Wer in Zeiten von Inflation und Heizkostensteigerung seine Ausgaben kürzen will, könnte auf die Idee kommen, ein paar Versicherungen zu kündigen. Doch von welchen sollte man besser die Finger lassen?
Hätten Sie's gewusst?Ein Überblick: Welche Versicherungen man braucht – und welche nicht
Um finanziell über die Runden zu kommen, müssen aktuell viele Menschen ihre Ausgaben auf den Prüfstand stellen. Sparpotenzial schlummert zum Beispiel bei Versicherungen - etwa bei einer Änderung der Lebensumstände, der Vereinbarung eines Selbstbehalts oder der Umstellung auf jährliche Zahlweise. Manche Versicherungen sind sogar ganz verzichtbar. Es gibt aber welche, die sollte man keineswegs ersatzlos kündigen.
Zu den verzichtbaren gehören alle Versicherungen, „die nur kleine Schäden abdecken“, sagt Sandra Klug von der Verbraucherzentrale Hamburg. Also zum Beispiel eine Brillen- oder Handyversicherung. Daneben gibt es 7 Versicherungen, die man - teils abhängig von der Lebenssituation - wirklich braucht. Sie sichern Schäden ab, die einen finanziell ruinieren können:
Nummer 1: Privathaftpflichtversicherung
Für alle unverzichtbar: Die Privathaftpflichtversicherung übernimmt im Versicherungsfall den Ausgleich berechtigter Schadensersatzansprüche aufgrund von Personen-, Sach- oder Vermögensschäden, die durch den Versicherten verursacht worden sind.
„Das kann schnell richtig teuer werden, vor allem, wenn Menschen geschädigt sind“, sagt Sandra Klug. Die Police wehrt aber auch unberechtigte Forderungen ab.
Nummer 2: Berufsunfähigkeitsversicherung
Wichtig für Erwerbstätige: Wer den eigenen Lebensstandard nur durch seine Erwerbstätigkeit aufrechterhalten kann, sollte seine Arbeitskraft unbedingt absichern - mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung. Die Police zahlt, wenn man den zuletzt ausgeübten Beruf, so wie er ohne gesundheitliche Beeinträchtigung ausgestaltet war, voraussichtlich dauerhaft nicht mehr ausüben kann.
Nummer 3: Hausratversicherung
Einen Totalverlust Ihrer Möbel und Einrichtungsgegenstände und die damit verbundenen Neuanschaffungen könnten Sie sich nicht leisten? Dann ist eine Hausratversicherung sinnvoll für Sie. Sie ersetzt Ihnen in der Regel den Neuwert Ihrer Wohnungseinrichtung, wenn diese zum Beispiel infolge eines Wasser- oder Feuerschadens oder eines Einbruchs Schaden nimmt.
Nummer 4: Risikolebensversicherung
Die Risikolebensversicherung ist für alle von Bedeutung, die Hinterbliebene absichern müssen - etwa den Ehepartner oder die eigenen Kinder. Stirbt der Versicherte, zahlt die Versicherung die vereinbarte Summe an die Hinterbliebenen aus. Das kann etwa dabei helfen, die Restschuld einer Immobilie zu begleichen.
Nummer 5: Auslandsreisekrankenversicherung
Sinnvoll für Auslandsreisende: die Auslandsreisekrankenversicherung. „Sie übernimmt die Kosten für eine Heilbehandlung im Ausland, falls die gesetzliche Krankenversicherung nicht leistet“, sagt Julia Alice Böhne vom Bund der Versicherten. Auch erstattet die Versicherung die Aufwendungen für einen Rücktransport.
Nummer 6: Wohngebäudeversicherung
Ein Muss für Eigenheimbesitzerinnen und -besitzer: Die Wohngebäudeversicherung zahlt, wenn das eigene Haus zum Beispiel durch einen Brand beschädigt oder komplett zerstört wird. Sie kommt darüber hinaus für alle Schäden auf, die durch Leitungswasser und Naturgefahren wie etwa Sturm und Hagel entstehen können.
Nummer 7: Tierhalterhaftpflichtversicherung
Wichtig für Hunde- oder Pferdebesitzer: die Tierhalterhaftpflichtversicherung. Denn diese Tiere schließt die Privathaftpflichtversicherung nicht ein, sagt Julia Alice Böhne. Ganz im Gegensatz zu Katzen oder zahmen Kleintieren wie Mäuse, Hamster oder Kaninchen.
Die Tierhalterhaftpflichtversicherung kommt für Schäden auf, die die eigenen Tiere anderen zufügen. In sechs deutschen Bundesländern (Berlin, Hamburg, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen) ist der Abschluss dieser Police für Hundebesitzer sogar Pflicht. (dpa)