Ex-FC-Duo vor nächstem AbsturzSchickt Köln seine Euro-Helden ins Tal der Tränen?

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Hatten tolle gemeinsame Jahre beim 1. FC Köln: Leonardo Bittencourt und Yuya Osako mit Anthony Modeste (v.l.)

von Martin Zenge  (mze)

Bremen/Köln – Eigentlich wollten sie mit Werder in dem Europapokal. Stattdessen braucht es jetzt ein Weser-Wunder, um noch den Klassenerhalt zu schaffen...

Die Ex-Kölner Leonardo Bittencourt (26) und Yuya Osako (30) haben in Bremen eine Seuchen-Saison erlebt – schon wieder! Denn Werders tiefer Fall kommt ähnlich überraschend wie der FC-Abstieg 2018. Bei einem zweiten Absturz, der am Samstag (15.30 Uhr, Sky) ausgerechnet gegen Köln droht, stehen Bittencourt und Osako vor einer ungewissen Zukunft.

Yuya Osako schoss 1. FC Köln endgültig in die Europa League

Rückblick: Kölns erster Europapokal-Einzug seit 25 Jahren im Mai 2017 war unweigerlich mit dem Offensiv-Duo verbunden. Osako war es, der das Rhein-Energie-Stadion mit seinem 2:0 im entscheidenden Spiel gegen Mainz zum Platzen brachte.

Alles zum Thema Anthony Modeste

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Jonas Hector (l.) und Yuya Osako trafen bei Köln 2:0-Sieg gegen Mainz am 20. Mai 2017, mit dem der FC auf Platz fünf sprang und direkt in die Europa League einzog.

Und Bittencourt avancierte mit drei Treffern und sieben Vorlagen trotz langer Verletzungspausen neben dem Japaner und Anthony Modeste (32) zum drittbesten Scorer.

1. FC Köln: Abstieg nach Euro-Wunder

Doch auf den Höhepunkt ihrer Karrieren folgte der Abstieg!Osako blieb in Kölns Horror-Saison ohne seinen Sturmpartner Modeste völlig hinter den Erwartungen zurück, Bittencourts Tore im Schlussspurt kamen zu spät für die Rettung.

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Bittere Momente: Leonardo Bittencourt stieg 2018 mit dem 1. FC Köln ab.

Im Anschluss war für beide Schluss am Geißbockheim – im Gegensatz zu anderen Euro-Helden wie Jonas Hector (30), Marco Höger (30) und Timo Horn (27) wollten sie nicht mit „durch et Füer“ gehen, sondern weiter in der Bundesliga spielen.

Leonardo Bittencourts Sauna-Schwur

Rein sportlich hätte das wohl jeder Fan verstanden. Doch vor allem Bittencourt nahm man den Abschied übel. Der Grund: In einem EXPRESS-Interview im März 2018 machte er große Hoffnungen auf einen Verbleib, plauderte aus dem Nähkästchen: „Letztens saßen wir mit vier, fünf Spielern in der Sauna. Jungs, die hier in den letzten Jahren echt was erreicht haben. Als abgeschlagener 18. hätte es mich nicht gewundert, wenn darüber gesprochen worden wäre: Wo geht’s hin im Sommer? Das war nicht Thema! Wir haben darüber geredet, ob wir gemeinsam mit in die 2. Liga gehen, wenn es denn so kommen sollte. Das fand ich bemerkenswert.“

Hier lesen Sie mehr: Leonardo Bittencourt über den Sauna-Schwur beim 1. FC Köln – das ganze Interview

Doch dann wechselte ausgerechnet Bittencourt – und ist für viele Fans seitdem nur noch der „Saunaboy“...

Leonardo Bittencourt: Kein Durchbruch bei der TSG Hoffenheim

In Hoffenheim wollte er unter Julian Nagelsmann (32) in der Champions League eigentlich zum Nationalspieler reifen. Es reichte allerdings nicht für einen Stammplatz, zur aktuellen Saison wurde Bittencourt daher nach Bremen verliehen. Und dort steuern er und Osako – der eigentlich Max Kruses (32) Abgang auffangen sollte, stattdessen aber als Sündenbock herhalten muss – geradewegs auf ihren zweiten Abstieg zu.

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Wiedervereint an der Weser: Yuya Osako, Kevin Vogt und Leonardo Bittencourt (v.l.)

Während Bittencourt (Kaufpflicht nur bei Klassenerhalt) einen neuen Anlauf in Hoffenheim unternehmen könnte, ist Osakos Zukunft völlig offen. Schwer vorstellbar, dass er dieses Mal mit in die 2. Liga geht.

Hier lesen Sie mehr: „Keine Geschenke!“ Horst Heldt und Markus Gisdol über den Saisonabschluss des 1. FC Köln beim SV Werder Bremen

Kevin Vogt und Claudio Pizarro ebenfalls mit FC-Vergangenheit

Mit Kevin Vogt (28) und Claudio Pizarro (41) stehen noch zwei weitere Ex-Kölner im Werder-Kader, wenngleich beide rund ums Geißbockheim sicherlich nicht so tiefe Spuren wie Bittencourt und Osako hinterlassen haben. Insgesamt hat das Werder-Quartett 272 FC-Spiele auf dem Buckel.

Samstagnachmittag müssen Horn, Höger & Co. ihre Ex-Kollegen wohl trösten...