Lidl stellt um: Weil der Discounter in den vergangenen Monaten an Boden verloren hat, wird nun nach und nach ein neues Filialkonzept ausgerollt. Alles soll einfacher, effizienter, übersichtlicher werden. Vor allem im Eingangsbereich wird sich optisch vieles ändern.
Vieles wird verschwindenLidl baut Filialen um – für Kundschaft ändert sich einiges
Vor einigen Jahren wollte Lidl raus aus der Discounter-Schmuddelecke. Alles sollte etwas eleganter werden, ansehnlicher. Dafür wurden die Filialen nach und nach umgebaut, die Gemüseabteilung zum Beispiel sollte mehr an einen Fachmarkt als an einen Discounter erinnern.
Seit 2020 wurden die Läden nach und nach schicker. Doch nun soll es in die andere Richtung gehen: Der ärgste Wettbewerber Aldi wächst aktuell schneller als Lidl – nun reagiert die Schwarz-Sparte mit einem „Rückbau“. Es scheint, als sollten die eleganten Filialen nun wieder mehr nach Discounter aussehen.
Lidl: Discounter baut Filialen um, alles wieder schlichter
Wie die „Lebensmittelzeitung“ (LZ) berichtet, stellt Lidl nun nach und nach sein Filialkonzept um. Das betrifft vor allen Dingen den Eingangsbereich mit den Obst- und Gemüseregalen sowie die Weinregale.
Wer in einem Discounter einkaufen geht, der erwartet Schlichtheit und Übersichtlichkeit. Schnell und möglichst günstig alles einkaufen – die Kundschaft erwartet Klarheit in den Filialen. Doch nachdem Lidl seine Läden aufgehübscht hatte, gab es diese Klarheit nicht mehr unbedingt.
Deshalb wird nun der Rotstift angesetzt: Früher bestand die Obst- und Gemüseabteilung am Eingang aus einer langen, ununterbrochenen Linie. Dann wurde umgebaut, eines der Präsentationsmöbel knickte ab und ragte so in den Gang. So sollte der Bereich aufgewertet werden und weniger nach Discounter aussehen.
Lidl: Layout der Filialen wird angepasst
Nun wird das Layout erneut angepasst, der Querriegel verschwindet aus dem Gang, Obst und Gemüse liegen nun wieder auf einer geraden Linie. Das Gute: Kundinnen und Kunden brauchen nicht mehr um ein Regal herumzugehen, um zu den Süßwaren zu kommen, die neben den Vitaminen zu finden sind. Zuletzt habe Lidl in der Kategorie Süßware an Frequenz verloren, berichtet die „LZ“.
Ein weiterer Vorteil: Für die Mitarbeitenden wird die Nachbestückung der Regale einfacher.
Lidl: Auch die schicken Weinregale verschwinden
Auch die schicken Weinregale müssen dran glauben, werden durch weniger hochwertige Möblierungen ersetzt. Weinflaschen sollen sich nun besser nach vorne ziehen lassen. Lidls Tannenbaum-Prinzip, bei dem Regalbretter oben weniger tief als unten zu sein hatten, gilt ebenfalls nicht mehr. Bei Aldi zum Beispiel sind die Regale überall gleich tief – das soll nun bei Lidl auch so werden. Auch der Drogeriebereich wird nüchterner.
Die Food-Aktionsartikel sollen zudem klarer herausgestellt werden: „Aus unserer Werbung“ lautet die Überschrift jetzt. Die Schilder, die der Kundschaft sagen, wo sich welche Produkte befinden, sollen auch besser erkennbar werden. Die „LZ“ zeigt schwarze Schilder mit weißer Beschriftung: „Zucker, Mehl, Eier“ zum Beispiel.
Eine weitere Änderung: mehr Technik. Nach Angaben der Branchenzeitung werde es in den umgebauten Filialen auch mehr Self-Check-Out-Kassen geben, die vor allem in Köln oder München zu sehen waren.