„Habeck fährt Deutschland an die Wand“Hersteller stellt Produktion ein, Engpässe an Tankstelle befürchtet

Für viele Autofahrer begann der September mit einer bösen Überraschung an der Zapfsäule, Spritpreise schnellten nach dem Ende des Tankrabattes wieder in die Höhe, wie hier in einer Tankstelle in Berlin. Nun drohen auch beim Dieselreiniger Adblue Engpässe.

Für viele Autofahrer begann der September mit einer bösen Überraschung an der Zapfsäule, Spritpreise schnellten nach dem Ende des Tankrabattes wieder in die Höhe, wie hier in einer Tankstelle in Berlin. Nun drohen auch beim Dieselreiniger Adblue Engpässe.

Am 31. August endete der Tankrabatt und die Spritpreise steigen seitdem wieder deutlich an. Jetzt droht der nächste Ärger an der Tankstelle: Einer der größten deutschen Adblue-Hersteller muss seine Produktion einstellen. Der deutsche Logistikverband befürchtet dramatische Engpässe und wütet gegen Habeck.

Erst der Diesel, jetzt der Dieselreiniger: An deutschen Tankstellen droht weiterer Ungemach. Nach dem Ende des Tankrabatts am 31. August schossen die Spritpreise wieder in die Höhe: Vielerorts wurden schon vor dem Auslaufen des Rabatts wieder 2 Euro und mehr für den Liter fällig.

Jetzt wird wohl auch der Dieselreiniger Adblue knapp, denn einer der größten deutschen Hersteller hat wegen der hohen Gaspreise seine Produktion eingestellt.

Der Bundesverband Gütertransport und Logistik (BGL) beklagt einen dramatischen Mangel und warnt vor Versorgungsengpässen in Deutschland. Ihr Chef wütet nun gegen Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne).

Gas-Krise: Adblue-Hersteller stoppt Produktion

Vor zwei Wochen hat der Adblue-Hersteller SKW Stickstoffwerke Piesteritz in Wittenberg seine Produktion gestoppt – wegen der Gaskrise und den hohen Gaspreisen. Adblue ist der benötigte Stoff im Dieselmotor, um schädliche Stickoxide in harmlosen Wasserstoff und Stickstoff zu trennen.

Ein Unternehmenssprecher erklärte, man würde mit dem Betrieb in einem Monat so viel verlieren, wie man im Jahr an Gewinn erwirtschafte, das rentiere sich nicht. SKW plant nun Kurzarbeit.

Adblue knapp: „Das bedeutet keine Versorgung für Deutschland“

„Kein Adblue bedeutet keine Brummis. Und das bedeutet keine Versorgung für Deutschland“, sagte der BGL-Hauptgeschäftsführer Dirk Engelhardt am Mittwoch (7. September) der „Bild“-Zeitung. Dem Wirtschaftsminister wirft er vor: „Habeck fährt Deutschland an die Wand.“ Denn er reagiere auf keine Hilferufe.

Auch ein Sprecher von SKW erklärte, wenn man nicht produziere, bleibe der Güterverkehr auf der Straße stehen. Nahezu jeder Lastwagen der Speditions-, Logistik und Transportbranche in Deutschland fahre mit Diesel – und benötige eben auch Adblue. SKW gehört zum Prager Konzern Agrofert.

Engelhardt warnt: Bereits in zwei Wochen könne es zu Engpässen kommen. Er forderte die Regierung nun auf, einen „runden Tisch Logistik“ zu initiieren. (mg)