Der 1. FC Köln und seine Fans – eine ganz besondere Beziehung. Nahezu einmalig, das spürt auch der neue Trainer Timo Schultz.
Schlechtes Gewissen?FC-Coach Schultz: „Wir sind langsam in der Bringschuld“
Beistand beim Abschlusstraining, Bus-Empfang vor dem Stadion, Plakat-Aktionen im gesamten Stadtgebiet, bedingungslose Unterstützung bei den Spielen im Stadion. Egal ob auswärts oder daheim: Auf die Fans des 1. FC Köln ist in dieser Saison Verlass. Da bekommt der neue Trainer Timo Schultz (46) sogar schon ein schlechtes Gewissen.
Vor dem Derby gegen Bayer Leverkusen am Sonntag (3. März 2024, 0:2) staunte Schultz nicht schlecht. Die FC-Fans hatten Köln zugepflastert mit roten Plakaten mit der Aufschrift „FC jeff Jas! He weed nit resigniert!“ Schultz war ganz angetan: „Ich bin schon die ganze Woche durch die Stadt gelaufen und gefahren und habe gesehen, wie Tausende von Aufklebern und Plakaten platziert wurden, einfach um den Verein zu unterstützen.“
Schultz:„ Der 1. FC Köln ist kein normaler Fußballverein“
Nach zwei Monaten in Köln ist ihm klar: „Der 1. FC Köln ist kein normaler Fußballverein. Er gehört zur Stadt und alle wollen, dass wir gewinnen. Alle wollen, dass wir erfolgreichen Fußball spielen.“ Doch kann die Mannschaft die Unterstützung auch nutzen und endlich Erfolge einfahren? Im Abstiegskampf helfen dem FC nur Siege wirklich weiter.
Am Samstag steht das Derby bei Borussia Mönchengladbach an (9. März, 15.30 Uhr, Sky und Liveticker auf EXPRESS.de). Schultz will da ein ähnliches Auftreten seiner Spieler sehen wie beim Spiel gegen Leverkusen: „Die Fans sehen, wie die Jungs Gas gegeben haben, wie sie wirklich alles auf dem Platz gelassen haben und bei jedem Spieler der Tank leer war – ich glaube das honorieren sie auch. Wir wissen das zu schätzen. Wir müssen das auch für uns nutzen. Am Ende der Saison wird jeder Punkt zählen. Und alle Energie, die wir dafür kriegen können im Saisonendspurt, die nehmen wir mit, die brauchen wir auch. Wir können das den Fans gar nicht hoch genug anrechnen.“
Dann folgt der Schultz-Aufruf an seine Spieler im Saisonendspurt, um das schlechte Gewissen zu beruhigen: „Wir sind langsam in der Bringschuld, wieder etwas zurückzugeben.“
Zehn Spiele stehen noch auf dem Plan, dabei geht es nach dem Spiel in Mönchengladbach noch gegen Leipzig (H), Augsburg (A), Bochum (H), FC Bayern München (A), Darmstadt (H), Mainz (A), Freiburg (H), Union Berlin (H) und Heidenheim (A).
Schultz sieht noch etliche Chancen, um die nötigen Punkte zu sammeln: „Wir sind immer noch über dem ersten Strich, das ist für uns das Entscheidende. So wie die Jungs sich im Training und beim Spiel gegen Leverkusen präsentieren und präsentiert haben, bin ich fest davon überzeugt, dass wir es am Ende schaffen werde.“
Aber nur gemeinsam: „Ich glaube, es gibt nur einen Weg für uns als Mannschaft, den Verein und alle Fans: Wir müssen zusammenhalten.“