FC-Star spricht offen vom Köln-AbschiedSportboss Keller reagiert auf Modeste-Ansage

Anthony Modeste sprintet mit dem Ball in der Hand bei einer Trainingsübung

Anthony Modeste, hier am Montag (4. Juli 2022) im Trainingslager des 1. FC Köln, hat sich zu seiner FC-Zukunft geäußert.

Anthony Modeste ist beim 1. FC Köln als Sturm-Leistungsträger trotz neuer Konkurrenz fest eingeplant. Im Trainingslager sprach der Knipser vom Dienst nun aber offen über einen Wechsel.

von Jürgen Kemper  (kem)

Es kündigt sich ein echter Hammer beim 1. FC Köln an! Anthony Modeste (34) spricht über einen Abschied vom Geißbockheim. „Ich hoffe, dass mein Berater aktiv ist. Wenn ich 20 Tore mache und er nicht aktiv ist, muss ich mit ihm reden“, sagte der Franzose nach der Vormittags-Einheit am Dienstag (5. Juli 2022).

Rums! Tony ist enttäuscht, dass der FC ihm nach seiner Fabel-Saison nicht schon längst einen neuen Vertrag (läuft 2023 aus) vorgelegt hat. Sportboss Christian Keller (43) hatte ihn stattdessen auf den Herbst vertröstet.

Anthony Modeste spricht offen über Abschied vom 1. FC Köln

Modeste fühlt sich offenbar nicht hinreichend wertgeschätzt und kokettiert deshalb mit einem FC-Abgang. „Ich hatte die Möglichkeit im Winter. Wir haben aber die klare Entscheidung getroffen, dass wir das nicht machen. Jetzt muss ich aber vielleicht an mich denken. Ich habe nur eine Karriere, um Titel zu holen, aber auch um Geld zu verdienen“, sagt Anthony Modeste klipp und klar, schiebt nach: „Das wird aber kein Problem sein, denn der Top-Verdiener muss ja weg.“

Alles zum Thema Anthony Modeste

Ein Hinweis auf Kölns Spar-Kurs, wobei Finanzboss Philipp Türoff (46) bei EXPRESS.de zuletzt erklärt hatte: „Es geht uns nicht darum, Leistungsträger schlecht zu bezahlen. Wir werden unsere Leistungsträger auch weiter sehr gut bezahlen.“

Während Chefcoach Steffen Baumgart (50) fest mit seinem Torjäger vom Dienst rechnet, hat Modeste (3,5 Millionen Euro Gehalt) nun wohl andere Pläne. „Ich bin 34 Jahre alt und wenn etwas kommt, wo ich noch zwei oder drei Jahre spielen kann, werde ich mit dem Verein reden.“ Denn: „Was ist, wenn ich mit auslaufendem Vertrag in die Saison gehe, keinen neuen Vertrag bekomme, aber noch Bock habe, Fußball zu spielen?“

Und sein Traum vom internationalen Geschäft? Nach dem Einzug in die Conference-League-Playoffs hatte der Franzose in einem TV-Interview noch gesagt: „Wer hat gesagt, dass ich den Verein verlasse? Niemand.“

Klingt nun ganz anders: „Ich habe den FC jetzt zweimal mit meinen Toren nach Europa geschossen. Am Ende ist es egal, ob der Spieler bleibt. Ich mache nur meinen Job.“Anzeige: Jetzt Gutschein für den Fanshop des 1. FC Köln gleich hier im EXPRESS-Gutscheinportal sichern!

Und wie reagiert der FC? Keller bleibt nach der Modeste-Ansage erstaunlich gelassen. Der Sportboss sagt: „Der Spieler hat nichts anderes gesagt, als das, was mit ihm abgesprochen ist. Wenn er mit einem Wunsch auf uns zukommt, den er als sinnvoll ansieht, schauen wir, ob er auch sinnvoll für uns erscheint. Das bedeutet aber nicht, dass wir diesem Wunsch dann auch zustimmen werden.“

Beim FC sei man nach den Verpflichtungen der beiden Stürmer Sargis Adamyan und Steffen Tigges personell auf einen eventuellen Abgang vorbereitet. Doch noch liege dem Klub ohnehin gar kein Angebot für Modeste vor.

Sollte dies bis zum Ende des Transferfensters am 1. September noch reinflattern, müssen die FC-Tore in der kommenden Saison auf andere Schultern verteilt werden.

Der Kölner Publikumsliebling hofft dann, dass dies keine Auswirkungen auf seine Karriere nach der Karriere beim FC haben wird. Tony soll nämlich einen Anschlussvertrag als Stürmer-Trainer am Geißbockheim haben, für weitere fünf Jahre soll er im Klub weiter arbeiten können. „Ich hoffe nicht, dass dies etwas ändern würde“, sagt er, auch wenn er noch zwei, drei Jahre woanders spielen würde.