Große Ehre für den Allergrößten: Dirk Nowitzki wurde im Beisein vieler Freunde zum Auftakt der Basketball-EM geehrt. Sein Trikot hängt nun unter dem Dach der Kölner Lanxess-Arena.
„Wie krass er gespielt hat“Nowitzki geehrt, dann pusht er die deutsche Mannschaft in die EM
Dirk Nowitzki (44) – Deutschlands größter Basketball-Spieler aller Zeiten. Eine NBA-Legende. Ein Idol für Millionen und doch immer auf dem Boden geblieben. Und so stand der frühere Star der Dallas Mavericks und Anführer der deutschen Nationalmannschaft zu Recht im Mittelpunkt des Auftakttages der Europameisterschaft.
153-mal trug Nowitzki das DBB-Trikot mit der Nummer 14, das nun nie wieder vergeben wird. Unter dem Jubel der 18.000 Fans in der Kölner Lanxess-Arena wurde er Donnerstag (1. September 2022) vor seiner „Jersey Retirement Zeremonie“ willkommen geheißen. Der Silbermedaillen-Gewinner der EM 2005, der NBA-Champion mit den Dallas Mavericks, er wurde mit einem emotionalen Video vorgestellt. „MVP“, schallte es durch die Arena.
Dirk Nowitzki feiert in Köln mit vielen Freunden
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (66) freute sich auf einen spannenden Abend mit der Partie gegen Frankreich (ab 20.30 Uhr, live auf Magenta) und hoffte, dass „viele Jungen und Mädchen für den Basketball-Sport begeistert werden“.
Nowitzki hatte bereits ab mittags mit einigen Freunden – darunter Tischtennis-Star Timo Boll (41), Handball-Weltmeister Blacky Schwarzer (52), Mavericks-Besitzer Mark Cuban (64) sowie seine früheren Mitspieler Jason Kidd (49) und Michael Finley (49) – im Sport- und Olympiamuseum gefeiert.
Für sich und seine Familie hat Nowitzki in der Arena eine eigene Loge gemietet, damit seine Kinder die Zeremonie verfolgen konnten.
Bundespräsident Steinmeier lobt Nowitzkis soziales Engagement
Steinmeier lobte Nowitzkis soziales Engagement, das ihn „in Afrika genauso beliebt macht, wie hier in Deutschland“. Gemeinsam hatten sie den Kontinent vor Jahren besucht. „Sie sind nicht nur Superstar, sondern für ihre Mitmenschen da und dafür danken wir.“ Vor drei Jahren hatte Steinmeier Nowitzki das Bundesverdienstkreuz verliehen. „Nun bleibt die Nummer, die sie 153-mal in der Nationalmannschaft getragen haben, auf ewig ihnen.“
Unzählige Basketball-Enthusiasten in der Halle waren begeistert, darunter auch NBA-Fan und Ex-FC-Profi Dominick Drexler (32, jetzt Schalke), der mit Gladbachs Weltmeister Christoph Kramer (31, standesgemäß im Nowitzki-Trikot der Dallas Mavericks) die Partie verfolgte. Auch der Schalker Sebastian Polter (31) ließ sich wie Ex-Nationalspieler Patrick Owomoyela (42) das Spektakel nicht entgehen.
Dirk Nowitzki trug bei Olympia in Peking die deutsche Fahne
DBB-Präsident Ingo Weiss (58) erinnerte an Nowitzkis große Momente wie den entscheidenden Wurf im EM-Halbfinale 2005 gegen Spanien, seine 47 Punkte bei der WM gegen Angola oder seine Rolle als Fahnenträger bei Olympia 2008 in Peking. „Wenn es einer verdient hat, dann du. Das ist dein Abend, das Trikot wird zu Recht nie wieder vergeben.“
Nowitzki bedankte sich, angefangen beim Bundespräsidenten („Es bedeutet mir viel, dass Sie hier sind“) und wandte sich nach FIBA-Präsident Hamane Niang (70) auch an Weiss: „Es hat mir immer wieder viel bedeutet, für Deutschland zu spielen.“ Dann dankte er den Coaches. „Und natürlich meinen Mitspielern. Fast meine ganze Mannschaft von 2002 ist heute hier.“ Aber auch Mavericks-Besitzer Cuban durfte nicht fehlen. „Danke, dass du den weiten Weg gemacht hast. Du hast mich immer unterstützt, weil du wusstest, wie viel es mir bedeutet hat, für mein Land zu spielen.“
Nach seinem Mentor Holger Geschwindner (76) musste Nowitzki sich dann noch bei seiner Schwester entschuldigen: „Silke, ich habe dich 2019 bei meiner Retirement-Rede vergessen. Aber du bist die Allerbeste!“
Dirk Nowitzki klatscht die DBB-Profis ab
Anschließend klatschte er jeden aktuellen Nationalspieler einzeln ab und wünschte ihnen das Allerbeste für diese Europameisterschaft. „Auf geht's, Deutschland“, rief Nowitzki. Sein Trikot mit der Nummer 14 unterm Hallendach soll dem DBB-Team in diesen Tagen Glück bringen.
„Dirk hat das verdient. Es wird uns motivieren, dass er da ist“, sagte Dennis Schröder (28), Kapitän der deutschen Basketballer, mit Blick auf das erste Spiel gegen Frankreich. Auch Shootingstar Franz Wagner (21) gefiel die besondere Geste. „Er ist schon immer ein richtig großes Vorbild für mich gewesen“, sagte der NBA-Profi von Orlando Magic. Es sei bemerkenswert, „wie er dahin gekommen ist, wie krass er gespielt hat, wie bodenständig er geblieben ist. Solche Sachen haben mir imponiert, als ich aufgewachsen bin.“