Das war's für TobleroneErstmals seit 100 Jahren: Weltbekannte Schokolade mit weitreichender Änderung

Toblerone vor seiner bekannten Packung (Archivfoto aus dem Jahr 2016): Aktuell steht auf ihr oberhalb des roten Toblerone-Schriftzugs „Schweizer Milchschokolade“ geschrieben. Das dürfte sich nun ändern.

Toblerone vor seiner bekannten Packung (Archivfoto aus dem Jahr 2016): Aktuell steht auf ihr oberhalb des roten Toblerone-Schriftzugs „Schweizer Milchschokolade“ geschrieben. Das dürfte sich nun ändern.

Toblerone – die weltbekannte Schokolade steht für ihre dreieckige Form und für ihre Herkunft: die Schweiz. Seit über hundert Jahren wird die Milchschokolade in Bern produziert. Doch das soll sich nun ändern.

Schluss, aus, vorbei: Toblerone, die Schokolade aus der Schweiz, verliert nun wohl sein wertvolles Prädikat. Der Hersteller muss sich von seiner „Swissness“ verabschieden. Aktuell steht auf der berühmten gelben Verpackung oberhalb des roten Toblerone-Schriftzugs „Schweizer Milchschokolade“ respektive „Swiss Milk Chocolate“.

Das soll sich nun ändern. Ein Manöver, das Folgen haben wird für den Hersteller.

Toblerone: Hersteller verlegt Teil der Produktion in die Slowakei

Die berühmte dreieckige Form der Toblerone soll an das Matterhorn erinnern. Seit 1970 ist die Spitze des Berges auf der Verpackung zu finden. Auch ein gezeichneter Bär ist zu sehen – das Wappentier Berns, seit jeher Produktionsstandort für Toblerone. Seine Schweizer Herkunft präsentiert der Hersteller stolz.

Doch nun folgt eine Zäsur in der rund 114 Jahre alten Geschichte: Toblerone, seit 1990 im Besitz des US-amerikanischen Lebensmittelriesen Mondelez, soll laut Medienbericht seine Strategie ändern. Erstmals soll Toblerone auch außerhalb der Schweiz hergestellt werden.

Wie „SWR“ berichtet, wird die Schweizer Schokolade einen Teil der Produktion in die Slowakei verlegen. Im Werk des Mutterkonzerns Mondelez in Bratislava sollen die drei Ecken hergestellt werden – dort, wo auch andere bekannte Marken wie Milka oder Suchard herkommen.

Die Unternehmensleitung habe die Belegschaft des Werks in Bern bereits über diesen Schritt informiert, bestätigen mehrere unabhängige Quellen gegenüber „SRF“ – auch die Unternehmensleitung Mondelez bestätigt dies. „Wir werden ab Ende 2023 auch eine begrenzte Toblerone-Produktion in der Slowakei einführen.“

Toblerone verliert Label „Schweizer Milchschokolade“

Die Folge: Toblerone wird damit die Bezeichnung „Schweizer Milchschokolade“ verlieren. Die Marke Schweiz ist nämlich geschützt. Um das Label „Swissness“ zu benutzen, müssen Unternehmen sicherstellen, dass alle Arbeitsschritte zu 100 Prozent in der Schweiz durchgeführt werden.

Laut Medienbericht würden nun einige Angestellte befürchten, dass der Weltkonzern Mondelez noch mehr auslagern wird. Denn die Rohstoffpreise für die Schokoladenproduktion sowie die Löhne im Ausland seien eben günstiger als in der Schweiz. Der Konzern aber erklärt, man wolle dem Standort in Bern treu bleiben.

Toblerone verliert „Swissness“: Was hat das für Folgen?

Zu den Gründen für diesen Schritt äußert sich das Unternehmen nicht. Eine Sprecherin betonte auf Anfrage, dass man in den vergangenen fünf Jahren erheblich in das Berner Werk investiert habe, man plane weitere Investitionen.

Dass Toblerone seine „Swissness“ verliert, könnte Folgen für die Vermarktung haben. Denn natürlich war die Schweizer Herkunft ein echtes Verkaufsargument. Wird es also Umsatzeinbußen geben?

Das bleibt abzuwarten, in der Kalkulation der Unternehmensführung jedenfalls wird durch die Verlagerung in die kostengünstige Slowakei mehr angespart, als dass es Einbußen gäbe. Es liegt an den Kundinnen und Kunden zu entscheiden, ob Toblerone made in Slovakia genauso gut schmeckt. (mg)