Im Schnitt 25 Prozent teurerDrastische Erhöhung der Gaspreise angekündigt

Unabhängig vom Zählerstand müssen Gaskunden ab kommenden Jahr mit deutlich höheren Gaspreisen rechnen.  (Bild: iStoc/Bastian Weltjen)

Unabhängig vom Zählerstand müssen Gaskunden ab kommenden Jahr mit deutlich höheren Gaspreisen rechnen. (Bild: iStoc/Bastian Weltjen)

Viele Gaskunden und Gaskundinnen müssen ab kommenden Jahr fürs Heizen tiefer in die Tasche greifen. Viele Gasnetzbetreiber wollen die Nutzungsentgelte deutlich erhöhen.

Die Tage werden kürzer, die Blätter fallen von den Bäumen und draußen wird es kälter – viele Verbraucher und Verbraucherinnen drehen jetzt die Heizung wieder auf. Wer mit Gas heizt, konnte sich zuletzt über gefallene Gaspreise freuen.

Doch die Freude ist offenbar nur von kurzer Dauer. Denn ein Großteil der Gasnetzbetreiber in Deutschland wird zum Jahresbeginn die Gaspreise deutlich erhöhen. Das ergab eine Auswertung des Vergleichsportals Verivox, wie die „Berliner Morgenpost“ berichtet.

Weniger Kunden, höhere Nutzungsentgelte

Demzufolge sollen die Nutzungsentgelte ab kommenden Jahr im Schnitt um 25 Prozent teurer werden. Eine Familie mit einem Einfamilienhaus und einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden müsste dann rund 116 Euro brutto mehr zahlen. In einigen Regionen Ostdeutschlands müssten Gaskunden sogar mit einer Erhöhung von über 50 Prozent rechnen.

Der Grund für die Erhöhung der Nutzungsentgelte liegt vor allem darin, dass in einigen Regionen die Nachfrage nach Gas zuletzt gesunken ist, wie die Bundesnetzagentur erklärte. Weniger Gaskunden bedeutet, dass auch weniger Kunden insgesamt für den Betriebskosten des Gasnetzes aufkommen müssten. Um die gesunkene Nachfrage abzufangen, müssten weniger Haushalte höhere Nutzungsentgelte zahlen.

Hier auch lesen: Schlechte Nachrichten für Kundschaft Briefe und Pakete sollen 2025 deutlich teuer werden

Es wird also nicht das gelieferte Gas teurer, sondern der Service des Gasnetzes. Unter Nutzungsentgelten fallen etwa der Betrieb und die Instandhaltung von Gasleitungen sowie die Installation und das Ablesen der Gaszähler. Bislang machen die Nutzungsentgelte nach Angaben der Bundesnetzagentur rund zehn Prozent des Gaspreises aus.

Zusätzlich wird die Preiserhöhung durch die neuen Abschreibungsregeln für Gasnetzbetreiber befeuert. Denn die neuen Regeln ermöglichen es den Gasnetzbetreibern, Abschreibungen für Stilllegungen ihrer Gasnetze ab frühestens 2035 jetzt schon in die Nutzungsentgelte mit einzukalkulieren, um die Kosten bereits jetzt auf möglichst viele Verbraucher zu verteilen.

Da Gaskunden nicht einfach so die Art zu heizen wechseln können, rät Verivox-Energieexperte Thorsten Storck, die Preise verschiedener Anbieter miteinander zu vergleichen. (tsch)