Eine Revolution?Mastercard möchte besondere Funktion mit Bankkarte verknüpfen

Organspende ist eines der wichtigsten gesellschaftlichen Themen und wird von unzähligen Unternehmen ins öffentliche Gedächtnis gerückt. Der Zahlungsdienstleister Mastercard möchte nun noch einen Schritt weitergehen und mit einem neuen System die Organspende unterstützen.

von Frederik Steinhage  (ste)

Mastercard kündigt auf ihrer Website an, dass sie zusammen mit dem Zahlungsdienstleister „PayCenter“ und dessen Produkt „VIMpay“ das sogenannte „Life Donor Feature“ auf dem Markt bringen wollen. Dieses wurde erstmals am europäischen Tag der Organspende und Transplantation vorgestellt und soll denjenigen, welche sich bewusst für die Organspende entscheiden, den Ablauf vereinfachen.

Der Organspendeausweis kann für andere Menschen unter Umständen ein überlebenswichtiges Dokument sein, das allerdings die meisten nicht immer bei sich tragen, anders als die Bankkarte. Genau über diese soll es durch das „Life Donor Feature“ möglich sein, die eigene Entscheidung für das Spenden von Organen und Gewebe nach seinem Tod zu dokumentieren.

Bankkarte als Alternative zum Organspendeausweis

Die Funktion funktioniert über die App von Kooperationspartner „VIMpay“, über welche Nutzerinnen und Nutzer sowohl ihre Entscheidung für die Organspende als auch individuelle Beschränkungen auf ihrer Bankkarte dokumentieren können.

Zusätzlich ermöglicht es die App, den eigenen Organspenderstatus jederzeit anpassen zu können. Die Angaben werden in Form des „Life Donor“-Symbols auf der physischen Karte festgehalten, wodurch sie die gleiche Funktion erfüllt, wie der Organspendeausweis.

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„Organspende ist ein gesamtgesellschaftliches Thema, das uns alle betrifft. Mit dem Life Donor Feature bieten wir eine weitere Möglichkeit, die Bereitschaft zur Organspende einfach zu dokumentieren. Wir hoffen, dass dadurch mehr Bewusstsein für die Bedeutung der Organspende geschaffen wird und dafür, dass mehr verfügbare Spenderorgane dazu beitragen können, Leben in kritischen Situationen zu retten“, sagt Peter Robejsek, Geschäftsführer bei Mastercard Deutschland.

Laut einer Umfrage von Mastercard tragen etwa 86 Prozent der Befragten ihre Bankkarte immer bei sich, was für den Zweck der Organspende ungemein hilfreich ist. Außerdem könnte die unkomplizierte Handhabung für zusätzliche Motivation in der Gesellschaft sorgen, seine Organsendeentscheidung auch wirklich zu dokumentieren.

Laut einer Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung seien zwar 84 Prozent der deutschen Bevölkerung bereit zu spenden, aber nur 44 Prozent der Menschen haben ihre Entscheidung auch dokumentiert.