„Stiftung Warentest“Mittel gegen Haarausfall – kein Produkt hilft Betroffenen wirklich

Eine Frau zieht verlorene Haare aus einer Haarbürste.

Haarausfall kann viele Gründe haben. Können bestimmte Produkte dagegen helfen? Die Stiftung Warentest hat ein paar Mittel getestet.

Haarausfall kann sehr belastend sein, viele Produkte versprechen jedoch eine Linderung. Aber was bringen diese Produkte wirklich? Die Stiftung Warentest hat sich Mittel gegen Haarausfall und ihre Wirkung angeschaut – es gibt leider kein Mittel, das wirklich hilft.

von Sarah Istel  (sai)

Vor allem Männer leiden oft unter Haarausfall. Erst bilden sich Geheimratsecken, dann entdeckt man immer öfter lichte Stellen am Kopf. Der Haarverlust ist oft mit Scham verbunden. Viele Produkte auf dem Markt versprechen Linderung: Sie sollen Haarausfall entgegenwirken und sogar das Haarwachstum fördern. Aber funktionieren solche Produkte wirklich? Um es kurz zu machen: Nein.

Die Stiftung Warentest hat in ihrem aktuellen „test“-Heft Ausgabe 10/2023 einige Mittel genauer unter die Lupe genommen und getestet, inwiefern sie helfen und ihre Versprechen halten.

Stiftung Warentest testet Mittel gegen Haarausfall

Im Test zeigt sich schnell: Keines der Mittel kann verlorene Haare wieder herbeizaubern. Es gibt also kein Wundermittel bei Haarausfall oder gar einen Geheimtipp. Ausgefallene Haare kommen mit keinem Mittelchen zurück. Der Haarausfall kann lediglich verzögert, im besten Fall gestoppt werden. Wer Haarverlust bemerkt, sollte an erster Stelle jedoch zum Arzt gehen, bevor man sich irgendwelche Mittel besorgt. Er kann nämlich unterschiedliche Ursachen haben, beispielsweise Mangelernährung, Krankheiten, Stress oder Hormonschwankungen. Am häufigsten ist Haarausfall jedoch erblich bedingt.

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Im Test wurden sechs rezeptfreie und vier verschreibungspflichtige Präparate untersucht. Die Ergebnisse sind ernüchternd: Vier Produkte werden als „wenig geeignet“ eingeschätzt, die restlichen sechs als „mit Einschränkungen geeignet“.

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Stiftung Warentest: Diese Mittel gegen Haarausfall können helfen

Grundsätzlich wirken die Präparate nur so lange, wie sie auch eingenommen bzw. verwendet werden. Allerdings gibt es noch keine genauen Daten dazu, welche Auswirkungen eine langfristige Einnahme hat, und somit sind Risiken auch schwer einzuschätzen.

Wer jedoch kurzfristig etwas gegen seinen Haarausfall ausprobieren möchte, kann durchaus mal ein Produkt ausprobieren. Als „mit Einschränkungen“ geeignet wurden die Mittel mit den Wirkstoffen Minoxidil und Finasterid bezeichnet.

Diese Produkte mit Minoxidil sind für Männer und Frauen geeignet und kann man rezeptfrei bekommen:

  1. Regaine Frauen, 60 ml Lösung, 20 mg/ml, Preis: 39,97 Euro
  2. Regaine Männer, 60 ml Lösung, 50 mg/ml, Preis: 55,22 Euro
  3. Regaine Frauen, 2x 60g Schaum, 50 mg/ml, Preis: 61,99 Euro
  4. Regaine Männer, 3x 60g Schaum, 50 mg/ml, Preis: 81,98 Euro

Hier an unserer EXPRESS.de-Umfrage zu Haarausfall teilnehmen:

Diese verschreibungspflichtigen Mittel mit dem Wirkstoff Finasterid sind außerdem für Männer „mit Einschränkungen geeignet“:

  1. Finasterid Aurobindo, 28 Filmtabletten, 1mg/Stück, Preis: 26,61 Euro
  2. Propecia, 28 Filmtabletten, 1mg/Stück, Preis: 59,11 Euro

Stiftung Warentest: Diese Mittel gegen Haarausfall sind wenig geeignet

Die ebenfalls getesteten Wirkstoffe 17-alpha-Estradiol (rezeptfrei), Estradiol + Fluprednidenacetat (rezeptpflichtig) und Estradiolbenzoat + Prednisolon + Salicysäure (rezeptpflichtig) empfiehlt die Stiftung Warentest dagegen nicht.

Der Grund dafür ist, dass ihre Wirksamkeit nicht ausreichend nachgewiesen ist. Ebenfalls nicht ausreichend nachgewiesen ist die Wirkung von Koffein, Kreatin, Aloe vera, Kieselerde oder Ginseng, welche in der Werbung oft Linderung bei Haarausfall versprechen.