303 neue FilialenHolland-Discounter macht mit fettem Plus in Deutschland Druck auf Aldi und Lidl

Das Unternehmen aus den Niederlanden profitiert nach eigenen Angaben von einem gestiegenen Preisbewusstsein der Kundschaft. In Deutschland hat Action inzwischen mehr als 500 Filialen.

1993 in Nordholland gegründet, 2009 mit der ersten Filiale den deutschen Markt betreten, 2023 mit einem fetten Umsatz-Plus abgeschlossen: Der Non-Food-Discounter Action hat deutlich zugelegt – und möchte seinen Expansionskurs fortsetzen.

Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um 27,8 Prozent auf 11,3 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag (8. Februar 2024) in seinem deutschen Landesbüro in Düsseldorf mitteilte.

Europaweit gibt es 2566 Filialen von Action

Flächenbereinigt fiel das Plus mit 16,7 Prozent etwas geringer aus. Der Grund: Action hat sein Filialnetz im vergangenen Jahr um 303 auf europaweit 2566 ausgebaut.

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In den Jahren 2024 und 2025 sollen weitere neue Filialen hinzukommen. Wie viele, konnte das Unternehmen nicht sagen. Im Februar öffnet die erste Filiale in Portugal. Der Discounter mit Hauptsitz in den Niederlanden hat ein Sortiment von rund 6.000 Artikeln, darunter Einrichtungsgegenstände, Reinigungs- und Körperpflegeprodukte. Das Unternehmen beschäftigt international nach eigenen Angaben 69.040 Mitarbeitende in elf europäischen Ländern, 12.795 davon in Deutschland.

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Der deutsche Markt ist für Action besonders wichtig. Die Zahl der Filialen stieg hierzulande im vergangenen Jahr um 46 auf 527, nur in Frankreich gab es zuletzt mehr. In Deutschland erwirtschaftete Action 2021 laut Bundesanzeiger einen Jahresüberschuss von 18 Millionen Euro. Der Gesamtkonzern steigerte seinen operativen Gewinn im Jahr 2022 um 46 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro. Aktuelle Zahlen wurden nicht genannt.

Das Logo des Discounters Action

Das Logo des Discounters Action, hier 2020 an einer Filiale in Mönchengladbach. 

Die rasche Expansion in den vergangenen Jahren ist vermutlich auch auf die hohe Inflation zurückzuführen. Action verweist auf ein gestiegenes Preisbewusstsein bei den Kunden. „Wir stellen vielmehr fest, dass die Nachfrage nach Discountangeboten in den letzten Jahren zugenommen hat“, sagte ein Sprecher.

Bereits vor der Pandemie konnten die Non-Food-Discounter über Jahre ein starkes Wachstum verzeichnen. Wettbewerber von Action sind unter anderem Tedi, Kik, Kodi und Pepco. Tedi hat nach eigenen Angaben europaweit mehr als 3.000 Filialen (1.900 in Deutschland), Kik betreibt derzeit mehr als 4.100 (2.400 in Deutschland). Die Unternehmen wollten sich auf Nachfrage nicht zu aktuellen Geschäftszahlen äußern.

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Doch auch andere Discounter in Deutschland spüren Action im Nacken, etwa Lidl und Aldi. Wie die „Lebensmittel-Zeitung“ berichtet, soll der Discounter im Nonfood-Bereich bereits mehr Umsatz machen als Lidl. Und das mit einer Milliarde Euro sogar deutlich!

Wie das Branchen-Portal weiter berichtet, habe es wie bei Lidl auch bei Aldi einen Umsatzeinbruch bei Produkten gegeben, die weder Essen noch Getränke sind. Statt 25 sollen es nun weniger als 20 Prozent sein – zurückzuführen wohl auch auf die Deutschland-Offensive des niederländischen Konkurrenten. (dpa/spol)