Wäsche in der Wohnung trocknenDiese Fehler gefährden die Gesundheit

Eine Frau hängt Wäsche auf einen Wäscheständer.

Wenn man seine Wäsche in der Wohnung trocknet, kann man einiges falsch machen.

Viele trocknen vor allem im Winter ihre Wäsche in der Wohnung, aber das kann schnell Schimmel verursachen. Hier erfahren Sie, wie Sie Ihre Wäsche richtig in der Wohnung trocknen und was es dabei zu beachten gibt.

von Sarah Istel  (sai)

Wer keinen Trockner hat, muss seine Wäsche anders trocknen. Aber nicht jeder hat einen Waschkeller zum Wäsche aufhängen und während Herbst und Winter lässt es das unbeständige Wetter meist nicht zu, die Wäsche draußen zu trocknen. Aber wie trocknet man seine Wäsche in der Wohnung richtig?

Die Wäsche drinnen zu trocknen, kann nämlich einige Gefahren mit sich bringen. In diesem Artikel erklären wir, welche Fehler man vermeiden sollte und wie man Wäsche in der Wohnung richtig trocknet.

Häufige Fehler beim Trocknen der Wäsche in der Wohnung

Achtung, Schimmelgefahr: Wer nasse Wäsche einfach in der Wohnung aufhängt, kann seine Gesundheit gefährden. Deshalb gibt es einiges zu beachten, wenn man trockene Wäsche und trotzdem ein gesundes Wohnklima haben möchte.

Wenn sich Schimmel gebildet hat, kann das auf uns negative Folgen haben, weil die Schimmelsporen sich in der Wohnung verteilen und wir diese über die Atemwege aufnehmen. Besonders Allergiker reagieren darauf und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem erkranken häufiger und schneller. Aber es können auch andere Symptome auftreten, zum Beispiel:

  1. Augenbrennen
  2. Atemprobleme
  3. Schleimhautreizungen
  4. Schmerzen im Rachen
  5. Müdigkeit
  6. Kopfschmerzen
  7. Magen-Darm- und Gelenkbeschwerden
  8. Neurodermitis

Möchte man Wäsche in der Wohnung trocknen, sollte man deshalb folgende Fehler vermeiden.

1. Fehler: Nicht ausreichend lüften, wenn Wäsche in der Wohnung getrocknet wird

Ein Korb frisch gewaschener Wäsche enthält etwa zwei Liter Wasser und durch das Aufhängen steigt die Luftfeuchtigkeit im Raum dann um bis zu 30 Prozent, und die Nässe setzt sich dann an den Wänden ab. Vor allem im Winter ist das ein Problem. Denn insbesondere an kalten Außenwänden bildet sich schnell Schimmel, wenn dort warme, feuchte Luft kondensiert.

Es gibt eine goldene Regel, wenn man Wäsche in der Wohnung trocknen will: regelmäßiges Lüften. Durch das Lüften wird die feuchte Luft nach draußen transportiert und die Luftfeuchtigkeit sinkt. Missachtet man das, bildet sich auf Dauer Schimmel.

Allerdings gibt es auch beim Lüften einiges zu beachten: Im Winter sollte der Raum, in dem die Wäsche hängt, durch das Lüften nicht komplett auskühlen. Deswegen eignet sich während der kalten Jahreszeit vor allem Stoßlüften sehr gut – morgens und abends sollte das Zimmer ungefähr zehn Minuten gut durchgelüftet werden. Das Fenster nur zu kippen, reicht nicht aus.

Bei höheren Temperaturen im Sommer kann das Fenster länger offen bleiben. Am Fenster sollte der Wäscheständer allerdings die richtige Position haben. Steht der Wäscheständer frontal zum Fenster steht, fängt das erste Wäschestück die Luft ab und verhindert einen Luftstrom. Deswegen sollte der Wäscheständer immer quer stehen.

2. Fehler beim Wäsche in der Wohnung trocknen: Zu niedrige Schleuderzahl einstellen

Frische Wäsche enthält viel Feuchtigkeit, die anschließend an die Umgebung abgegeben wird. Wird die Wäsche nur mit wenigen Umdrehungen geschleudert, bleibt viel Wasser in den Textilien zurück.

Damit die Wäsche später besser trocknet und man sie gut in der Wohnung aufhängen kann, kann eine hohe Schleuderzahl beim Waschen viel Vorarbeit leisten. Wenn die Waschmaschine nämlich auf 1400 bis 1600 Umdrehungen eingestellt ist, wird die Wäsche mehr geschleudert und enthält nach dem Waschen viel weniger Feuchtigkeit. Somit kann sie dann auch weniger Nässe nach außen abgeben.

Aber aufgepasst: Nicht jedes Wäschestück eignet sich für Waschgänge mit so hohen Schleuderzahlen. Empfindlichere Wäsche wie Hemden und Hosen sollten vorsichtiger gewaschen werden.

3. Fehler: Zu niedrige Temperaturen beim Wäsche drinnen trocknen

Wenn man seine Wäsche in der Wohnung trocknen möchte, sollte man darauf achten, dass es nicht zu kalt ist. Warme Luft kann die Feuchtigkeit nämlich besser aufnehmen als kalte Luft. Der Raum, in dem die Wäsche hängt, sollte also so um die 20 °C warm sein.

Aus Umwelt- und Kostengründen wäre es aber unsinnig, den Raum, in dem die Wäsche aufgehängt wird, extra zu beheizen – achten Sie deswegen darauf, dass die Wäsche an einem geeigneten Platz steht. Alternativ eignet sich das Badezimmer auch ganz gut, da der Boden dort gefliest und somit weniger anfällig für Schimmel ist. Aber auch hier sollte man gut durchlüften können.

Weitere Tipps, damit das Trocknen der Wäsche besser gelingt

  1. Wäsche vor dem Aufhängen gut ausschütteln. Dadurch wird sie weicher, hat weniger Falten und trocknet besser.
  2. Direkte Sonneneinstrahlung vermeiden. Wenn Sonne direkt auf die nasse Wäsche scheint, kann diese ausbleichen und sich verfärben.
  3. Wäsche mit Abstand aufhängen. Wenn die aufgehängte Wäsche einen ausreichenden Abstand zueinander hat, kann die Luft besser durch die Wäsche strömen und trocknet sie schneller.

Darf man Wäsche in der Wohnung trocknen?

Manche Vermieterinnen und Vermieter wollen nicht, dass ihre Mieterinnen und Mieter die Wäsche in der Wohnung trocknen – wegen der Schimmelgefahr. Ein generelles Verbot gibt es dafür aber nicht. Die Vermieterin oder der Vermieter muss aber in der Regel dafür sorgen, dass es eine Möglichkeit zum Aufhängen der Wäsche gibt. Das wäre zum Beispiel ein Waschkeller mit Wäscheleinen.

Wenn durch regelmäßiges Trocknen der Wäsche in der Wohnung ohne ausreichendes Lüften Schimmel entsteht, haften meistens die Mieterinnen und Mieter.

Wäsche lieber in der Wohnung, draußen oder im Trockner trocknen?

Wäsche draußen trocknen: Grundsätzlich trocknet nasse Wäsche an der frischen Luft am besten. Wer einen Garten oder einen Balkon hat, kann sich das also vor allem im Sommer zunutze machen. Damit die Sonne die trocknende Wäsche nicht verfärbt oder ausbleicht, kann man sie einfach auf links drehen. Auch bei Frost lässt sich die Wäsche noch gut draußen trocknen, da das in der Wäsche gefrorene Wasser später verdampft und nicht wieder flüssig wird.

Wäsche in der Wohnung trocknen: Generell kann man im Winter die Wäsche aber auch in der Wohnung trocknen, da sie die Luftfeuchtigkeit erhöht und das gerade Zimmern mit trockener Heizungsluft zugutekommt. Außerdem gibt es platzsparende Wäscheständer für die Badewanne oder Dusche – perfekt für Menschen ohne Balkon oder Garten und mit wenig Platz.

Zwar birgt das Trocknen der Wäsche in der Wohnung ein gewisses Risiko für Schimmelbildung, aber wenn Sie immer gut lüften und die oben genannten Tipps befolgen, ist es in der Regel kein Problem.

Wäsche im Trockner trocknen: Viele Leute trocknen ihre Wäsche im Wäschetrockner. Das spart Arbeit und Zeit, aber kostet dafür recht viel Geld in der Anschaffung, frisst Strom und ist weniger umweltfreundlich als das Trocknen auf der Wäscheleine.

Zudem kann nicht jedes Kleidungsstück im Trockner getrocknet werden, dazu müssen Sie immer auf das Etikett schauen. Wolle, Seide und Textilien, die mit Kunststoffen verbunden sind, dürfen gar nicht in den Trockner.

Am Ende muss jede Familie selber entscheiden, welche Möglichkeit für sie am effektivsten ist – alle drei haben ihre Vor- und Nachteile.

Auch lesen: Waschsymbole: Was bedeuten die Zeichen?

Wäsche in der Wohnung trocknen: Lohnt sich ein Luftentfeuchter?

Wenn man nicht aufpasst und zu wenig lüftet, kann das Trocknen der Wäsche in der Wohnung schnell zu Schimmel führen. Gerade im Winter regelmäßig stoßzulüften kann schwierig sein, wenn man nicht zu Hause ist. Doch gibt Luftentfeuchter, die überschüssige Feuchtigkeit aus der Luft ziehen.

Gerade in Zimmern ohne Fenster kann der Luftentfeuchter helfen. Ganz günstig ist er allerdings nicht und kostet zwischen 50 und 150 Euro. Wer seine Wäsche überwiegend drinnen in einem Raum ohne Fenster trocknet oder nicht so oft lüften kann, ist mit einem Kauf aber gut beraten.