Aktuell eskaliert die Lage im Roten Meer, es gibt erste Engpässe. Wie sieht es im deutschen Handel aus? Drohen uns bei Aldi, Lidl und Co. bald wieder leere Regale?
Aldi, Lidl, Edeka & Co.Internationale Lage eskaliert: Drohen uns jetzt wieder leere Regale?
Im Jahr 2022 war die Lage dramatisch wie selten zuvor: Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine sorgte dafür, dass internationale Lieferketten aus dem Gleichgewicht geraten sind. Die Folge: Rohstoffe wurden knapp, Metalle, Agrargüter, aber auch Düngemittel und Edelgase, in den Supermärkten wurden zahlreiche Produkte knapp.
Nun führt wieder ein Konflikt dazu, dass Lieferketten leiden. Die Angriffe der jemenitischen Huthi-Rebellen auf Schiffe im Roten Meer beeinträchtigen zunehmend den Welthandel. Hier ist eine der wichtigsten Handelsrouten zu finden. Die Folgen hat zum Beispiel Tesla zu spüren bekommen.
Konflikt im Roten Meer eskaliert: Drohen uns in Deutschland Engpässe?
Etwa zehn Prozent des gesamten Welthandels laufen über das Rote Meer. Der Suezkanal verbindet es mit dem Mittelmeer, bietet so die kürzeste Verbindung auf dem Seeweg zwischen Asien und Europa. Doch ausgerechnet dort ist es zur Eskalation gekommen: Die USA und Großbritannien haben Schläge gegen die Huthi ausgeführt, seit November haben die Rebellen immer wieder Schiffe angegriffen, auch deutsche.
Die Folge: Handelsschiffe fahren einen massiven Umweg. Die Alternativstrecke um das südafrikanische Kap der Guten Hoffnung verlängert die Transporte um etliche Tage. Das hat beispielsweise Tesla zu spüren bekommen: Der Autohersteller Tesla hatte am Donnerstag angekündigt, wegen fehlender Bauteile die Produktion in Grünheide bei Berlin für rund zwei Woche zu stoppen.
Aldi, Edeka, Rewe & Co.: Gibt es bald wieder leere Regale?
Auch in Deutschland ist die Sorge groß: Aldi Nord etwa befürchtet, dass Haushaltswaren, Spielzeug oder Dekoration knapp werden könnten. Deshalb seien Werbekampagnen für bestimmte Produkte verschoben, bis die Vorräte gesichert seien, teilte das Unternehmen laut „n-tv“ mit.
Könnte es bei Aldi, Edeka, Rewe & Co. bald wieder leere Regale geben?
Der deutsche Einzelhandel rechnet jedenfalls aktuell nicht mit größeren Engpässen. Unternehmen hätten ihre Lieferketten breiter aufgestellt, heißt es vom HDE am Freitag. „Dazu gehören verschiedene Beschaffungsgebiete, eine erhöhte Lagerhaltung oder auch Alternativprodukte für den Bedarf“, sagte Hauptgeschäftsführer Stefan Genth.
Es sei langfristig davon auszugehen, „dass Versorgungswege stabiler gestaltet werden und entsprechende Puffer sowie Ausweichstrategien ausgebaut werden“.