Aus nach vier JahrenDBB setzt Bundestrainer Rödl vor die Tür – Nachfolge noch unklar

Deutschlands Bundestrainer Hendrik Rödl steht am Spielfeldrand.

Hendrik Rödl, hier im September 2018, ist nicht mehr Trainer der deutschen Basketballnationalmannschaft. Nach vier Jahren gehen Rödl und der DBB getrennte Wege.

Bundestrainer Henrik Rödl und der Deutsche Basketball Bund (DBB) gehen nach vier Jahren getrennte Wege. Ein Nachfolger steht noch nicht fest.

Hamburg. Auch der Höhenflug im Olympia-Sommer konnte Henrik Rödl (52) nicht mehr retten. Knapp zwei Wochen nach dem Ende des kleinen deutschen Basketball-„Sommermärchens“ in Tokio gab der Deutsche Basketball Bund (DBB) seinem Bundestrainer den Laufpass.

„Wir haben uns dazu entschlossen, trotz des Olympiaerfolges und im Hinblick auf die EuroBasket 2022 im eigenen Land neue, frische Impulse auf dieser Position zu setzen“, begründete DBB-Vizepräsident Armin Andres (62) den Schritt, den auslaufenden Vertrag mit Rödl nicht zu verlängern.

DBB: Rödl-Aus nach vier Jahren – Nachfolger steht noch nicht fest

Für Rödl ist das Kapitel Nationalmannschaft damit nach vier Jahren als Coach beendet. „Es ist auch mein Gefühl, dass man mit einem erfolgreichen Ergebnis im Rücken auseinander gehen kann“, sagte der 52 Jahre alte Ex-Nationalspieler. Mit der Teilnahme an den Olympischen Spielen habe sich für ihn „ein Lebenstraum erfüllt“. Die Viertelfinal-Teilnahme war für den DBB das beste Olympia-Ergebnis seit 29 Jahren.

Wer als Nachfolger von Rödl das Team bei der Heim-EM 2022 betreuen wird, ist noch nicht bekannt. Als ein Kandidat für den Posten gilt John Patrick (53), der momentan als Cheftrainer der MHP Riesen Ludwigsburg arbeitet.

Bei der Europameisterschaft, die im kommenden Jahr in Deutschland, Georgien, Italien und Tschechien ausgespielt wird, läuft die DBB-Mannschaft in Köln (Vorrunde) und im Falle des Weiterkommens in Berlin (Finalrunde) auf. Das erste Nationalmannschaftsfenster für den neuen Coach wird vom 22. bis 30. November dieses Jahres stattfinden.

DBB-Erfolg in Tokio – Topspieler fehlten

Unter Rödl hatte die deutsche Mannschaft bei der WM 2019 in China mit Platz 18 enttäuscht, in diesem Jahr aber überzeugt. Erst hatte sie sich entgegen aller Erwartungen für die Sommerspiele qualifiziert, dann schaffte sie es in Tokio mit beherzten Auftritten bis in die K.o.-Runde - der Viertelfinaleinzug markierte den größten Erfolg in Rödls bisheriger Trainerkarriere.

Das Fehlen von Topspieler Dennis Schröder, den NBA-Profis Maxi Kleber und Daniel Theis sowie Paul Zipser (Bayern München) machte die DBB-Auswahl mit Einstellung, Teamgeist und einer über weite Strecken starken Defensive wett.

Dennis Schröder aus Deutschland von den Lakers wirft neben Jae Crowder von den Suns.

Superstar Dennis Schröder, hier im März 2021 noch im Trikot der L.A. Lakers, fehlte der DBB-Auswahl bei den Olympischen Spielen in Tokio.

Verbandspräsident Ingo Weiß sprach anschließend von einer „sensationellen Leistung“, Rödl selbst von „unserem Sommermärchen. Es war ein ganz besonderer Sommer. Es ist ein Traum in Erfüllung gegangen.“ (sid/nb)