„Dazu stehen wir“FC-Leihprofis: So geht's für Modeste, Schaub, Koziello & Co. weiter

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Anthony Modeste, Louis Schaub und Marcel Risse (v.l.), hier am 9. März 2019, waren in der abgelaufenen Saison verliehen.

Köln – Acht Profis kehren im Sommer von ihren Leih-Stationen zum 1. FC Köln zurück. Acht unterschiedliche Schicksale, acht teils knifflige Aufgaben für die Kaderplaner. Interims-Sportchef Jörg Jakobs (50) sagt: „Sie haben alle Verträge, sie sind Spieler des 1. FC Köln. Und dazu stehen wir.“ Doch kaum einer dürfte am Geißbockheim eine Zukunft haben. Der ein oder andere wird trotzdem versuchen, Neu-Trainer Steffen Baumgart (49) zu überzeugen. EXPRESS gibt einen Überblick.

  1. Acht Leih-Profis des 1. FC Köln kehren zurück
  2. So geht es für Anthony Modeste, Louis Schaub & Co. weiter
  3. Vincent Koziello: „Karten neu gemischt“

Ex-Sportchef Horst Heldt (51) hatte vor einem Jahr alle Hände voll zu tun, um Abnehmer für die Kölner Reservisten zu finden. Jörg Jakobs dürfte es in den kommenden Wochen ähnlich gehen – bis auf Yann Aurel Bisseck (20), der noch eine weitere Saison bei Portugal-Klub Vitória Guimarães sein Glück versucht, kehren alle Leih-Profis zurück.

Alexander Wehrle: „Jeder kann sich zeigen“

Jakobs zum EXPRESS: „Wir sprechen mit den Spielern und werden sehen, dass wir Lösungen finden. Bei dem ein oder anderen klappt das vielleicht vor Trainingsstart. Bei anderen nicht. Und dann sind sie erst mal im Training dabei.“

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Geschäftsführer Alexander Wehrle (46) macht den Rückkehrern durchaus Hoffnung: „Jeder kann sich zeigen. Auf Sicht wollen wir den Kader dann mit Blick auf das Trainingslager aber auf eine gesunde Größe bringen.“

EXPRESS erklärt, wie es für die Kölner Leih-Spieler in der Fremde lief und wer noch Chancen beim FC hat!

Vincent Koziello: „Karten neu gemischt“

Vincent Koziello (25, CD Nacional, 16 Einsätze, 727 Minuten, 1 Vorlage): Es war einmal mehr eine Saison zum Vergessen für Vincent Koziello. Sein Abenteuer auf der traumhaften portugiesischen Urlaubsinsel Madeira ist beendet, nach nur 14 Liga-Spielen verlässt der Franzose CD Nacional wieder. Der Aufsteiger, der im Februar noch Neunter war, stieg am Ende als Tabellenletzter sang- und klanglos aus der Primeira Liga ab.

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Vincent Koziello im Trikot von CD Nacional

Der begnadete Techniker Koziello war in Nizza einst unter Lucien Favre aufgeblüht. Doch weder beim 1. FC Köln, noch bei Paris FC oder jetzt bei CD Nacional konnte er zeigen, was der Erfolgscoach einst in ihm sah. In Portugal dürfte ihn zumindest die Schönheit der Insel beeindruckt haben, zudem bekam er regelmäßig Besuch von den „Jakic-Twins“, die Zwillinge aus Köln sind auf Instagram erfolgreich und eng mit Koziello befreundet.

Werden sie ihn nun wieder öfter in Köln sehen? „Ich weiß noch nicht, wie es weitergeht. Ich war kürzlich in Köln und sie haben mir gesagt, unter dem neuen Trainer werden die Karten neu gemischt. Aber der war da noch nicht im Amt, also weiß ich nicht, wie Steffen Baumgart denkt“, sagt Koziello dem EXPRESS.

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Louis Schaub gewann mit dem FC Luzern am 24. Mai 2021 den Schweizer Pokal.

Louis Schaub (26, FC Luzern, 36 Einsätze, 2763 Minuten, 9 Tore, 11 Vorlagen): Der Gewinner unter den Kölner Leih-Profis. Der Österreicher überzeugte beim FC Luzern mit acht Toren und zehn Vorlagen in der Liga, triumphierte mit seinem Team zudem im Schweizer Pokal. Wegen mangelnden Tempos und fehlender Durchsetzungskraft beim FC unter Markus Gisdol (51) aussortiert, hat Schaub wohl trotzdem keine Zukunft in Köln. Luzern würde ihn gerne behalten, besitzt auch eine Kaufoption. Doch der FC müsste wohl mit einer Abfindung nachhelfen, Schaub zudem auf Gehalt verzichten. Vielleicht warten die Kölner ja auch den EM-Verlauf ab – hoffend, dass der Ösi mit guten Auftritten potenziellen Abnehmern auffällt.

Findet Anthony Modeste beim 1. FC Köln noch mal in die Spur?

Anthony Modeste (33, AS Saint-Étienne, 8 Einsätze, 321 Minuten): Im Winter flüchtete der einstige Sturm-Star zur AS Saint-Étienne, deren Trikot bereits Vater Guy (†64) getragen hatte. Doch auch dort fand Anthony Modeste alles andere als zurück in die Erfolgsspur. Nach anfänglichen Startelf-Chancen saß der Franzose, wie zuvor in der Hinrunde in Köln, schnell wieder auf der Bank. Im April war die Saison für den Angreifer ohne ein Liga-Tor vorzeitig beendet, aufgrund einer Schambeinentzündung musste Tony unters Messer. In der Vorbereitung unternimmt Modeste – in der Hoffnung, endlich richtig fit zu sein – unter Baumgart dann seinen x-ten Anlauf, beim FC wieder annähernd zu früherer Stärke zu finden. Ein hartes Stück Arbeit für alle Seiten.

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Kölns Leihprofi Anthony Modeste (AS St. Etienne) am 19. März 2021 im Zweikampf mit Monacos Youssof Fofana

Niklas Hauptmann (24, Holstein Kiel, 37 Einsätze, 1652 Minuten, 5 Vorlagen): Wofür der FC einst 3,6 Millionen Euro bezahlte, kann keiner seriös beantworten. Auch bei Holstein Kiel war Hauptmann – im Gegensatz zu Salih Özcan (23) im Vorjahr – keine feste Größe, eher Ergänzungs- als Startelfspieler. Noch zwei Jahre muss der FC für diese Fehleinschätzung bezahlen. Ein Abnehmer aus der 2. Bundesliga, der zumindest ein Gehaltsdrittel übernimmt, könnte sich finden lassen.

Lasse Sobiech (30, FC Zürich, 12 Einsätze, 1080 Minuten, 3 Tore): Das Verletzungspech blieb dem Abwehrturm auch abseits des Geißbockheims treu. Aufgrund einer Gehirnerschütterung sowie einer Schulterverletzung (inklusive OP) war Lasse Sobiechs Saison bereits im Januar beendet. Zuvor hatte der Innenverteidiger allerdings derart überzeugen können, dass Zürich ihn halten will. Wie bei Schaub eine Frage der Finanzen, da dem FCZ ebenfalls die nötigen Mittel fehlen, um Sobiechs 2022 auslaufenden FC-Vertrag zu übernehmen.

Viktoria Köln will Marcel Risse behalten

Kingsley Schindler (27, Hannover 96, 26 Einsätze, 1437 Minuten, 1 Vorlage): Auch in der 2. Bundesliga kein Leistungsträger. Privat erlebte Schindler, der erstmals Vater wurde, ein tolles Jahr in Hannover – in die Startelf der 96er schaffe er es aber nur 16-mal, zuletzt im Februar. Dem Rechtsaußen, zwischenzeitlich auch als Verteidiger eingesetzt, gelang nur eine Vorlage. Sein FC-Vertrag läuft noch bis 2023, eine neue Leihe wäre also möglich. Findet sich auf Anhieb kein Abnehmer, wird Schindler versuchen, Baumgart von sich zu überzeugen. Mit Marius Wolf (26, Borussia Dortmund) hat bekanntlich ein Rechtsaußen den Klub verlassen.

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Kingsley Schindler am letzten Zweitliga-Spieltag (23. Mai 2021) bei der Partie Hannover 96 gegen 1. FC Nürnberg

Marcel Risse (31, Viktoria Köln, 31 Einsätze, 2112 Minuten, 4 Tore, 6 Vorlagen): Der Fan-Liebling gehört zu den wenigen FC-Profis, die mit ihrer Leihe zufrieden sein können. Marcel Risse brauchte nach jahrelangen Verletzungssorgen zwar Anlaufzeit, wurde bei der Viktoria dann aber besser und besser. Deswegen will ihn der Drittligist behalten. Dafür müssen noch einige Formalitäten geklärt werden. Risses gut dotierter Vertrag am Geißbockheim läuft 2022 aus, könnte (inklusive Abfindung) aufgelöst werden.

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Tomas Ostrak (21, MFK Karvina, 27 Einsätze, 1898 Minuten, 1 Tor, 1 Vorlage): Der Wechsel in seine Heimat hat dem U21-Nationalspieler gutgetan. Beim tschechischen Erstligisten MFK Karvina war Tomas Ostrak im offensiven Mittelfeld gesetzt, muss allerdings noch viel effizienter werden. Der frühere Kölner U19-Kapitän hat bereits vor Monaten angekündigt, im Sommer seine Chance beim FC suchen zu wollen. Sein Vertrag läuft noch ein Jahr.