Da hatten einige Kölner schon den Torschrei auf den Lippen – doch am Ende blieb es beim 1:1 in Stuttgart. Faride Alidou hatte kurz vor Schluss die dicke Chance auf den Kölner Siegtreffer.
Riesen-Chance vergebenAlidou untröstlich, aber FC-Coach Schultz findet die richtigen Worte
Vor dem Spiel war lange Zeit gar nicht klar, ob er überhaupt mitreisen könnte: Faride Alidou (22) hatte wegen einer Erkrankung beim 1. FC Köln nahezu die komplette Trainingswoche verpasst, war nur am Donnerstag und in der lockeren Abschluss-Einheit am Freitag auf dem Platz.
FC-Trainer Timo Schultz sagte vor dem Spiel in Stuttgart am Samstag (24. Februar 2024): „Es ist eine 50:50-Entscheidung, ob es am Wochenende wieder Sinn ergibt. Wir müssen das gründlich abwägen, ob er eine Option werden kann.“
Alidou läuft alleine aufs VfB-Tor zu
Der pfeilschnelle Angreifer stieg dann am Freitag in den FC-Bus Richtung Hauptbahnhof. Von dort ging es im Zug Richtung Stuttgart. Für ihn musste im Vergleich zum Bremen-Spiel Florian Dietz (25) weichen.
In Stuttgart saß Alidou dann zunächst auf der Bank. In der 60. Minute kam er beim Stand von 1:0 für den VfB für Denis Huseinbasic in die Partie und erlebte aufregende Minuten auf dem Platz. Kurz nach Alidous Einwechslung traf Eric Martel zum Ausgleich. In der 86. Minute hätte Alidou dann das Siegtor erzielen müssen.
Nachdem Hiroki Ito ausgerutscht war, schnappte sich der Angreifer den Ball, lief alleine auf den VfB-Kasten zu und umkurvte Keeper Fabian Bredlow. Doch irgendwie driftete Alidou zu sehr ab, der Winkel wurde am Ende immer spitzer und sein Abschluss landete am Außennetz.
Alidou war untröstlich, packte sich an den Kopf und raufte sich die Haare. Kollege Jan Thielmann (21) sagte: „Wir hatten einige Konter am Ende, die wir besser ausspielen können. Farids Chance zählt dazu, im Training knallt er den in die Maschen.“
Trainer Timo Schultz (46) trauerte der vergebenen Chance nur kurz hinterher: „Mit ein bisschen Glück können wir das Feld sogar als Sieger verlassen. Das müssen wir uns erarbeiten, das werden wir nicht einfach so hinterhergeworfen bekommen.“
Alidou baute er auf, anstatt ihn zu kritisieren: „Faride hat in meinen Augen fast alles richtig gemacht. Er klaut den Ball, sicherlich etwas glücklich, aber auch auf solche Situationen kann man spekulieren. Er geht dann eins-gegen-eins gegen den Torwart. Die Entscheidung vorbeizugehen, war gar nicht falsch. Er muss ihn dann nachher einfach über die Linie bringen, das hat er nicht getan. Trotzdem war er wieder ein extrem belebendes Element für uns. Ich bin froh, dass er wieder dabei ist.“