Bierknappheit drohtBrauerei stoppt Produktion – „Als Nächstes auch kein Wasser mehr“

Das undatierte Symbolfoto zeigt ein Glas Bier, das gerade gefüllt wird.

Die Gas-Knappheit betrifft aktuell auch Brauereien. Bier, wie auf dem undatierten Symbolfoto dargestellt, soll aber weiterhin produziert werden.

Dass auch Brauereien vom Gas-Import abhängig sind, haben wahrscheinlich die Wenigsten auf dem Schirm. Aber was genau bedeutet das für Bier und Co.?

von Lara Hamel  (hl)

Eine Brauerei produziert nicht zwangsläufig nur Bier in den verschiedensten Facetten – auch Limonade und Wasser stehen manchmal mit auf der Agenda. Die Gemeinsamkeit der drei Getränke: die Zutat Kohlensäure.

Die steigenden Gaspreise wirken sich demnach nicht mehr nur auf Heizkosten und Co. aus, sondern auch auf die Produktion von Getränken. Die „Aktienbrauerei Kaufbeuren“ aus dem bayerischen Allgäu stoppte nun als Erste die Produktion.

Kohlensäure-Lieferungen: Nicht nur Limonade betroffen

Sind es sonst gut 140.000 am Tag, verlässt aktuell keine einzige Flasche mit Limonade die „Aktienbrauerei Kaufbeuren“, wie „br.de“ berichtete. Wäre alles regulär gelaufen, hätte Brauerei-Chef Gottfried Csauth Ende letzten Monats 28 t Kohlensäure per Lieferung bekommen. Mit 7,5 t war es jedoch nur etwas mehr als ein Viertel.

Weil nicht bekannt ist, wann die nächste Lieferung kommt und wie sie ausfällt, sieht Csauth neben der Limonade jetzt auch ein weiteres Produkt in Gefahr: „Bekomme ich keine frische Lieferung, stehe ich nächste Woche ohne Kohlensäure da, dann können wir als Nächstes auch kein Wasser mehr produzieren.“

Neben Csauths Brauerei spielen auch „Zötler“ in Rettenberg und „Riegele“ in Augsburg mit dem Gedanken, der Bierproduktion den Vortritt zu lassen und dafür Limonade und Wasser vorübergehend aus dem Sortiment zu nehmen – sollten die Kohlensäure-Vorräte nicht mehr für alles reichen.

Problematisch sei, dass man Kohlensäure nicht gegen einen anderen Stoff ersetzen könne. Kein Wunder also, dass Sebastian Priller, Geschäftsführer von Riegele, Kohlensäure als „knappes Gut“ beschreibt und prognostiziert, dass der Engpass noch ein gutes Jahr so bleiben könnte.