„Sehe keinen Plan“FC-Kolumne: Kult-Fan macht seinem Ärger Luft
Köln – Jetzt ist Druck auf dem Kessel: Wenn am Sonntag (18 Uhr, Sky) Hertha BSC zu Gast im Rhein-Energie-Stadion ist, werden wieder 50.000 Menschen nach Müngersdorf pilgern. Für die meisten schlägt das Herz im FC-Takt. Und deshalb wollen wir in unserer EXPRESS-Kolumne, in der bislang Weltmeister und Ex-Stars zu Wort kamen, jetzt einem von der Tribüne das Wort erteilen.
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Felix „The Barber“ Hohleich, der neben Lukas Podolski auch schon mal den ein oder anderen FC-Profi auf seinem Friseurstuhl sitzen hat, ist kürzlich aus dem Süden auf die Osttribüne umgezogen - und hat eine klare Meinung.
„Wir haben eine echt konkurrenzfähige Mannschaft beisammen“
Wenn ich mich am Wochenende nach Müngersdorf aufmache, dann wird das mit gemischten Gefühlen sein. Das fängt damit an, dass es Spiel eins nach dem Böllerwurf ist. Ich bin ja keiner, der Pyro grundsätzlich ablehnt. Aber so ein Böller oder Raketen? Dumm, unnötig und gefährlich. Wer so was macht, hat in der Kurve nichts mehr verloren.
Und das geht mit der Mannschaft weiter. Viel war das noch nicht. Okay, wir hatten ein schweres Startprogramm. Aber ich denke, wir haben eine echt konkurrenzfähige Mannschaft beisammen, doch bislang fällt es ihr schwer, das auch zu zeigen.
„Ich sehe nicht wirklich den Plan, wie man die Stürmer vorne einsetzen will“
Warum? Das wurde teilweise in den letzten Tagen ausführlich besprochen: Die Fehler in der Rückwärtsbewegung beispielsweise, die uns immer wieder einfache Gegentore kosten. Die individuellen Aussetzer, bei denen man merkt, dass einige noch nicht in der Bundesliga angekommen sind. So will mir nicht in den Kopf, warum Jorge Meré nicht spielt, wo Rafael Czichos doch schon so viele Fehler unterlaufen sind. Und eine wirkliche Lösung auf der Sechs haben wir auch noch nicht gefunden.
Was mir bei der Mannschaft aber bisher vor allen Dingen abgeht, ist die Kreativität. Ich sehe nicht wirklich den Plan, wie man die Stürmer vorne einsetzen will. Wenn man Leute wie Anthony Modeste, Jhon Cordoba und Simon Terodde hat, muss man Wege finden, die Qualitäten jedes Einzelnen zum Tragen zu bringen.
„Vorne führt kein Weg an Anthony Modeste vorbei“
Ich weiß, ich bin einer von 50.000 Trainern im Rhein-Energie-Stadion, aber ginge es nach mir, würden wir viel mehr daran arbeiten, Louis Schaub dahin zu bringen, dass er seine Qualitäten auf dem Platz für die Mannschaft einbringt. Bei allem Einsatz, den Kingsley Schindler mitbringt – die feine Klinge, die beherrscht der Österreicher einfach besser.
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Und vorne, da führt für mich einfach gerade zu Hause kein Weg an Anthony Modeste vorbei. Jhon Cordoba ist ein Arbeiter, aber die Tore die muss Tony machen. Dafür muss er einerseits das Vertrauen des Trainers bekommen – und dann muss er es mit vollem Einsatz zurückzahlen.
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Was war das damals vor dem Einzug in die Europa League für ein geiler Auftritt von ihm gegen Hertha (drei Modeste-Tore beim 4:2-Sieg am 18. März 2017, d. Red). So ein Spiel braucht er jetzt, braucht Köln jetzt. Also: Mach es noch einmal, Tony! Für dein Team, den Verein – und uns Fans!