Der Amoklauf an einer Schule in Texas mit mindestens 19 toten Kindern hat auch NBA-Trainer Steve Kerr stark mitgenommen. Vor dem Playoff-Spiel gegen die Dallas Mavericks äußerte sich der Warriors-Coach emotional.
Amoklauf an GrundschuleNBA-Coach verliert bei Pressekonferenz die Fassung: „Ich habe es satt!“
Das Ergebnis war an diesem Abend nebensächlich. Im Playoff-Halbfinale der NBA haben die Dallas Mavericks mit 119:109 gegen die Golden State Warriors gewonnen, verkürzten die Serie auf 1:3. Überschattet wurde die Partie jedoch von dem Amoklauf an einer texanischen Schule wenige Stunden vorher.
Bei dem Anschlag eines 18-Jährigen kamen insgesamt 19 Kinder und zwei Erwachsene ums Leben, sowie der Täter selbst. Nach der Partie sagte Warriors-Coach Steve Kerr (56): „Die Kabine war vor dem Spiel sehr still. Der Schock, die Wut und die Trauer sind bei allen unseren Jungs und sicher auch bei allen anderen im Gebäude zu spüren.“
Steve Kerr: „Ich möchte diese Schweigeminuten nicht mehr“
Der 56-Jährige hielt allerdings noch vor der NBA-Partie eine Wutrede, wurde sehr emotional und bekam anschließend viele lobende Worte.
Der Trainer wirkte sehr mitgenommen, kämpfte mit den Tränen, seine Stimme brach immer wieder und immer wieder haute er mit seiner Faust auf den Tisch. „Wann werden wir endlich etwas tun?“, wurde er plötzlich laut: „Ich bin es leid. Ich bin es so leid, hier aufzustehen und den zerstörten Familien da draußen mein Beileid auszusprechen. Ich möchte diese Schweigeminuten nicht mehr. Genug!“
Kerr forderte eine strengere Waffenkontrolle in den USA und richtete sich an 50 Senatoren, die das bislang verhindern würden, um „ihre Macht aufrechtzuerhalten“.
Steve Kerr über US-Senatoren: „Das ist erbärmlich!“
Der insgesamt achtmalige NBA-Champion spricht sich bereits seit längerem gegen Waffengewalt aus. Sein Vater war 1984 bei einem Terroranschlag in Beirut im Libanon erschossen worden.Sehen Sie das emotionale Statement von Steve Kerr hier im Video:
Anschließend wird der 56-Jährige noch einmal bestimmter in seiner Stimme und verlässt danach den Raum: „Sie werden nicht dafür abstimmen, weil sie ihre eigene Macht behalten wollen. Das ist erbärmlich! Ich habe genug!“
Unter dem Post der Warriors finden sich viele Befürworter seiner emotionalen Rede. „Jeder sollte so entrüstet sein wie Steve Kerr“, oder „Vielen Dank, Steve Kerr, für Ihr herzliches Plädoyer für den Wandel“, hieß es unter anderem.
Andere wiederum schlugen ihn für die Politik vor: „So jemanden brauchen wir als Senator in Texas“. Neben den positiven Stimmen hatte Kerr aber auch ein paar Kritiker, die sagen, dass sein vorgeschlagener Background-Check um die Waffenkontrolle nichts bringen würde und man stattdessen etwas an den US-Waffengesetzen tun müsse. (tsc)