Um den Doñana-Nationalpark in Spanien zu retten, fordern 140.000 Menschen jetzt den Verkaufsstopp von spanischen Erdbeeren in deutschen Supermärkten.
Drama in spanischem NationalparkKomplett ausgetrocknet: Verkaufsstopp von beliebtem Produkt in deutschen Märkten droht
Um billige Erdbeeren für Deutschland anzubauen, riskiert Spanien eine Dürre-Katastrophe in einem seiner wichtigsten Nationalparks. Denn: Agrarbetriebe pumpen illegal Wasser aus dem längst ausgetrockneten Doñana-Nationalpark.
So können sie Deutschland und den Rest Europas selbst im Winter mit Erdbeeren beliefern. Gerade nach dem Wahlerfolg der konservativen Volkspartei Partido Popular bei den spanischen Regional- und Kommunalwahlen am Wochenende droht die Gefahr, dass der Wasserraub nun sogar offiziell erlaubt wird. In einem Online-Appell fordern daher jetzt mehr als 140.000 Menschen von deutschen Supermarktketten einen Verkaufsstopp für die Dürre-Erdbeeren.
Verkaufsstopp spanischer Erdbeeren in deutschen Supermärkten gefordert
Denn auch wenn die spanischen Erdbeeren in ganz Europa vertrieben werden – Hauptabnehmer ist Deutschland. Ein Drittel der Dürre-Erdbeeren landet in hiesigen Supermärkten. Deshalb wenden sich die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner des Online-Appells an die größten deutschen Supermarktketten und Discounter – Edeka, Lidl, Rewe und Aldi. Wenn diese die Früchte nicht mehr abnehmen, bricht das Geschäft ein – und der Nationalpark hätte vielleicht noch eine Chance.
Dazu erklärt Friederike Gravenhorst, Campact-Campaignerin: „Edeka, Lidl und Co. tragen durch den Verkauf von Dürre-Erdbeeren indirekt zum Austrocknen des Doñana-Nationalparks bei. Das ist bitter. Die Supermarktketten müssen ihrer Verantwortung gerecht werden und diese Erdbeeren aus dem Sortiment nehmen. Nur so kann es gelingen, Druck auf die andalusische Regierung zu machen und den Nationalpark zu retten.“
Doch Andalusiens Regionalregierung hat andere Pläne: Die konservative Partido Popular hatte im Wahlkampf bereits angekündigt, den bislang illegalen Wasserraub von Agrarbetrieben legalisieren zu wollen.
Nach ihrem erfolgreichen Abschneiden bei den Wahlen am Wochenende ist es somit wahrscheinlich, dass sie dieses Versprechen nun in die Tat umsetzt. Für den Nationalpark wäre das fatal. Umso wichtiger, den ökonomischen Druck auf die Regierenden vor Ort zu erhöhen. (dpa/eg)