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„Warum so angepisst, Leon?“Video geht viral: Reporter provoziert NHL-Star Draisaitl

Leon Draisaitl sitzt bei einer Pressekonferenz der Edmonton Oilers.

Leon Draisaitl geriet bei einer Pressekonferenz der Edmonton Oilers am 18. Januar 2022 mit Reporter Jim Matheson aneinander.

Die tiefe Krise der Edmonton Oilers in der NHL setzt sich fort. Für das Team von Leon Draisaitl gab es in der besten Eishockey-Liga der Welt die siebte Niederlage in Folge, schon zuvor zoffte sich Draisaitl mit einem Reporter.

Der herausragende Saisonstart in der NHL ist längst verpufft, Deutschland-Star Leon Draisaitl (26) und seine Edmonton Oilers sind inzwischen am Tiefpunkt angekommen. Am Donnerstag (20. Januar 2022) setzte es für die Kanadier eine herbe 0:6-Klatsche gegen die Florida Panthers.

Dabei war die Stimmung bei den Oilers bereits vor der 0:6-Pleite sichtlich angespannt. Auf der Pressekonferenz vor dem Spiel erkundigte sich Reporter-Legende Jim Matheson (72) am 18. Januar bei Leon Draisaitl danach, ob es einen Hauptgrund für die anhaltende Durststrecke gebe. Dem passte die Nachfrage offenbar gar nicht, was zu einem kuriosen Schlagabtausch führte.

Leon Draisaitl liefert sich Diskussion auf Pressekonferenz

Draisaitl fuhr sich mehrmals mit der Hand durchs Gesicht, dachte lange nach und erklärte dann kurz und knapp: „Wir müssen in allem besser werden.“ Als der Journalist nachhakte, ob Draisaitl das noch etwas ausführen wolle, wurde der Stürmer noch wortkarger, brachte nur noch ein klares „No!“ heraus und ergänzte nach kurzer Pause: „Das kannst du machen, du weißt alles.“

Danach nahm der Schlagabtausch richtig Fahrt auf. „Warum bist du so angepisst, Leon?“, ging Matheson, der seit den Siebzigern über die Oilers berichtet, in die Offensive. Das überraschte Draisaitl sichtlich, der musste erst noch einmal nachfragen, ob er gerade richtig gehört habe, fing sich dann aber schnell wieder: „Bin ich doch gar nicht, ich beantworte einfach deine Fragen.“

Leon Draisaitl wegen Edmonton-Krise in der NHL frustriert

Matheson kostete die sichtlich angespannte Stimmung jetzt regelrecht aus: „Doch, bist du“, warf er dem zuletzt glücklosen Stürmer vor. Dessen vorige Antwort sei „nicht wirklich gut gewesen“, beklagte er sich nach einem letzten Rechtfertigungsversuch von Draisaitl.

Als Matheson dann auch noch spitz nachhakte, warum Draisaitl im Spiel gegen die Ottawa Senators (4:6) seinen Frust auf dem Eis rausgelassen habe, wurde es auch dem deutschen Nationalspieler zu bunt.„ Ja, das ist doch eine gute Sache, ganz sicher“, antwortete er mit versteinerter Miene, ehe der kuriose Schlagabtausch nach knapp einer Minute beendet war.

Das Video zur Pressekonferenz gibt es hier:

Bei Twitter wurden mehrere Videos mit dem Ausschnitt aus der Pressekonferenz bereits millionenfach geklickt. In den Kommentaren gab es viel Verständnis für den frustrierten Draisaitl, zumal Matheson in der Vergangenheit auch mit anderen Spielern öffentlich aneinandergeraten war.

Leon Draisaitl und Philipp Grubauer am Tabellenende in er NHL

Ebenso wenig wie im Gespräch mit Matheson lief für Draisaitl und sein Team gegen Florida auf dem Eis zusammen. Selbst die sonst so starke Offensive der Oilers kam bei der siebten Pleite in Serie überhaupt nicht ins Rollen. Floridas Torhüter Sergei Bobrowski parierte 40 Schüsse, davon drei von Draisaitl, und feierte seinen ersten sogenannten Shutout der Saison.

Draisaitl, der den Großteil der bisherigen Saison die Scorer-Liste der Liga angeführt hatte, musste die Spitzenposition zuletzt aber an Alexander Ovechkin (36) von den Washington Capitals abgeben. Die Oilers haben seit über einem Monat nicht mehr gewonnen und drohen nach nur zwei Siegen aus den letzten 15 Partien die Playoffs zu verpassen.

Der Klub ist mittlerweile auf den vorletzten Platz der Pacific Division abgerutscht und liegt lediglich noch vor NHL-Neuling Seattle Kraken mit dem deutschen Torhüter Philipp Grubauer (30). Die durften beim 3:2 gegen die San José Sharks immerhin ihren zweiten Sieg in Folge nach zuvor neun Niederlagen am Stück feiern.

NHL: Tim Stützle stark bei vergeblicher Ottawa-Aufholjagd

Tim Stützle (20) von den Ottawa Senators erzielte gegen die Pittsburgh Penguins seinen sechsten Saisontreffer. Zu Beginn des Schlussdrittels leitete der gerade 20 Jahre alt gewordene Deutsche beim Stand von 1:5 eine Aufholjagd der Senators ein, die bis auf ein Tor an die Penguins herankamen.

Als Ottawa in der Schlussphase seinen Torhüter vom Eis nahm und auf den Ausgleich drückte, traf Pittsburghs Jake Guentzel zum 6:4-Endstand ins leere Tor. (dpa/bc)