Stiftung WarentestSekt-Schnäppchen für 2,79 Euro schneidet richtig gut ab
Berlin – Zu Silvester macht es wieder millionenfach „plopp“ in Deutschland. Ob das neue Jahr mit Sekt oder Champagner begrüßt wird, ist nicht nur eine Frage des Preises...
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Zwischen den Qualitätsschaumweinen gibt es zum Teil erhebliche Unterschiede, sei es in der Herstellung, beim Zuckergehalt, Geschmack oder eben bei der Preisklasse. Ein Überblick:
Sekt und Champagner – Unterschiede
Bei allen Qualitätsschaumweinen handelt es sich um zweimal vergorenen Wein mit einem Mindestdruck von 3,5 bar. Das Prickeln entsteht durch die Kohlensäure aus der Gärung. Während Sekt – in Frankreich „Crémant“, in Spanien „Cava“, in Italien „Spumante“ genannt – in unterschiedlichen Verfahren hergestellt werden kann, ist für den Champagner die Flaschengärung vorgeschrieben.
Vor allem aber darf der markenrechtlich geschützte Name „Champagner“ nur für Schaumweine verwendet werden, bei denen die für die Herstellung verwendeten Grundweine aus der französischen Region Champagne stammen.
Für den Sekt ist hingegen kein bestimmtes Anbaugebiet vorgeschrieben. Beim sogenannten Rebsortensekt müssen jedoch 85 Prozent der verwendeten Weine aus Trauben der angegebenen Rebsorte wie etwa Riesling stammen.
Ist ein bestimmtes Anbaugebiet (b.A.) auf dem Etikett angegeben, müssen alle Trauben von dort kommen. Rebsortensekt ist ähnlich teuer wie Champagner.
Der Zuckergehalt von Sekt und Champagner
Sekt oder Champagner mit der Bezeichnung „trocken“ beziehungsweise „sec“ oder „dry“ enthält bis zu 32 Gramm Restzucker pro Liter.
Getränke mit der Bezeichnung „extra trocken“ („extra dry“) enthalten bis zu 17 Gramm Zucker.
Sekt oder Champagner mit der Bezeichnung „brut“ darf hingegen nur maximal zwölf Gramm Zucker pro Liter enthalten. Zum Vergleich: Trockener Wein hat maximal neun Gramm Restzucker.
Wer lieber halbtrockene Schaumweine schlürft, muss mit bis zu 50 Gramm Zucker rechnen – umgerechnet auf eine 0,75-Liter-Flasche sind das gut zwölf Stück Würfelzucker.
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Wie werden Sekt und Champagner hergestellt?
Für Qualitätsschaumweine ist ein Mindestalkoholgehalt von zehn Prozent vorgeschrieben.
Entscheidend für Süße und Aroma ist neben den verwendeten Grundweinen das Herstellungsverfahren. Es gibt die traditionelle Flaschengärung und die Gärung im Tank. Preiswerte Sekte reifen meist im Tank und werden dann umgefüllt – was aber dem Geschmack nicht unbedingt schadet, wie Tests von Verbraucherexperten zeigen.
Bei der Flaschengärung erfolgen dagegen alle Schritte wie Gärung, Rütteln und Enthefen in derselben Flasche – sie gilt daher als besonders hochwertig.
Stiftung Warentest hat 21 Sekt-Sorten getestet
Guter Sekt muss nicht teuer sein. In einer Untersuchung der Stiftung Warentest schnitten schon vor zwei Jahren auch drei Sektmarken aus Tankgärung mit einem Preis unter vier Euro gut ab.
Selbst einige günstige Tropfen vom Discounter entpuppten sich den Testern zufolge als „überraschend gut“. Gute Sekte aus traditioneller Flaschengärung sind natürlich deutlich teurer.
Wer indes zu Silvester lieber die Champagnerkorken knallen lassen will, muss auch dafür nicht unbedingt tief in die Tasche greifen.
Stiftung Warentest hat aktuell 21 Sorten Sekt getestet, von günstig bis teuer. Welcher der beste ist, sehen Sie oben im Video. (afp/jba)