Der 1. FC Köln traf am Mittwochabend im Achtelfinale des DFB-Pokals auf Hertha BSC. Es ging auch um rund 1,7 Millionen Euro Prämie. Das Spiel wurde zum 120-Minuten-Krimi.
Pokal-Wahnsinn gegen HerthaHistorische FC-Nacht: Ljubicic gelingt das Millionen-Tor in der 120. Minute
Sie lagen sich in den Armen, erschöpft, aber glücklich. Spieler auf dem Rasen, genauso wie Fans auf den Rängen! Der 1. FC Köln steht erstmals seit 2010 im Viertelfinale des DFB-Pokals.
Am Mittwochabend (4. Dezember 2024) gab es einen 2:1-Sieg nach Verlängerung über Hertha BSC. Dejan Ljubicic verwandelte einen Elfmeter in der 120. Minute zum Sieg! Tollhaus Müngersdorf! Der FC überwintert im DFB-Pokal und freut sich über 1,7 Millionen Euro.
1. FC Köln: Erstes Viertelfinale im Pokal seit 2010
Sport-Boss Christian Keller (46), der zuletzt seinen Vertrag verlängert hatte, jubelte: „Im Pokal ist es die einzige Weisheit, die zählt: Am Schluss musst du weiterkommen. Wenn du in der 120. Minute das 2:1 machst, klar, ist das ein später Zeitpunkt nach so langer Überzahl. Aber für mich in Summe verdient.“
In den ersten Minuten war Kölns Verteidiger Julian Pauli Protagonist wider Willen: Erst musste er nach einem Zusammenprall mit Marton Dardai vor dem Hertha-Tor am Kopf behandelt werden, als die blutende Wunde versorgt war, verursachte er einen Elfmeter. Pauli rempelte Derry Scherhant etwas ungestüm um.
Den fälligen Strafstoß verwandelte Ibrahim Maza souverän (12.). Nur vier Minuten später hatte Tim Lemperle den schnellen Ausgleich auf dem Kopf, doch nach Flanke von Dominique Heintz traf er freistehend nicht das Tor.
Nach 17 Minuten war dann Schluss für Pauli – die Kopfverletzung beeinträchtige ihn doch zu sehr. Für ihn kam Mathias Olesen in die Partie, Struber musste erneut umstellen und beorderte Eric Martel hinten in die Dreierkette.
Dann wurde es eine richtig hitzig-launige Pokal-Partie! Ljubicic vertändelte einen Konter, Heintz-Scharmützel mit Niederlechner, Rot für Zeefuik nach Kopfnuss gegen Hübers. Köln ab der 26. Minute in Überzahl. Dann der Ausgleich, als Niederlechner den Ball ins eigene Tor stocherte (30.).
Wenig später hatte Kölns Max Finkgräfe sogar das 2:1 auf dem Schlappen, doch sein Schuss streifte nur die Latte. In der Folge ließen die Kölner noch einige Konterchancen liegen, nach acht Minuten Nachspielzeit pfiff Schiedsrichter Tobias Reichel (Sindelfingen) zum Pausentee.
2. Halbzeit im Pokal weniger spektakulär
Im zweiten Abschnitt parierte Marvin Schwäbe dann prächtig nach einem Schuss von Michael Cuisance. Ansonsten war der FC am Drücker, aber noch recht einfallslos, trotz Überzahl.
FC-Trainer Gerhard Struber reagierte, brachte in der 64. Minute Leart Pacarada und Luca Waldschmidt für Finkgräfe und Huseinbasic. In der 73. Minute hatte Lemperle dann mal wieder eine gute Chance nach Pass von Waldschmidt, doch Hertha-Keeper Tjark Ernst war auf der Hut. Auch bei einem Ljubicic-Schuss machte sich Ernst ganz lang. Pacarada konnte ebenfalls aus guter Position draufballern, vergab aber zu zaghaft.
21:6 Torschüsse für den FC, trotzdem ging es in die Verlängerung. Da brachte Struber Damion Downs nach wenigen Minuten für Heintz in die Partie. Ljubicic hatte dann die Riesen-Chance zum Sieg, brachte den Ball per Slapstick-Aktion aus einem Meter aber nicht über die Linie (101. Minute).
Bouchalakis fuhr kurz darauf dann den Arm aus, um eine Flanke abzufangen, doch Schiri Reichel verweigerte den Elfmeter – der VAR griff auch nicht ein, alles korrekt also, obwohl die Fans im Stadion natürlich tobten.
In der 112. Minute versuchte es dann Downs aus der Drehung, doch Ernst parierte stark. Auch gegen Ljubicic war der Hertha-Keeper nochmal glänzend zur Stelle, ebenso beim Kopfball von Hübers. Der Ball wollte einfach nicht ins Hertha-Tor. Dann aber Elfmeter für den FC! Christensen trat Kainz übermotiviert um, hatte den in seinem Rücken heranstürmenden Österreicher übersehen.
Ljubicic schnappte sich die Murmel in der 120. Minute und versenkte diesmal eiskalt! Tollhaus Müngersdorf!
Auf der Südtribüne brannten die Pyro-Fackeln, alle sangen das Trömmelche! Wenige Minuten vor dem Anpfiff hatten die FC-Fans auch schon für ein Pyro-Spektakel gesorgt, sie feuerten mehrere Raketen in den Kölner Nachthimmel.
FC-Coach Struber stellte im Vergleich zum 1:1 in der 2. Liga gegen Hannover 96 auf zwei Positionen um. In der Startformation durften Max Finkgräfe und Jan Thielmann ran, dafür saßen Leart Pacarada und Luca Waldschmidt erstmal draußen.
So geht es weiter: Das Viertelfinale wird am 4./5. Februar sowie 25./26. Februar ausgetragen. Die vier Partien werden somit an vier verschiedenen Tagen terminiert. Das Halbfinale ist für den 1./2. April 2025 angesetzt, das Finale in Berlin findet am 24. Mai 2025 statt.
Die Auslosung für das Viertelfinale geht am Sonntag, dem 15. Dezember 2024 um ca. 15.45 Uhr im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund über die Bühne.