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„Mit Conference League in zwei Jahren gesund“Für FC-Vize Sauren ist Euro-Quali finanziell ein Meilenstein

Eckhard Sauren, Vizepräsident des 1. FC Köln, spricht.

Sieht keine Existenz-Nöte: Vizepräsident Eckhard Sauren, hier am 8. September 2019 auf der Mitgliederversammlung des 1. FC Köln.

Der Kampf um die Teilnahme an der Conference League – auch wirtschaftlich ist es für den 1. FC Köln eine elementare Frage. Durch die Qualifikation fließen die Millionen - und helfen bei der Gesundung.

Im neuen Talkformat „Thekenphilosophen“ mit Ex-FC-Stammtisch-Moderator Ralf Friedrichs hat Vizepräsident Eckhard Sauren (50) einen Ausblick auf die finanziellen Rahmenbedingungen beim 1. FC Köln gegeben. Ging es für den FC im Playoff-Rückspiel der Conference League am Donnerstagabend (25. August 2022) beim ungarischen Klub Fehérvár FC um die nackte Existenz?

Sauren verneinte: „Überlebenswichtig ist mir zu viel an der Stelle. Es würde die finanzielle Gesundung massiv erleichtern, weil es um etliche Millionen geht, die man aus den europäischen Töpfen sowohl sofort als auch langfristig bekommt“, erklärte Sauren. „Wir haben aber auch einen klaren, mehrjährigen Plan, mit dem wir die Gesundung erreichen werden – unabhängig von dem Ergebnis in Ungarn.“ Wenngleich der FC-Boss noch vor der 3:0-Euro-Wende in Ungarn betonte: „Ein Weiterkommen aber würde uns enorm die Gesundung erleichtern.“ Dieser fall ist nun eingetreten.

Finanzplanung des 1. FC Köln unabhängig vom Ungarn-Ergebnis

Der FC-Vorstand hatte die Rahmendaten laut Sauren unabhängig von kurzfristig erreichbaren sportlichen Zielen festgezurrt. „Unser Finanzplan ist das Wichtigste, was wir in den nächsten Jahren umsetzen müssen. Die Kurzfristigkeit im Fußball ist manchmal schwierig. Die finanzielle Stabilität des 1. FC Köln ist eine extrem wichtige Ausgangssituation, aus der wir in den nächsten Jahren viel aufbauen können.“

Sauren erklärte weiter: „Wenn es mit Europa jetzt klappt, sind wir in zwei Jahren gesund, sonst wird es drei oder vier Jahre dauern. Aber sicher ist: Wenn wir keine Pandemie mehr bekommen und unseren Plan verfolgen, werden wir die Gesundung aber schaffen.“

Finanz-Geschäftsführer Philipp Türoff (46) bestätigte das in der Halbzeitpause bei RTL plus. „Es geht um ein paar Millionen, so ehrlich muss man sein. Zum Schicksalsspiel würde ich es nicht hochstilisieren, aber es würde zu unserer Sanierung natürlich einen großen Teil beitragen“, sagt der von Birkenstock zum FC gewechselte neue „Herr der Zahlen“ zur Pause. Umso erleichtert dürfte der FC-Tross nach dem Erfolg in Ungarn gewesen sein.

Philipp Türoff (1. FC Köln) bei seiner Vorstellung am 4. April 2022.

Philipp Türoff bei seiner Vorstellung am 4. April 2022 als Finanz-Geschäftsführer des 1. FC Köln.

Sauren hatte aber auch andere Themen im Talk besprochen. So seien die Äußerungen des neuen Sportchefs Christian Keller (43) über bereits ausgegebene zukünftige Einnahmen nicht als Kritik am früheren Geschäftsführer Alexander Wehrle (47) zu verstehen, der am kommenden Sonntag mit dem VfB Stuttgart ins Rhein-Energie-Stadion kommt.

„Wir waren gezwungen, ein Stück der Zukunft zu verfrühstücken. Das war kein Nachtreten gegen die frühere Geschäftsführung, sondern eine Beschreibung der Situation. Deshalb müssen wir eine gezielte Transferpolitik betreiben“, sagte Sauren und deutete doch an, dass man nun eine andere Ausgabenpolitik betreibt.

Sauren: 1. FC Köln „strategisch cleverer aufgestellt“

Sauren weiter: „Die Verträge und die Ablösen, die man jetzt sieht – das ist schon ein deutlicher Schritt nach vorne im Vertragsmanagement. Da sind wir strategisch cleverer aufgestellt.“

Die Aussagen von Trainer Steffen Baumgart (50), dass ihm die „Finanzen am Allerwertesten vorbeigingen“, findet Sauren ebenfalls nachvollziehbar. „Das war schon okay, es geht ihm ums Sportliche, das ist sein Job und da lässt er sich nicht von den Finanzzahlen verrückt machen.“

Der FC-Vizepräsident weiter: „Wir sind froh, dass wir um Steffen Baumgart ein Trainerteam haben, die alle langfristig denken. Das ist schon außergewöhnlich. Da ist die Zusammenarbeit zwischen Christian Keller und dem Trainer genauso gut, wie die vom Vorstand mit den Gremien. Da kann der Trainer gern mal so einen Spruch machen.“ (ach)