Vodafone schlägt zuDiese ehemaligen Kunden und -Kundinnen sind nun im Visier des Anbieters

Dank eines neuen Gesetzes sah sich die Telekom am Fernsehmarkt im Aufwind und investierte massiv in Werbung für Magenta TV. Doch die Zahlen sind ernüchternd – etwa weil Vodafone Gratis-Nutzende duldet?

Der Telekommunikationskonzern Vodafone setzt nach eigenen Angaben verstärkt auf das Abschalten von Fernsehsignalen, wenn bisherige Kunden und Kundinnen noch keinen neuen Tarif abgeschlossen haben und gratis TV sehen.

Hierbei geht es um Mieter und Mieterinnen, die die TV-Kosten bis Mitte 2024 mit ihrem Mietvertrag beglichen haben und dies wegen einer Gesetzesänderung nicht mehr tun.

Vodafone-Chef bezieht Stellung

„Wir informieren unseren Kunden mehrfach und wir klemmen auch ab: Wenn Kunden unser Fernsehsignal nutzen, dann wollen wir natürlich auch, dass sie dafür bezahlen – das ist nur fair“, sagt Vodafone-Deutschlandchef Marcel de Groot (58) der dpa. Dies sei zwar „das allerletzte Mittel“, es werde aber getan.

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Damit widerspricht er der Kritik des Konkurrenten Deutsche Telekom, die im Werben um TV-Nutzende nur langsam vorankommt und dies teilweise mit Vodafones angeblichen Samthandschuhen gegenüber zahlungsunwilligen Personen begründet.

Vodafone habe die Kunden und Kundinnen aktiv gelassen und toleriere eine kostenlose Nutzung, damit sie nicht zur Konkurrenz wechselten, mutmaßte Telekom-Chef Tim Höttges (62) kürzlich.

Gesetzesänderung wird Gegenwind für Vodafone

Eine gesetzliche Regelung namens Nebenkostenprivileg war jahrzehntelang positiv für Vodafone: Vermietende konnten die Kosten für Fernsehanschlüsse auf alle Einheiten umlegen.

Dadurch hatte es Vodafone relativ leicht am Fernsehmarkt, während die Konkurrenz wie die Telekom mit ihrem MagentaTV einen schweren Stand hatten.

Im Juli 2024 lief das Nebenkostenprivileg aber aus. Seither müssen sich Mieter und Mieterinnen selbst um einen Fernsehanschluss kümmern oder – wenn möglich – treten sie freiwillig einem Sammelvertrag bei.

Binnen eines Jahres verlor Vodafone rund vier Millionen Fernsehkunden und -Kundinnen, während die Deutsche Telekom nur etwa 0,6 Millionen neue Mitglieder für ihre TV-Dienste gewann.

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Auch Wettbewerbende wie Waipu und Zattoo bieten Online-Fernsehen an, jedoch dürften deren Zuwächse deutlich hinter den Verlusten von Vodafone zurückbleiben.

Das dürfte nach Darstellung von Vodafone auch daran liegen, dass es Personen gibt, die in der Vergangenheit mehrere TV-Angebote genutzt haben, nun aber nur noch einen.

Zu dieser Doppelnutzung kam es, wenn Mietende gewissermaßen zwangsweise einen Fernsehanschluss hatten, aber separat einen weiteren Vertrag laufen ließen.

Attraktive Verträge nicht für alle ein Grund zu bleiben

„Wir haben durch diese Gesetzesänderung beim Umsatz verloren“, sagt der Vodafone-Deutschland-CEO de Groot. „Aber wir erreichen hier unsere selbstgesteckten Ziele. Denn es war klar, dass sich der gesamte TV-Markt durch diese Gesetzesänderung spürbar verkleinern würde.“

So habe Vodafone die Kunden und Kundinnen mehrfach informiert und biete ihnen attraktive Verträge inklusive Internetverbindung an. „Jeder Kunde, der bei uns jetzt einen Breitband-Vertrag abschließt, bekommt TV standardmäßig dazu.“ Nicht alle Kunden und Kundinnen haben jedoch darauf reagiert, warum, das erfahrt ihr im Video oben! (dpa/jk)