In milden Monaten kommt es oft vor, dass Hunde von Zecken gestochen werden. Die sollte man schnell wegmachen – aber wie? Hier gibt's Tipps zur Entfernung von Zecken.
Zecke entfernen beim HundDiese Fehler solltest du unbedingt vermeiden
Insbesondere im milden Frühling und heißen Sommer werden viele Hunde vermehrt von Zecken heimgesucht. Meistens fällt das erst auf, wenn die Zecke bereits länger auf der Haut des Hundes gesessen und sich mit Blut vollgesogen hat – dabei geben sie winzige Mengen ihres Speichels ab, in dem gefährliche Krankheitserreger wie Viren oder Bakterien enthalten sein können.
Deswegen ist es umso wichtiger, seinen Hund nach dem Gassi auf Zecken abzusuchen. Wenn man eine entdeckt, ist schnelles Handeln angesagt: Mit den richtigen Tricks lassen sich die Blutsauger schnell entfernen. Eins vorab: Bitte halte dich an das gute alte Sprichwort „Zecken haben kein Gewinde“ – drehe die Parasiten auf keinen Fall aus der Haut des Hundes heraus!
Wie gefährlich sind Zecken für Hunde?
Zecken sind in der Regel sehr klein (zwischen drei und sechs Millimetern) und meist schwarz oder braun. Und entgegen des landläufigen Sprachgebrauchs „beißen“ Zecken nicht, sie stechen. Hat sich die Zecke nach dem Stich mit Blut vollgesaugt, kann sie aber sogar bis zu drei Zentimeter groß werden. In Deutschland werden Hunde in der Regel von folgenden Zeckenarten heimgesucht:
- Gemeiner Holzbock (die bei uns am häufigsten vorkommende Zeckenart)
- Buntzecken; auch Auwaldzecke genannt (gehört wie Holzbock und Braune Hundezecke zu den Schildzecken)
- Braune Hundezecke (bevorzugt hohe Temperaturen, wandert im Zuge der Klimaerwärmung zunehmen auch in unsere Breiten)
Und diese Zecken können gefährliche Krankheiten auf den Hund übertragen, zum Beispiel Lyme-Borreliose, Anaplasmose, Babesiose (auch „Hundemalaria“ genannt) oder Ehrlichiose. Seltener beim Hund sind Infektionen mit der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME).
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Zecke entfernen beim Hund: So sucht man das Fell richtig ab
Zecken sind meistens von Frühling bis Herbst vertreten und lauern in hohen Wiesen oder im Wald. Wenn sich ein Hund nähert, lassen sie sich vom Fell abstreifen und machen sich auf dem Hundekörper auf die Suche nach einer geeigneten Stelle zum Stechen. Am häufigsten sind laut Untersuchung der US-Fachzeitschrift „Veterinary Record“ die Bereiche um Augen und Ohren (25 bzw. 24 Prozent). Aber auch an den Beinen (zwölf Prozent), am Hals (neun Prozent), an den Flanken (fünf Prozent) und am Bauch (vier Prozent) stechen die Biester häufig zu.
Da Zecken mit dem bloßen Auge schlecht zu erkennen sind, sollte der Hund nach jeder Gassirunde – insbesondere dann, wenn sie durch Feld und Wald führte – untersucht werden. Dazu tastet man ihn vorsichtig auf Unebenheiten ab („gegen den Strich“ streicheln) und nimmt anfälligere Stellen genauer unter die Lupe. Gerade bei Hunden mit dichterem oder dunklem Fell ist es nicht immer einfach, Zecken zu finden. Am besten nimmt man sich eine Taschenlampe und streicht das Fell an manchen Stellen (Bauch, Ellbogen, etc.) auseinander, damit man auch die Haut im Blick hat.
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Zecke entfernen beim Hund: So geht's richtig
Zum Glück ist das Entfernen einer Zecke bei Hunden sehr einfach. Man benötigt dazu lediglich eine Pinzette, am besten ist jedoch eine Zeckenzange* oder ein Zeckenhaken*. Es gibt auch Zeckenkarten* und Zeckenschlingen*, am besten nimmt man einfach das, womit man am besten umgehen kann.
Wenn du eine Zecke im Fell deines Hundes entdeckt hast, solltest du so vorgehen:
- 1. Schritt: Teile vorsichtig das Fell rund um die Zecke, damit du freie Sicht hast und nicht aus Versehen Fell mit herausziehst.
- 2. Schritt: Setze die Zeckenzange so nah wie möglich an die Haut des Hundes an und positioniere diese senkrecht.
- 3. Schritt: Übe langsam etwas Druck aus, indem du leicht ziehst und hebelst – auf keinen Fall drehen! Sonst besteht die Gefahr, dass die Mundwerkzeuge in der Haut stecken bleiben.
- 4. Schritt: Nach wenigen Sekunden sollte sich die Zecke lösen, ansonsten versuche es weiter. Tipp vom Robert Koch-Institut (RKI): Die Zecke möglichst sanft und gerade (!) aus der Haut ziehen.
- 5. Schritt: Wenn sich die Zecke gelöst hat, entsorge diese, nachdem du sie zerdrückt hast. Das geht am besten in festem Papier, du kannst die Zecke auch in hochprozentigen Alkohol geben. Desinfiziere gegebenenfalls die Stichstelle.
Wenn du aus Versehen die Zecke zerrissen hast und deren Mundwerkzeuge (Zecken haben keinen Kopf) in der Stichstelle stecken geblieben sind, ist das nicht schön, aber kein Grund zur Panik! Es können zwar keine Krankheiten mehr übertragen werden, aber durch den Verbleib der Zeckenteile im Körper des Hundes kann eine Entzündung entstehen (wie bei anderen Fremdkörpern wie z. B. Holzsplittern auch).
Beobachte in diesem Fall die betroffene Stelle, behandele sie immer wieder mal mit Desinfektionsspray oder -lösung. Sollte sich die Entzündung ausbreiten, geh bitte vorsichtshalber zum Tierarzt oder zur Tierärztin. In der Regel wächst oder eitert das „Zecken-Überbleibsel“ einfach heraus.
Zecke entfernen beim Hund: Diese Fehler solltest du vermeiden
Es kursieren leider noch einige „Tipps“, die bei der Entfernung von Zecken beim Hund helfen sollen. Beispielsweise soll man die Zecke mit Alkohol, Benzin, Öl oder Nagellackentferner übergießen, bevor man sie herauszieht.
Das sollte man unbedingt unterlassen! Zwar tötet das die Zecke, aber sie gerät vorher in einen Todeskampf und entleert ihren kompletten Mageninhalt in den Hund, was das Risiko einer Krankheitsübertragung extrem steigert. Generell solltest du nach einem Zeckenbiss einige Tage aufmerksam sein und schauen, ob dein Hund sich anders verhält. Anzeichen einer von Zecken übertragenen Krankheit könnten nämlich sein:
- Fieber
- Erbrechen
- Atemnot
- Abgeschlagenheit und Appetitlosigkeit
- Geschwollene Lymphknoten
Sollte dein Hunde diese oder ähnliche Symptome haben, solltest du unbedingt den Veterinär oder die Veterinärin aufsuchen. Generell kannst du aber auch noch einige Vorkehrungen treffen, damit das Risiko für einen Zeckenstich sinkt, beispielsweise deinem Hund ein Zeckenhalsband anlegen, spezielle Prophylaxe-Medikamente geben oder es zunächst mit natürlichen Mitteln versuchen. Am besten klärst du das Vorgehen mit Tierarzt oder -ärztin ab.