Du hast ein Produkt gekauft und nun Wind von einem Rückruf des Lebensmittels bekommen? Wir verraten, was du jetzt tun solltest.
Produkt- und LebensmittelrückrufWas passiert da eigentlich?
Plastikteile in der Schokolade, Glassplitter im Käse oder sogar giftige Stoffe in Nüssen? Produktrückrufe und insbesondere Lebensmittelrückrufe gibt es ständig. Ist man selbst betroffen, kann das ganz schön beunruhigend sein. Nach EU-Recht sind die Hersteller für die Sicherheit ihrer Produkte verantwortlich. Stellt sich heraus, dass ein Lebensmittel beispielsweise nicht unbedenklich für den Verzehr ist, hat der Hersteller unverzüglich einen Rückruf zu starten.
Doch was genau passiert bei einem Produktrückruf eigentlich? Wie und wo erfährt man, welche Lebensmittel betroffen sind? Und was sollte man tun, um sein Geld zurückzubekommen? Wir erklären das Wichtigste rund ums Thema Rückruf von Lebensmitteln.
Produktrückruf: Wie funktionieren Rückrufe von Lebensmitteln?
Produktrückrufe sind vor allem dafür gedacht, Verbraucherinnen und Verbraucher zu schützen. Doch wie kommt es überhaupt dazu? Der Vorgang ist komplex.
1. Identifizierung des Problems & Risikobewertung
Fällt ein Fehler oder eine potenzielle Gefahrenquelle auf, wird eine Risikobewertung durchgeführt, um Ausmaß und Gefahr für Verbraucherinnen und Verbraucher einzuschätzen. Ein Problem mit einem Produkt kann entweder bereits bei der Herstellung auffallen oder durch Kundenbeschwerden.
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2. Entscheidung über den Rückruf der Lebensmittel
Basierend auf der Risikobewertung wird entschieden, ob ein Rückruf notwendig ist und wenn ja, welches Ausmaß dieser haben sollte (regional, national oder international). In manchen Fällen sind auch nur bestimmte Chargen betroffen.
3. Offizieller Rückruf der Lebensmittel
Ist ein Produktrückruf notwendig, wird ein öffentliches Rückruf-Mandat herausgegeben, in dem alle Details des zurückgerufenen Produkts, der Grund für den Rückruf und die Anweisungen für die Verbraucherinnen und Verbraucher erklärt werden.
4. Entfernung der Produkte aus den Regalen
Sobald die offizielle Mitteilung veröffentlicht ist, werden die Produkte in den Geschäften und Supermärkten aus dem Verkauf genommen. In einigen Fällen erfolgt dies bereits vorab, um Risiken zu minimieren.
5. Produktrückruf: Kommunikation an die Öffentlichkeit
Ist ein Produktrückruf offiziell, wird die Nachricht an die Verbraucherinnen und Verbraucher kommuniziert. Das kann zum Beispiel über Social Media, Pressemitteilungen oder auch über Aushänge in Geschäften erfolgen.
6. Rückführung der Produkte
In der Regel bieten die Hersteller und Händler den Verbrauchern und Verbraucherinnen die Möglichkeit an, die Produkte zurückzugeben. Von da aus können sie zurück an ihren Ausgangsort transportiert werden.
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7. Erstattungen und Entschädigungen
In der Regel können Verbraucherinnen und Verbraucher den Kaufpreis zurückerstattet bekommen. Unter Umständen gibt es auch noch weitere Entschädigungen.
8. Analyse und Überwachung
Nach einem Rückruf von Lebensmitteln oder anderen Produkten überwachen die Hersteller das Problem, um zukünftige Vorfälle zu vermeiden.
Was tun bei Produkt- oder Lebensmittelrückruf?
Wenn du nach dem Kauf eines Produkts feststellst, dass es von einem Rückruf betroffen ist, kannst du dich an das Geschäft oder den Supermarkt wenden, in dem du es gekauft hast. Dort kann die Ware direkt reklamiert werden. Der Händler kann das Produkt dann entweder umtauschen oder das Geld erstatten. Das funktioniert sogar oft auch ohne Kassenbon.
Für welche Produkte und Lebensmittel gibt es einen Rückruf?
Ob und welche Lebensmittelrückrufe es gibt, findet man zum Beispiel auf der Plattform www.lebensmittelwarnung.de heraus. Hier gibt es vor allem Informationen zu Lebensmittel, von denen bei Verzehr eine Gefahr ausgehen kann. Entsprechende Produkte sollten daher nicht mehr verwendet werden, sondern im Geschäft zurückgegeben werden.
Eine Mitteilung über einen Produktrückruf muss folgende Informationen enthalten:
- Produktbezeichnung
- Mindesthaltbarkeitsdatum
- Chargennummer
- Foto
- Infos zum Grund des Rückrufs (z.B. mögliche Gefahr bei Verzehr)
Informationen dazu, ob ein Produkt oder Lebensmittel von einem Rückruf betroffen ist, findet man aber in der Regel auch als Aushang in Geschäften und Supermärkten oder als Pressemitteilung im Internet oder im Radio.