Fan-Frust beim BVBModeste-Fehlgriff köchelt wieder hoch – kam seinetwegen kein Star-Stürmer?

Anthony Modeste klatscht mit den Fans von Borussia Dortmund ab.

Die enttäuschende BVB-Zeit von Anthony Modeste ging am 27. Mai 2023 mit der verpassten Deutschen Meisterschaft zu Ende. Das Foto zeigt den Stürmer beim letzten Abklatschen mit den Fans von Borussia Dortmund.

Als Borussia Dortmund Anthony Modeste als Not-Stürmer holte, war die Hoffnung auf einen verlässlichen Offensiv-Routinier groß. Obwohl Modeste dabei einen großen Namen ausstach, blieb die BVB-Zeit eine Enttäuschung.

von Béla Csányi  (bc)

Anthony Modeste (36) hat seine Zelte bei Borussia Dortmund längst wieder abgebrochen. Nach einem Jahr mit kontinuierlich abnehmender Spielzeit und der verpassten Meisterschaft ging der Franzose beim BVB letztlich als Transfer-Fehlgriff in die Bilanz ein.

Nachdem Modeste in der vergangenen Saison in schweren Phasen immer wieder als Sündenbock herhalten musste, rücken beim BVB nach dem enttäuschenden ersten Saison-Drittel jetzt andere Gesichter in den Fokus. Doch im Zuge der zunehmenden Kritik an Trainer Edin Terzic (41) wird jetzt auch noch mal der Name des glücklosen Stürmers Thema in Dortmund.

Hat Edin Terzic bei Schlüssel-Transfers das letzte Wort?

Im Sport1-Podcast „Die Dortmund-Woche“ berichtete BVB-Reporter Patrick Berger am Montag (13. November 2023) über mehrere unglückliche Transfer-Entscheidungen, bei denen Terzic entscheidenden Anteil gehabt habe.

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In diesem Sommer war dabei besonders das defensive Mittelfeld Thema: Der Mexikaner Edson Álvarez (26) stand lange in Dortmund auf dem Zettel, galt als bevorzugte Lösung von Sport-Boss Sebastian Kehl (43). Am Ende soll auf Wunsch von Terzic aber Emre Can (29) zum Kapitän ernannt und mit einem neuen Vertrag ausgestattet worden sein.

Doch statt als Anführer fällt der Nationalspieler aktuell mit Formschwankungen eher als Teil des Problems auf, während Álvarez in der Premier League bei West Ham United nach seinem Wechsel auf Anhieb eingeschlagen ist.

Laut Berger soll es auch im vergangenen Jahr eine vergleichbare „Entweder oder“-Konstellation gegeben haben – auch damals habe sich der Trainer am Ende mit seinem Willen durchgesetzt und keinen Volltreffer gelandet. Das verhalf schließlich Anthony Modeste zum überraschenden Sprung vom 1. FC Köln zum BVB.

BVB befasste sich neben Anthony Modeste auch mit Edinson Cavani

Neben dem Franzosen, der sich in der Vorsaison zwar mit 20 Saisontoren empfohlen hatte, allerdings weder Europapokalerfahrung noch eine komplette Eignung für das Dortmunder Spiel mitbrachte, soll beim BVB in Edinson Cavani (36) ein zweiter alter Hase zur Debatte gestanden haben.

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Kehl hätte sich demnach lieber den international erfahrenen Uruguayer (136 Länderspiele, vier WM-Teilnahmen und 70 Auftritte in der Champions League) gewünscht, der nach Auslaufen seines Vertrags bei Manchester United ablösefrei auf dem Markt war.

Dass sich am Ende die vermeintliche Terzic-Wahl durchsetzte, war für den BVB letztlich kein Glücksgriff und sorgt auch jetzt für reichlich Fan-Ärger in den sozialen Netzwerken. Fraglich bleibt immerhin aber, ob in den Klub-Vitrinen bei einer Cavani-Verpflichtung jetzt eine Meisterschale mehr ausgestellt wäre.

Der athletische Stürmer wechselte statt nach Dortmund zum FC Valencia, wo der Saisonstart noch gelang. Nach fünf Treffern in den ersten acht Spielen folgte allerdings kein weiteres Liga-Tor mehr. Während Modeste in Deutschland kaum mehr eine Rolle spielte, kämpfte Cavani auf dem Platz gegen die Torflaute an. 17 torlose Spiele zum Abschluss der Valencia-Zeit machen aber auch deutlich: Der potenzielle Meister-Macher ist dem BVB am Ende wohl nicht durch die Lappen gegangen.