Gegen den mit etlichen NHL-Stars bestückten WM-Favoriten Schweden war das deutsche Eishockey-Team chancenlos. Am Montag setzte es im dritten WM-Spiel die zweite Niederlage. Am Mittwoch geht es weiter.
WM-Favorit Schweden zu starkDEB-Team kassiert nächsten Dämpfer – Sturm-Comeback rückt näher
Eishockey-Vizeweltmeister Deutschland hat bei der diesjährigen Weltmeisterschaft in Tschechien eine Lehrstunde gegen den elfmaligen Weltmeister Schweden erhalten. Gegen die schwedische NHL-Startruppe war das Team von Trainer Bundestrainer Harold Kreis beim 1:6 (0:3, 0:2, 1:1) am Montag (13. Mai 2024) im tschechischen Ostrava erneut chancenlos. Nur Berlins Leo Pföderl (48. Minute) traf für Deutschland.
Schon die USA waren am Samstag beim 1:6 mindestens eine Nummer zu groß für Deutschland, das am Mittwoch (15. Mai, 16.20 Uhr/ProSieben und MagentaSport) als nächstes auf den WM-Dritten von 2023 Lettland trifft.
Eishockey-WM: Deutschland verliert deutlich mit 1:6 gegen Schweden
Mit einem Sieg könnte die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes dann einen wichtigen Schritt in Richtung Minimalziel Viertelfinale machen. Ohnehin muss Deutschland nun gegen die vermeintlich leichteren Gegner dringend wieder punkten. Das erste Vorrundenspiel am Freitag gegen den Olympiadritten Slowakei hatte die DEB-Auswahl 6:4 gewonnen.
Hoffnung macht eine Leistungssteigerung gegen die mit 16 NHL-Profis angetretenen Schweden am Montag im letzten Drittel, als sich Deutschland gegen ein drohendes Debakel stemmte. Zudem könnte die Kreis-Truppe schon am Mittwoch wieder auf NHL-Stürmer Nico Sturm zählen, der gegen die Schweden schmerzlich vermisst wurde.
Zumindest gab es vor dem ersten Bully Entwarnung. „Er ist auf einem sehr, sehr guten Weg“, sagte DEB-Sportdirektor Christian Künast bei MagentaSport. „Ich bin guter Dinge, dass er bald wieder zum Einsatz kommt.“ Auch Maksymilian Szuber fehlt in der Abwehr weiter.
Beide Nordamerika-Profis hatten schon gegen die USA angeschlagen nur zuschauen können. Auch gegen den nächsten WM-Titelfavoriten Schweden zeigte sich direkt zu Beginn, wie groß der Unterschied zwischen einem mit etlichen NHL-Profis gespickten Star-Ensemble und einer geschwächten deutschen Mannschaft ist. Pföderl scheiterte zunächst aus guter Position an Torhüter Samuel Ersson. Im Gegenzug drosch Star-Verteidiger Erik Karlsson von den Pittsburgh Penguins den Puck vorbei am machtlosen Torhüter Philipp Grubauer zum 0:1 ins Netz (3.).
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Und der deutsche NHL-Keeper wurde im weiteren Spielverlauf beim naiven Abwehrverhalten zu oft alleine gelassen. Um die deutsche Nummer eins vor weiteren Gegentoren zu schützen, nahm Kreis den 32 Jahre alten Keeper der Seattle Kraken vor dem Schlussabschnitt sogar vom Eis. Im letzten Drittel musste Münchens Mathias Niederberger ins Tor und kassierte noch einen weiteren Gegentreffer durch Anaheims Isac Lundeström (52.).
Während die deutsche Mannschaft gegen die USA zumindest noch in einigen Phasen mithalten konnte, waren die Schweden trotz des ersten Auftritts von NHL-Profi Lukas Reichel mindestens eine Nummer zu groß. Schon im ersten Drittel dokumentierten weitere Gegentore von Marcus Pettersson (Pittsburgh/15.) und Victor Olofsson (Buffalo/20.) den Klassen-Unterschied. Carl Grundström (Los Angeles) traf zum 0:4 (25.). Die beste deutsche Chance vergab JJ Peterka dagegen freistehend (27.).
Beim fünften Gegentreffer durch Seattles Andre Burakovsky war die deutsche Defensive wieder viel zu passiv (30.). „Wir wollen euch kämpfen sehen“, skandierten die rund 1000 deutschen Fans unter den 8309 Zuschauern in der Arena. „So kann man nicht spielen“, schimpfte Abwehrspieler Tobias Fohrler. Und tatsächlich geriet das Schlussdrittel gegen nun allerdings auch nicht mehr ganz so stürmische Schweden versöhnlicher.
„Wir können es gegen solche Gegner nicht spielerisch lösen“, resümierte Marc Michaelis bei Pro7: „Deshalb hatten wir heute nichts zu melden. Wenn du so raus gehst wie heute, dann ist das nicht positiv.“ Kälble richtete bei MagentaSport den Blick bereits auf die kommenden Aufgaben: „Es ist wichtig, den Kopf freizubekommen. Die positiven Sachen mitnehmen und dann angreifen.“ (dpa/sid)