Eine Stadt in NRW im Landkreis Lippe warnt aktuell ausdrücklich davor, Leitungswasser zu verzehren. Für die Verwendung gilt es daher aktuell einige Regelungen zu beachten.
VerunreinigungNRW-Stadt warnt vor Bakterien in Trinkwasser – worauf jetzt unbedingt zu achten ist
von Jana Steger (JS)
Wasser abkochen, bevor es zum Zähneputzen verwendet wird? Das raten nun die Stadtwerke Bad Salzuflen im Landkreis Lippe. Seit Montagabend (14. August 2023) werden Bürgerinnen und Bürger ausdrücklich dazu aufgefordert, das Leitungswasser in keinem Fall zu trinken.
Der Grund: In mehreren Stadtteilen vom nordrhein-westfälischen Bad Salzuflen sei das Leitungswasser aktuell durch Bakterien verunreinigt. Von der Warnung betroffen seien knapp 22.000 Bürgerinnen und Bürger.
NRW: Stadtwerke Bad Salzuflen warnen vor Bakterien im Trinkwasser
Vor allem die Stadtteile Grastrup-Hölsen, Retzen, Holzhausen, Wülfer-Bexten, Knetterheide, Werl-Aspe, Ehrsen-Breden und Schötmar seien von dem verunreinigten Wasser betroffen. Doch wie sind die Bakterien überhaupt dort hingelangt?
Die Stadtwerke vermuten die Wetterbedingungen in der Region in den letzten Tagen als Ursache. „Durch den vielen Regen waren in Teilen Bad Salzuflens Bakterien ins Trinkwasser gelangt“, heißt es auf der Website. „Bei einer aktuellen Analyse wurden Keime im Trinkwasser entdeckt“, so die Stadtwerke weiter.
Doch nicht nur zum Zähneputzen oder vor dem Trinken soll das Wasser abgekocht werden. Auch beispielsweise zur Lebensmittelzubereitung wird davor gewarnt, Wasser zu verwenden, welches vorher nicht abgekocht wurde. Auf der Website haben die Stadtwerke daher einige Hinweise zur aktuellen Verwendung des Leitungswassers veröffentlicht:
- Während der Dauer des Abkochgebotes ist eine Verwendung von Kaffeemaschinen möglich, wenn eine Erhitzung auf mindestens 82 Grad gewährleistet ist.
- Geschirr aus dem Geschirrspüler ist unbedenklich, sofern das Gerät mit Temperaturen über 60 Grad spült und trocknet.
- Zum Wäschewaschen kann das Wasser verwendet werden, die Waschtemperatur sollte mindestens 40 Grad betragen.
- Für die Herstellung von Kaltgetränken und Eiswürfeln ist während der Dauer der Verwendungseinschränkung abgekochtes Wasser zu verwenden.
- Zum Trinken, Zähneputzen und für die Lebensmittelzubereitung darf nur abgepacktes oder abgekochtes Wasser verwendet werden.
- Zum Händewaschen, Duschen und Baden ist das Leitungswasser weiterhin geeignet – ein Verschlucken ist jedoch zu vermeiden, genau wie der Kontakt mit offenen Wunden.
Wie lange sich Bürgerinnen und Bürger an die Vorgaben halten müssen und das Wasser nicht mehr verunreinigt ist, ist noch unklar. Fest steht jedoch, dass das Leitungswasser im Kreis Lippe aktuell mit Chlor als Zusatzstoff zur Desinfektion behandelt werde.
Das Vorgehen habe das zuständige Gesundheitsamt angeordnet. Weiter heißt es, dass es dadurch zu Geruchs- oder Geschmacksveränderungen des Wassers kommen könne. Gesundheitliche Bedenken bestehen dabei jedoch nicht.