Kassenbon kann schockierenDiese Lebensmittel sind die größten Preistreiber – und das sind die Gründe

Der Blick auf den Kassenbon kann aktuell schockieren. Viele Lebensmittel sind deutlich teurer geworden. (Bild: iStock/cyano66)

Der Blick auf den Kassenbon kann aktuell schockieren. Viele Lebensmittel sind deutlich teurer geworden. (Bild: iStock/cyano66)

Viele Lebensmittel sind zuletzt deutlich teurer geworden. Mit der Inflation ist das nicht mehr zu erklären, denn die Preisanstiege liegen häufig deutlich über der Teuerungsrate. Die Stiftung Warentest hat sich angeschaut, welche Lebensmittel hierzulande am stärksten im Preis gestiegen sind.

Butter, Olivenöl, Schokolade - wer zurzeit den Einkaufswagen im Supermarkt füllt, der muss tief in die Tasche greifen. Daran ist nicht zuletzt die Inflation schuld. Doch diese lag im Deutschland im November „nur“ bei 2,2 Prozent. Im Schnitt sind die Preise also gegenüber dem Vorjahresmonat nur geringfügig gestiegen.

Schaut man aber genauer hin, ergibt sich ein anderes Bild. Der eigentliche Preistreiber bei der Inflation sind die Energiepreise. Die sind im November allerdings gegenüber November 2023 um 3,7 Prozent gesunken. Sprit ist gerade vergleichsweise günstig an den Zapfsäulen zu haben, was an einer weltweit schwächelnden Konjunktur liegt. Die Nahrungsmittelpreise sind dagegen im Schnitt um 1,8 Prozent gestiegen, was vielfältige Gründe hat. Die Stiftung Warentest hat nun untersucht, bei welchen Lebensmitteln hierzulande die Preise am kräftigsten gestiegen sind.

Butter verzeichnet den größten Preisanstieg

Laut Statistischem Bundesamt hat Butter im November durchschnittlich 38,9 Prozent mehr gekostet als ein Jahr zuvor. Der bisherige Rekordpreis für eine 250-Gramm-Packung von 2,29 Euro aus dem Dezember 2022 wurde in diesem November weit übertroffen. Selbst bei Discountern wie Aldi hat Butter bereits Ende Oktober laut Stiftung Warentest 2,39 Euro gekostet, einen Euro mehr als noch Ende 2023. Bei Markenbutter sieht es nicht anders aus.

Alles zum Thema Stiftung Warentest

Ein Grund für den hohen Preisanstieg ist, dass die Milch in diesem Jahr einen besonders niedrigen Fettgehalt aufweist. Das bedeutet, dass für die gleiche Menge Butter mehr Milch benötigt wird. Auf der anderen Seite gibt es immer weniger Milchkühe in Deutschland. Laut Bundesamt für Landwirtschaft gab es 2023 fast 100.000 weniger Tiere als noch ein Jahr zuvor. Ein knapperes Milchangebot bei gestiegenen Bedarf führt zu einem höheren Butterpreis.

Klimawandel macht Oliven teurer

Auch die Preise für Olivenöl liegen aktuell deutlich über der Inflation. So ist Olivenöl laut dem Statistischen Bundesamt im November 13,9 Prozent teurer gewesen als im Vorjahresmonat. Das liege vor allem am Klimawandel, meint die Stiftung Warentest. Der Ernteertrag geht zurück, weil öfter Hitzewellen, Dürren und Schädlinge den Olivenbäumen in den Herkunftsländern zu schaffen machen. Verbraucherinnen und Verbraucher können aber auf Alternativen ausweichen. So sind etwa Sonnenblumenöl und Rapsöl im Schnitt um 7,9 Prozent günstiger geworden.

Ernteausfälle treiben Preis für Orangensaft

Orangensaft zählt ebenfalls zu den Lebensmitteln, die deutlich im Preis zugelegt haben. Nach Angaben von Stiftung Warentest verteuerte sich Orangensaft im letzten Monat gegenüber November 2023 um 18 Prozent. Hier sind Ernteausfälle für den starken Preisanstieg verantwortlich. Nach Angaben des Verbandes der deutschen Fruchtsaftindustrie fiel die diesjährige Ernte im größten Erzeugerland Brasilien um ein Viertel schwächer gegenüber der ohnehin schon schlechten Vorjahresernte aus. Die Stiftung Warentest regt an, auf günstigeren Orangensaft aus Konzentrat auszuweichen.

Schokolade spürbar teurer

Schokolade ist im November um 9,5 Prozent teurer gewesen als noch ein Jahr zuvor. Damit liegt auch der Preisanstieg bei Schokolade deutlich über der Inflation. Grund dafür ist aber nicht die allseits gehypte und sehr kostspielige Dubai-Schokolade, sondern der Preisanstieg bei Kakaobohnen. Laut dem Statistikportal Statista lag der Preis für eine Tonne Kakao im Oktober bei rund 6.582 US-Dollar. Im Oktober 2022 lag er noch bei 2.245 US-Dollar. Auch hier sind schwankende Ernten einer der Hauptgründe für den Preisanstieg. Der hohe Kakaopreis konnte auch nicht durch den gesunkenen Zuckerpreis kompensiert werden. Zucker war im November im Schnitt 23 Prozent günstiger, als im Vorjahresmonat. (tsch)