi bestellen kann, steht in den Sternen.
E-Food gab es bereits vor Corona, doch die Pandemie verleiht den Lebensmittelbestellungen derzeit einen echten Boom. In Deutschland gibt es bereits eine Reihe von Online-Supermärkten, darunter das Angebot von
- Amazon Fresh
- Edekas Bringmeister
- Picnic
Allein das Lieferangebot von Rewe erreichte einen Jahresumsatz von zuletzt 154 Millionen Euro – Rekord. In Köln startete zudem Anfang März 2021 der neue Dienst „Flink”.
Der Markt für den Online-Supermarkt wächst, da will auch Aldi nicht zurückbleiben. Deshalb hat der Discounter einen Testballon im Ausland aufgebaut, um E-Food zu testen. In Zusammenarbeit mit dem spanischen Startup Glovo sollen fünf Aldi-Märkte in Barcelona und Lissabon noch im April erste Ware ausliefern, wie die „Lebensmittelzeitung“ (LZ) berichtet.
Aldi liefert in Spanien und Portugal: Lieferung in 30 Minuten
Aldi expandiert nicht nur in andere Länder, sondern will auch neue Strategien erproben: Die Zusammenarbeit mit Glovo soll ermitteln, welches Potential Lieferdienste haben. Die Bestellung erfolgt via App, der Einkauf soll innerhalb von 30 Minuten vor der Tür stehen. Allerdings gilt das vorerst für ausgewählte Bezirke in Barcelona und Lissabon.
Aber eine Erweiterung auf weitere Märkte sei denkbar, so Aldi.
Aldi baut in Deutschland um und will Lieferdienste angreifen
Bereits vor Wochen wurde bekannt, dass Aldi auch in Deutschland den Online-Handel weiter ausbauen will. Aldi Nord und Aldi Süd arbeiten erstmals hierzulande eng zusammen, um die Lieferdienste von Rewe und Edeka anzugreifen, berichtete ebenfalls die „Lebensmittelzeitung”. Das soll den Einstieg in E-Food in Deutschland vorbereiten.
Die bisher getrennten Plattformen „Aldi liefert“ würden unter einem Dach arbeiten, dem der neu gegründeten Aldi E-Commerce Verwaltungs GmbH. zusammengebracht. Kommt also bald ein Aldi-Lieferdienst, wenn der Plan in Spanien und Portugal aufgeht?
Aktuell (Stand April 2021) ist unter der deutschen Shopping-Rubrik im Internet namens „Aldi liefert" nichts Essbares zu finden. Es gibt beispielsweise saisonale Non-Food-Artikel wie Grills und Grill-Zubehör. Aber auch große Pflanzen, Hantelbänke, ein Kühlschrank und ein Drucker stehen für Kunden-Bestellungen bereit.
Lidl scheiterte beim E-Food, Aldi will es trotzdem wagen
Discounter haben sich lange zurückgehalten, was E-Food angeht. Und das nicht ohne Grund: Einschätzungen der LZ zufolge sei es gerade für Discounter mit eher günstigen Artikeln schwierig, mit E-Food Gewinne zu erzielen. Es brauche daher viel Geld und Durchhaltevermögen. Konkurrent Lidl etwa versuchte das Prinzip bereits vor einigen Jahren, musste sich 2018 aber wieder aus dem Lebensmittelhandel im Netz verabschieden. (mg)