Die Textil-Discounter Kik & Co. bekommen in Deutschland ernsthafte Konkurrenz: Die polnisch-britische Handelsgruppe Pepco Group hat ihre Expansionspläne bekannt gegeben und will 2022 in den Markt eintreten.
„Werden bei Kunden einen Hit landen“Neuer Billig-Discounter geht in Deutschland an den Start
Berlin/Dresden. Jetzt ist Deutschland an der Reihe. Innerhalb von nur zwei Jahren hat die Pepco Group, zu der der britische Discounter Poundland gehört, 327 neue Geschäfte eröffnet, hatte im April bereits insgesamt 3200 Filialen in 16 Ländern. Nach Italien, Spanien und Österreich ist jetzt Deutschland an der Reihe, teilt das Unternehmen mit.
Die Mode- und Haushaltswarenkette, die 2004 in Polen startete, drängt mit Wucht auf den deutschen Markt. Bereits im kommenden Frühjahr will das Unternehmen die ersten Filialen hierzulande eröffnen. Die Suche nach geeigneten Flächen „in Fachmarkt- und Einkaufszentren in Städten mit über 20.000 Einwohnern“ sei bereits am Laufen, heißt es in der Mitteilung.
Pepco eröffnet Filialen zunächst in Berlin und Dresden
Im Fokus sei zunächst Berlin und Dresden, anschließend wolle man die Expansion in ganz Deutschland fortsetzen. Aktuell werde mit Immobilieneigentümern sondiert und nach Mitarbeitern für eine Deutschland-Zentrale gesucht, die in Planung sei. Die Aufnahme von Laden-Mitarbeitern startet laut Pepco im Herbst 2021. Mit 200 Angestellten wolle man seinen Expansionszug beginnen.
In den Filialen zu finden: Kinderklamotten, Herren- und Damenbekleidung, Modeaccessoires, Schuhe, Kosmetika, Spielzeug, Haushaltswaren und Polstermöbel.
Pepco expandiert: Man wolle bei Kunden „einen Hit landen“
Aleksandr Cikaidze, Handelsdirektor von Pepco, erklärt, dass der Plan im deutschen Markt zu starten – dem größten Discount-Handelsmarkt Europas – ein „bedeutender Meilenstein“ in der Wachstumsgeschichte der Marke sei. Nach umfangreichen Marktstudien und den Erfolgen unserer erst kürzlich eröffneten Filialen sei man zuversichtlich, dass man mit „marktführenden Preisen, Produktqualität und Sortiment“ auch bei den deutschen Kunden „einen Hit landen“ werde, so Cikaidze.
Zunächst wird im September in den österreichischen Markt eingetreten – hier hatte Pepco 29 Filialen der Schuhhandelskette CCC übernommen. Als größter Konkurrent gilt der Textil-Discounter Kik, der zur Tengelmann-Handelsgruppe gehört.
Textil-Discounter litten stark unter Corona
Zuletzt haben die Textilhändler stark unter der Corona-Pandemie gelitten. Während Supermärkte und Discounter wie Edeka, Aldi, Lidl & Co. profitierten, sah das bei Unternehmen wie der Tengelmann-Gruppe, zu der auch Kik gehört, anders aus: Sie werden in diesem Jahr nach Konzernangaben noch stärker unter der Pandemie leiden als im Krisenjahr 2020.
Wegen des Lockdowns im ersten Halbjahr sei für 2021 „ein deutlicher Umsatzrückgang gegenüber dem Vorjahr zu erwarten“, teilte das Unternehmen im Juli mit. Zudem müsse von einer „im Vergleich zum Vorjahr deutlichen Ergebnisbelastung ausgegangen werden“.
Im Corona-Jahr 2020 war das Familienunternehmen noch vergleichsweise gut durch die Krise gekommen. Der Konzernumsatz stieg allen Widrigkeiten zum Trotz um 2,3 Prozent auf 8,3 Milliarden Euro. Zwar litt der Textil-Discounter Kik unter den pandemiebedingten Ladenschließungen und musste einen Umsatzrückgang von 10,3 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro verzeichnen. Dennoch erzielte die Kette ein positives Geschäftsergebnis, wenn auch deutlich unterhalb des sonst üblichen Niveaus. (mg/mit dpa)