Sein Schicksal bewegt die Eishockey-Welt: Nach einem Banden-Crash ist Mike Glemser (25) vom Hals abwärts gelähmt. Nun hat er sich zum ersten Mal an die Öffentlichkeit gewandt.

Dieser Tag hat alles verändert. Am 3. Februar 2023 verunfallte Glemser, einst Junioren-Nationalspieler, bei einem Spiel zwischen dem SC Riesserse und den Rosenheim Starbulls so schwer, dass er seitdem querschnittgelähmt ist. Rund acht Minuten waren in der Oberliga-Partie gespielt, als Rosenheim-Profi Glemser nach einem Check mit dem Kopf zuerst in die Bande krachte.

Glemser gibt Update: So geht es ihm nach dem Horror-Unfall

Im Krankenhaus die Schock-Diagnose: Der vierte und fünfte Halswirbel sind gebrochen. Glemser wird mehrmals operiert und in ein künstliches Koma versetzt. Er ist vom Hals abwärts gelähmt, bis auf leichte Zuckungen des Bizeps ist er bewegungsunfähig. Auch selbstständig atmen kann er zunächst nicht, zweimal am Tag wird zudem seine Lunge abgesaugt, weil er nicht abhusten kann.

Nun, rund zweieinhalb Monate nach dem Unfall, hat sich Glemser erstmals zu Wort gemeldet. „Ich möchte mich heute persönlich an euch wenden und DANKE sagen“, wird Glemser in einer Mitteilung der Rosenheim Starbulls zitiert.

Und: Glemser hat gute Nachrichten für die Fans und die Menschen, die an seinem Schicksal Anteil nehmen. „Ich bin weg von der Beatmungsstation auf die Reha-Station verlegt worden, da ich nun endlich selbstständig atmen und dadurch jetzt auch wieder sprechen kann. Bisher kann ich leider nur meinen Bizeps ansteuern, jedoch ist die Bewegung meiner Arme nun kontrollierter möglich“, erklärt er.

Spendenkonto wurde eingerichtet

Sein Kreislauf habe sich nach dem wochenlangen Liegen stabilisiert, teilt sein Verein mit. Glemser kann nun einige Stunden am Tag in einem elektrischen Rollstuhl sitzen und die verschiedenen Therapie-Maßnahmen angehen.

Auch die Spiele seiner Mannschaft verfolgt Glemser, die Rosenheim Starbulls stehen in der Oberliga Süd im Playoff-Finale.

Nach Glemsers Unfall hatten Verein und Familie eine Spendenkampagne ins Leben gerufen, um die aufwendige Behandlung sowie die nötigen Umbaumaßnahmen zu finanzieren. Auf Twitter teilten zahlreiche DEL-Klubs den Spendenaufruf, unter anderem die Kölner Haie, die Augsburger Panther und die Löwen Frankfurt. Spenden sind weiterhin möglich, auf Instagram gibt es unter @97bestrong regelmäßig Updates.

Glemser gibt sich kämpferisch. „Ich arbeite täglich an meiner Rehabilitation und gebe nicht auf, für weitere Fortschritte zu kämpfen“, sagt er. „Ich möchte mich von ganzem Herzen bei allen Fans, meinem Team und Verein, ganz Eishockey-Deutschland und allen anderen für die große Anteilnahme, die ganzen Genesungswünsche, Spenden und Aktionen bedanken. Ihr gebt mir Kraft, weiterzukämpfen.“