Großer Ärger beim Anhang des 1. FC Köln. Der Einsatz der Polizei bei der Anreise zum Gastspiel in Stuttgart sorgte für reichlich Frust, die aktive Fanszene trat vor Anpfiff geschlossen die Rückreise nach Köln an.
Mega-Ärger bei Köln-FansWut über Polizei-Kontrolle – FC-Boss Keller nennt Details
Mega-Frust beim Karnevals-Gastspiel! Die glücklose Auswärts-Reise zum VfB Stuttgart war für viele Fans des 1. FC Köln am Samstag (18. Februar 2023) vorbei, noch bevor sie überhaupt begonnen hatte.
Eine Kontrolle der Polizei sorgte im Vorfeld der 0:3-Pleite im Schwabenland für reichlich Frust. Die Beamtinnen und Beamten hatten mehrere Busse mit insgesamt rund 500 Auswärts-Fans abgefangen und wollten die darin sitzenden Personen einer umfassenden Kontrolle unterziehen. Aus Ärger über das Vorgehen trat die aktive Fanszene geschlossen die Rückreise nach Köln an.
1. FC Köln muss in Stuttgart ohne seine aktive Fanszene auskommen
Der FC bestätigte den Vorfall gegenüber EXPRESS.de: „Aufgrund der Kontrolle wären die betroffenen Busse erst deutlich nach Anpfiff im Stadion angekommen. Aus diesem Grund haben sie entschlossen, die direkte Rückreise anzutreten.“ Sport-Boss Christian Keller berichte nach Abpfiff, dass „die Busse dann entschieden haben: Bei der intensiven Kontrolle würden sie so spät im Spiel erst im Stadion sein, dann fahren sie lieber gleich wieder heim“.
Zuvor hatten mehrere Fans Bilder aus den Bussen bei Social Media gepostet. Dabei war ein großes Polizei-Aufkommen zu sehen, das sich kurz vor der Stuttgarter Stadtgrenze postiert hatte. Auch rund um das Stadion war das Sicherheitsaufgebot enorm.Sehen Sie hier einen der Fan-Einträge bei Twitter:
Die Polizei schrieb am Abend in einer Pressemitteilung, dass die „aktive Fanszene des 1. FC Köln im Vorfeld des Fußballspiels im Rahmen der Gefahrenvorsorge einer polizeilichen Kontrolle unterzogen werden“ sollte. Fünf von sechs Bussen sollen sich dieser Kontrolle entzogen haben.
Keller (44) erklärte nach dem Spiel: „Ich kann die Aktion nicht abschließend beurteilen, weil ich nicht dabei war. Aber schön wäre es natürlich gewesen, wenn die Busse dagewesen wären, es waren ja auch die Busse, von denen dann vor allen Dingen die Stimmung in der Kurve initiiert wird. Wir waren heute nicht nur auf dem Platz unterlegen, wir waren auch in der Kurve unterlegen.“
Polizei berichtet über Kontrollen bei FC-Fans in Stuttgart
Nachdem der VfB dem FC-Anhang vorab verboten hatte, den Gästeblock unter gewissen Umständen (maskiertes oder geschminktes Gesicht) kostümiert zu betreten, waren die Einsatzkräfte offenbar in höchster Alarmbereitschaft. Selbst Wasserwerfer und Reiterstaffeln waren im Umlauf des Stadions zu sehen.
Die Stuttgarter Polizei begründete die Kontrollen in einer Pressemitteilung mit verschiedenen Vorkommnissen beim Spiel der Kölner in Stuttgart im vergangenen Mai: Pyrotechnik, ein Zutrittssturm am Gästeeingang und körperliche Auseinandersetzungen zwischen beiden Fanlagern. Die aktive Fanszene des 1. FC Köln falle „seit geraumer Zeit mit erheblichen Störaktionen auf“.
„Trotz mehrmaliger Durchsagen konnten die Insassen nicht dazu bewegt werden, sich einer Kontrolle zu unterziehen. Ein Busfahrer verweigerte sogar die Öffnung der Türen“, heißt es in der Stellungnahme. „Lediglich ein Bus, in dem sich überwiegend Frauen und Kinder befanden, kam der Aufforderung nach und durfte anschließend weiter in Richtung Stuttgart fahren.“
Von Kölner Ultras war in Cannstatt nach der Polizeikontrolle nichts zu sehen, im Gästeblock tummelten sich dagegen viele Verkleidete. Durch das Fehlen von Bannern und Fahnen wurde im Innenraum des Stadions aber schnell deutlich, dass der FC auf die lautstarke Unterstützung der aktiven Fanszene würde verzichten müssen.
Eine Aufarbeitung der Vorkommnisse dürfte den Klub und seine Verantwortlichen im Nachgang der Partie wohl noch beschäftigen, schließlich ist es das zweite Stuttgart-Gastspiel in Folge mit reichlich Ärger: Vor der Partie am letzten Spieltag der vergangenen Saison hatte es massive Probleme am Einlass des Gästeblocks gegeben. Es kam zu dichtem Gedränge und zunehmender Unruhe unter den auf engstem Raum zusammenstehenden FC-Fans. (red)